Britische Wahl: Labour erringt klaren Sieg - viele Herausforderungen im Land

Index

Britische Wahl: Labour erringt klaren Sieg - viele Herausforderungen im Land

Die Labour-Partei hat bei der britischen Parlamentswahl einen klaren Sieg errungen. Die Partei unter Führung von Jeremy Corbyn konnte zahlreiche Sitze im Unterhaus gewinnen und hat damit die Mehrheit im Parlament erlangt. Die Wähler haben damit eindeutig ihre Zufriedenheit mit der Labour-Partei zum Ausdruck gebracht. Doch der Sieg bringt auch viele Herausforderungen mit sich. Die neue Regierung muss sich nun den wirtschaftlichen, sozialen und politischen Herausforderungen stellen, die das Land derzeit beschäftigen.

Labour gewinnt Schlacht - Tories erleben schlimmste Niederlage ihrer Geschichte

Die britischen Wahlen haben eindeutig gezeigt: Nach 14 Jahren war es genug. Die Konservativen gingen mit Glanz und Gloria unter und erlebten die schlimmste Schlappe ihrer 190 Jahre zählenden Geschichte.

Wie es in einem Land mit Mehrheitswahlrecht möglich ist, fällt die Pendelbewegung in Großbritannien besonders stark aus. Die Briten erteilten der Konservativen Partei eine emphatische Absage, und Labour kommt mit einer riesigen absoluten Mehrheit ins Amt, obwohl sie nur 34 Prozent der Stimmen erzielen konnte.

Britische Wahlen: Labour erringt Erdrutschsieg, Tories kommen zu Fall

Britische Wahlen: Labour erringt Erdrutschsieg, Tories kommen zu Fall

Die Arbeiterpartei hatte ihren Wahlkampf ganz und gar fokussiert und unter ein einziges Wort gestellt: Change. Das kann der Wähler mit Wechsel übersetzen, aber auch, wenn er positiver denken will, mit Veränderung, zum Besseren natürlich.

Labour hat vor allem mit der Wechsel-Botschaft gewonnen, das alleine reichte schon. Denn dies war eine Wahl der Wut, nicht der Hoffnung. Die Bürger waren nicht so sehr von Labour angezogen, als vielmehr von den Torys abgestoßen. Allzu viele Skandale, allzu viel Korruption, allzu viele gebrochene Versprechen.

Lügen, Filz und Saufgelage während der Lockdowns in der Downing Street haben die Konservativen gründlich desavouiert. Die Abrechnung war überfällig, das Strafgericht geradezu biblisch zu nennen.

Selten ist der Ärger gegenüber Politikern so groß wie in diesen Tagen. Das trifft durch Assoziation auch Labour-Vertreter. Der Parteivorsitzende Keir Starmer war sich dessen bewusst und hat im Wahlkampf vermieden, den Leuten das Blaue vom Himmel zu versprechen.

Kritiker sprachen von einem minimalistischen Wahlkampf, der konservative Gegner gar von einem hinterhältigen, weil Labour verschweige, dass man die Steuern kräftig erhöhen wolle.

Verglichen mit dem letzten Erdrutschsieg Labours vor 27 Jahren kann heute der Kontrast bei der Stimmung im Land kaum größer sein. Damals, als Tony Blair 1997 eine Riesenmehrheit einfuhr, gab es Aufbruchstimmung, Enthusiasmus, Hoffnung. Heute herrscht Misstrauen, Überdruss, Erschöpfung.

Baustellen hat das Land genug. Die zahlreichen Streiks im öffentlichen Dienst sind ein besonders aktueller Brennpunkt, und die neue Regierung hat nicht genug Geld in der Kasse, um die Gewerkschaften ruhig zu stellen. Die Wartelisten beim nationalen Gesundheitsdienst NHS sind unter Premierminister Rishi Sunak länger statt wie versprochen kürzer geworden.

Eine vorsichtige Annäherung an Europa, um Handelsbarrieren abzubauen, ist geboten. Eine Reform des Pflegesektors ist überfällig. Die Gefängnisse platzen aus den Nähten. Die Universitäten stecken in einer Finanzkrise. Auf die Kommunen kommt eine Pleitewelle zu.

Die neue Regierung hat sich vorgenommen, in den ersten hundert Tagen eine Reihe von Projekten anzuschieben. Generelles Rauchverbot für Unter-16-Jährige, Gründung eines staatlichen Energieunternehmens für den grünen Wirtschaftsumbau, eine Reform von Arbeitnehmerrechten, die Wiederverstaatlichung der Eisenbahnen – all das und mehr steht auf dem Programmzettel.

Vor allem aber muss es darum gehen, den stotternden Wirtschaftsmotor wieder auf Touren zu bringen, und das will die neue Regierung mit einer Reihe von öffentlichen und privaten Investitionen schaffen. Starmer ist zum Erfolg verdammt. Sollte er die Briten ähnlich enttäuschen, wie es die Torys getan haben, dann kann auch Labour trotz Supermehrheit bei den nächsten Wahlen genauso schnell wie der Vorgänger aus dem Amt gekehlt werden.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up