- Staatliche Hilfe: Fördert das Bürgergeld die Faulheit?
- Bürgergeld: Lohnt sich Arbeit für Leistungsempfänger?
- Faulheit oder Struktur: Was ist der Hauptgrund für den langfristigen Bezug von Bürgergeld?
- Bürgergeld: Eine Last für die Gesellschaft oder eine Chance für die Menschen?
- Arbeit und Bürgergeld: Wie sich die Einkommen verbessern lassen
Staatliche Hilfe: Fördert das Bürgergeld die Faulheit?
Die Einführung des Bürgergeldes als neue Form der staatlichen Unterstützung für bedürftige Bürger hat in Deutschland eine kontroverse Debatte ausgelöst. Während einige die Maßnahme als notwendigen Schritt zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ungleichheit sehen, warnen andere vor den negativen Folgen einer zu generösen staatlichen Unterstützung. Einige Kritiker argumentieren, dass das Bürgergeld die Faulheit fördere, indem es Menschen einen Anreiz gibt, nicht mehr zu arbeiten, sondern stattdessen auf staatliche Unterstützung zu setzen. Doch ist dies tatsächlich der Fall? In diesem Artikel werden wir die Vor- und Nachteile des Bürgergeldes näher betrachten und untersuchen, ob es tatsächlich zu einer Zunahme der Faulheit führt.
Bürgergeld: Lohnt sich Arbeit für Leistungsempfänger?
Fast jede zweite Person in Deutschland, die Bürgergeld bezieht, ist ein halbes Jahr nach der Aufnahme einer Arbeit wieder oder weiterhin auf staatliche Unterstützung angewiesen. Diese Quote wird von Parteigründerin Sahra Wagenknecht als inakzeptabel bewertet. Es könne nicht sein, dass nach nur sechs Monaten Arbeit jeder Zweite zurück im Bürgergeld ist, sagte Wagenknecht.
Faulheit oder Struktur: Was ist der Hauptgrund für den langfristigen Bezug von Bürgergeld?
Der Hauptgrund für den langfristigen Bezug von Bürgergeld liegt oft daran, dass das Erwerbseinkommen nicht ausreicht, um die Hilfebedürftigkeit der gesamten Bedarfsgemeinschaft zu überwinden. Viele Personen, die arbeiten, sind schlicht weiterhin auf aufstockende Leistungen angewiesen - wegen niedriger Löhne, Teilzeitarbeit oder großer Bedarfsgemeinschaften, also in der Regel Familien.
Bürgergeld: Eine Last für die Gesellschaft oder eine Chance für die Menschen?
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht das Bürgergeld im Grundsatz richtig aufgestellt, damit Arbeitslose langfristig wieder in Lohn und Brot kommen. Der Ministeriumssprecher führt aktuelle Daten an: Die Mehrheit der Menschen mit Bürgergeld, die in Arbeit integriert werden, bleiben auch weiterhin beschäftigt. Sechs Monate nach einer Jobaufnahme ist dies bei fast zwei von drei Betroffenen der Fall - bei rund 64 Prozent.
Arbeit und Bürgergeld: Wie sich die Einkommen verbessern lassen
In aller Regel bekommt man mit Arbeit im Monat deutlich mehr aufs Konto als mit Bürgergeld. Allerdings lohnt sich ein Arbeitseinkommen für Beziehende von Leistungen nicht immer. Blickpunkt große Bedarfsgemeinschaften mit Erwerbseinkommen: Hier besteht oft ein Anspruch auf ergänzende Leistungen wie Bürgergeld, Kinderzuschlag oder Wohngeld. Wenn man das zusammennimmt, bekommen die Betroffenen oft nicht viel mehr Einkommen insgesamt zusammen, wenn sie eine bestehende Arbeit etwas ausweiten.
Ein Gutachten des ifo (München) und ZEW (Leipzig) zeigt: Mehrarbeit lohnt sich für Alleinerziehende oft nicht. Die Forscher schlagen vor, bei den Gruppen von Bürgergeld-Beziehenden, bei denen es sich heute wenig lohnt, mehr zu arbeiten, im Fall von Mehrarbeit das Bürgergeld nicht so stark wie heute zu kürzen. Denn bei ihnen sei eine Ausweitung der Beschäftigung heute finanziell wenig attraktiv, weil die erhaltenen Sozialleistungen in der Folge stark sinken.
Die Forscher schlagen vor, die geltenden unterschiedlichen Kürzungsraten für das Bürgergeld im Fall eines höheren Arbeitslohns zu verringern. Die Betroffenen hätten so unterm Strich am Monatsende spürbar mehr auf dem Konto.
Wagenknecht fordert Sanktionen für diejenigen, die sich lieber im Modell Bürgergeld plus Schwarzarbeit einrichten möchten.
Für Alleinstehende war das Bürgergeld Anfang des Jahres um 61 auf 563 Euro im Monat gestiegen. Bezahlt werden in der Regel zudem Wohnen und Heizung.
2025 gibt es eine Nullrunde bei der Entwicklung der Regelsätze. Viele brauchen aufstockende Leistungen.
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