Rhein-Kreis Neuss: Tipps zum tierfreundlichen Garten im Winter

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Rhein-Kreis Neuss: Tipps zum tierfreundlichen Garten im Winter

In dieser kalten Jahreszeit möchten viele Menschen gerne wissen, wie sie ihre Gärten tierfreundlich gestalten können, um die Tiere in ihrem Winterquartier zu unterstützen. Der Rhein-Kreis Neuss bietet einige wertvolle Tipps, um Ihren Garten in einen winterlichen Tierschutzparadies zu verwandeln. Von der Auswahl der richtigen Pflanzen über die Bereitstellung von Futter und Wasser bis hin zur Schaffung von Unterschlupfmöglichkeiten - wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Garten in einen sicheren und gemütlichen Raum für die Tiere machen können. Folgen Sie unseren Tipps und helfen Sie mit, die Tiere in Ihrem Garten durch den Winter zu bringen!

RheinKreis Neuss: Tipps zum tierfreundlichen Garten im Winter

Der Frühling kommt! An einem sonnigen Herbsttag noch einmal den Rasen mähen, bevor die Wiese nur noch nass ist. Das Laub zusammenkehren, die verblühten Sträucher schneiden und dann alles ab in die braune Tonne. Ordnung muss schließlich sein. Der Garten hat Winterpause. Das stimmt aber gar nicht.

Nur weil der Mensch ihn im Winter weniger nutzt, bleibt er doch auch in den kalten Monaten ein Lebensraum für viele Tiere. Und denen kann der Mensch es etwas leichter machen, gut durch die Zeit zu kommen. Lasst doch mal ein paar Sachen stehen!, appelliert Wolf Meyer-Ricks, Vorsitzender des Kreisverbands Neuss im Naturschutzbund (Nabu).

Rasen

Rasen

Das letzte Mal mähen im Oktober? Da muss Meyer-Ricks lachen. Wenn die Temperaturen tagsüber noch bis 15 Grad hoch gehen, mähen wir auch im Dezember noch. Die Natur guckt nicht in den Kalender – schon klar – aber bevor es draußen so richtig ungemütlich wird, gibt es ja doch noch ein paar Dinge zu tun.

Tatsächlich ist eine Kalk-betonte Düngung für den Rasen im September oder Oktober sinnvoll, damit er vernünftig in den Winter geht, sagt Meyer-Ricks. Doch der Rasenschnitt ist nicht komplett für die Tonne, sondern kann zumindest teilweise weiter verwendet werden. Genau wie das Laub.

Laub

Laub

Den Rasen vom Laub zu befreien, ist durchaus sinnvoll, sagt Wolf Meyer-Ricks, aber man kann es ja in eine Ecke des Gartens kehren, wo es zum Beispiel Igeln Schutz bietet. Auch in den Beeten kann das Laub noch Gutes bewirken: Beete und Hochbeete können mit einer dicken Schicht Laub geschützt werden. Damit wird die Erosion des Bodens verhindert, erklärt Ines Willner, Leiterin des Amtes für Umweltschutz beim Rhein-Kreis Neuss.

Die Laubschicht bietet auch wichtigen Mikroorganismen und Regenwürmern ausreichend Nahrung und Isolation in den kalten Monaten. Zum Beispiel Laufkäfer überwintern als Larve oder als Käfer im Boden. Der letzte Rasenschnitt kann hier vorsichtig zugesetzt werden. Allerdings nur versetzt mit gröberem Material, um Schimmelbildung zu vermeiden, so Willner.

Sträucher

Sträucher

Der Strauchschnitt ist in gewisser Weise sinnvoll, sagt Wolf Meyer-Ricks. Schließlich freut sich der Gartenbesitzer, wenn die Pflanzen im nächsten Jahr wieder ausschlagen. Allerdings sollte man sicher sein, wo man die Gartenschere ansetzt. Von Forsythien etwa solle man sie jetzt besser fernhalten – sie gehören zu den Frühblühern. Derren Rückschnitt sollte immer erst nach der Blüte erfolgen.

Auch beim Schneiden von Stauden und Gräsern muss es nicht unbedingt gleich Kahlschlag sein. Es muss nicht alles weg, was jetzt schon abgestorben ist, sagt der Nabu-Experte. Es schadet den Pflanzen nicht, nutzt aber den Tieren. Vögel zum Beispiel freuen sich im Frühjahr, wenn sie etwas zum Nester bauen finden.

Schlafplätze

Zusammengekehrte Pflanzenrückstände und Zweige können für Igel und andere Kleinsäugetiere ein guter Platz für den Winterschlaf sein. Aber auch Insekten brauchen Überwinterungsplätze. Deshalb sollten höhere Gräser nicht vollständig geschnitten werden, wie Ines Willner rät: Die abgestorbenen Horste schützen vor der Kälte.

Viele Insekten, Wildbienen, Schmetterlingsarten, aber auch Libellen nutzen dazu die Schäfte der Grashalme.

Füttern

Soll man Vögel im Winter füttern oder nicht? An dieser Frage streiten sich die Geister. Wolf Meyer-Ricks beantwortet sie mit einem Warum nicht?. Da eben leider doch die meisten Menschen ihre Gärten für den Winter ausgeräumt hätten, helfe das Füttern den Tieren natürlich.

Außerdem gewöhnt man sie an den Garten, sodass sie im kommenden Jahr wiederkehren. Und Vögel zu beobachten, ist doch schön. Dazu kann man Körner und Nüsse ins Vogelhäuschen streuen oder Meisenknödel aufhängen, bei denen das Futter in Fett gebunden und somit auch noch bei minus zehn Grad herauszupicken ist.

Auch Igel können vor dem Winterschlaf Unterstützung gebrauchen, sagt der Nabu-Experte. Allerdings müsse man sich aneinander gewöhnen, damit nicht Ratten und Katzen alles auffressen.

Der Frühling kommt

Wenn es im Frühjahr mit den Temperaturen aufwärts geht und die Tage heller werden, freut sich jeder Gartenbesitzer über eine erwachende Pflanzenpracht. Doch dafür braucht es die kleinen, fliegenden Helfer, die den Winter hoffentlich gut überstanden haben und wieder als Bestäuber tätig werden können.

Bei den Hummelvölkern etwa überlebt nur die bereits begattete Jungkönigin – in Ritzen, Totholz, unter dicken Schichten von Laub oder in alten Mäusenestern, wo schließlich ein neues Volk gegründet wird. Ines Willner ermutigt deshalb auch dazu, nicht alles aufzuräumen: Ein wenig mehr Unordnung im Garten hilft den ersten Bestäubern, den Winter zu überstehen. Wer jetzt auch noch Zwiebeln für das kommende Frühjahr pflanzt, bietet den dann ausgehungerten Hummeln eine gute Nahrungsquelle.

Andere Insekten suchen Schutz in und an Häusern. Marienkäfer und Florfliegen zum Beispiel sammeln sich häufig in den Ritzen der Fensterrahmen. Auch wenn sie dort wie tot wirken: Im kommenden Frühjahr erwachen sie, verlassen ihre Quartiere und beseitigen so manchen Schädling im Garten. Sie sollten deshalb willkommene Gäste sein, sagt Ines Willner.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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