Neuss: Musikschule Neusser bietet allen Ehrenkräften eine Festanstellung an

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Neuss: Musikschule Neusser bietet allen Ehrenkräften eine Festanstellung an

In einer beispiellosen Initiative setzt die Musikschule Neusser ein Zeichen für die Wertschätzung von Ehrenamtlichen: Ab sofort bietet die Musikschule allen Ehrenkräften eine Festanstellung an. Diese Entscheidung unterstreicht die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit für die Musikschule und die gesamte Stadt Neuss. Durch diese Maßnahme möchte die Musikschule den engagierten Ehrenkräften eine langfristige Perspektive bieten und ihre Expertise langfristig sichern. Die Musikschule Neusser setzt damit ein wichtiges Signal für die Förderung von Ehrenamtlichkeit in der Region.

Neuss: Musikschule bietet Festanstellung an alle Ehrenkräfte nach Herrenberg-Urteil

Neuss: Musikschule bietet Festanstellung an alle Ehrenkräfte nach Herrenberg-Urteil

Ein Urteil, das in der Musikschullandschaft für Aufsehen sorgt: Vor zwei Jahren hatte eine Musikschulpädagogin geklagt, in der Folge entstand das sogenannte Herrenberg-Urteil, das sich mit der Situation von Honorarkräften an Musikschulen in Deutschland beschäftigt. Mit dem Fazit: Eine Beschäftigung von Honorarkräften ist demnach nicht mehr rechtssicher möglich.

Das Herrenberg-Urteil hat Folgen für Musikschulen: In Berlin befürchten freie Musikschullehrer um ihre Vertragsverlängerung und bangen vor Arbeitslosigkeit sowie Unterrichtsausfall. Denn: In Berlin besteht die Lehrerschaft an öffentlichen Musikschulen größtenteils aus Honorarkräften.

Anders gestaltet es sich in Neuss: Dort gibt es nach Angaben der Stadt gerade einmal 15 Prozent Honorarbeschäftigte. Letztere arbeiten meist mit kleinem Stundenumfang in Projekten – zum Beispiel in Kitas und Schulen. Dort sei die Flexibilität in der Planung ein Vorteil.

Doch in Folge des Urteils möchte die Musikschule Neuss nun allen Honorarkräften eine Festanstellung anbieten. Eine Mehrheit der Honorarkräfte habe sich positiv dazu geäußert. Immerhin wäre die soziale Absicherung ein Vorteil. Auch seien die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst ein großes Plus, wie die Stadt ausführt.

Die Musikschule erwartet so ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben und weniger Fluktuation als bisher bei Honorarkräften. Doch müsse auch davon ausgegangen werden, dass nicht alle die Festanstellung eingehen möchten. Die Gründe könnten verschieden sein: Während einige flexibel bleiben möchten, würden andere bereits eine Hauptanstellung – etwa in einem Orchester – haben und müssten die Nebenbeschäftigung ungünstig versteuern. Wieder andere könnten fürchten, dann nicht mehr in der Künstlersozialkasse Mitglied sein zu können.

„Da die meisten Honorarkräfte eben auch in anderen, künstlerischen und pädagogischen Tätigkeiten, weitere Standbeine haben, ist auch dies eine nachvollziehbare Sorge“, heißt es von der Musikschule und fügt hinzu: „Wir befürchten schon, dass uns eventuell Lehrkräfte zunächst fehlen. Noch ist es aber zu früh, hier konkrete Aussagen zu treffen.“

Eine deutlich höhere finanzielle Belastung fürchtet die Musikschule nicht. Sie hätte immer schon überdurchschnittlich hohe Honorare gezahlt, außerdem würden mit den Projekten auch Einnahmen erzielt. „Unter dem Strich verändert sich unser städtischer Finanzierungsanteil, der momentan bei circa 47 Prozent liegt (und damit weit unter dem Bundesschnitt) so gut wie nicht. Ein sehr glücklicher Umstand, der uns bei der Entscheidung sehr geholfen hat“, heißt es.

Auch die Musikschule des Rhein-Kreises Neuss ist von dem Urteil betroffen, vor einer Entscheidung möchte sie zunächst die Ergebnisse der Arbeitsgruppe abwarten. Denn: „Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat alle in Betracht kommenden Fachverbände eingeladen, die Auswirkungen des sogenannten Herrenberg-Urteils zu besprechen und anschließend vorgeschlagen, in vier Arbeitsgruppen mögliche Konsequenzen und Modelle für die Bildungseinrichtungen zu erörtern.“

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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