Massud Pezeshkian: Portrait des neuen iranischen Präsidenten.

Index

Massud Pezeshkian: Portrait des neuen iranischen Präsidenten.

Der Iran hat einen neuen Präsidenten gewählt: Massud Pezeshkian ist der neue Mann an der Spitze des islamischen Staates. Der 74-jährige Konservative übernahm das Amt nach einer umstrittenen Wahl, bei der die Opposition boykottierte. Pezeshkian gilt als Hardliner und wird erwartungsgemäß eine harte Linie gegenüber den westlichen Staaten fahren. Seine Wahl wird als ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des Landes gesehen, das nach Jahren der politischen Instabilität und wirtschaftlicher Sanktionen nach neuen Wegen sucht. In diesem Portrait wollen wir einen Blick auf den neuen Präsidenten werfen und seine Ziele und Vorstellungen für die Zukunft des Iran beleuchten.

Iranischer Präsident Peseschkian: Eine neue Hoffnung für die iranische Gesellschaft?

Am Freitag haben 54 Prozent der Wählerinnen und Wähler bei der Stichwahl für den Doktor gestimmt, wie viele Iraner den Herzchirurgen Massud Peseschkian schlicht liebevoll nennen. Peseschkian stammt aus der nordwestlichen Grenzprovinz West-Aserbaidschan und wurde 1954 als Sohn eines Iraners mit türkischen Wurzeln und einer kurdischen Mutter in der Stadt Mahabad geboren. Seine Herkunft prädestiniert ihn dafür, für Minderheiten einzutreten. Neben Persisch spricht Peseschkian auch Aserbaidschanisch und Kurdisch.

Peseschkian zog drei Kinder allein auf, nachdem seine Frau und eines seiner Kinder 1993 bei einem Autounfall starben. Im Wahlkampf trat der 69-Jährige bescheiden auf und versprach, sich als Präsident für die Schwächsten der Gesellschaft einzusetzen. Er rief seine Anhänger dazu auf, für ihn zu stimmen, um das Land vor Armut, Lügen, Diskriminierung und Ungerechtigkeit zu retten.

Als Präsident reichte er den Iranern die Hand, versprach Peseschkian nach seinem Sieg. Die Wahl sei der Beginn einer Partnerschaft mit dem iranischen Volk. Der schwierige Weg, der vor uns liegt, wird nur durch Ihre Begleitung, Ihrem Einfühlungsvermögen und Vertrauen zu bewältigen sein, fügte er hinzu.

Für seine Präsidentschaftskandidatur erhielt Peseschkian Unterstützung von den früheren gemäßigten Präsidenten Mohammed Chatami und Hassan Ruhani sowie von Ex-Außenminister Dschawad Sarif, der als Architekt des Atomabkommens mit dem Westen gilt.

Massud Pezeshkian: Der neue Präsident, der den Iran aus der Isolation holen will

Massud Pezeshkian: Der neue Präsident, der den Iran aus der Isolation holen will

Peseschkian diente von 2001 bis 2005 unter Chatami als Gesundheitsminister. Seit 2008 sitzt er für die nordiranische Großstadt Täbris im Parlament. Als Abgeordneter war er für seine regierungskritischen Äußerungen bekannt. Während der landesweiten Massenproteste, die durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini im September 2022 nach ihrer Festnahme wegen angeblicher Verstöße gegen die strengen muslimischen Kleidervorschriften ausgebrochen waren, hatte er das Vorgehen der Behörden kritisiert.

Auch im Wahlkampf präsentierte er sich als Verfechter eines innenpolitisch liberalen Kurses. So wandte er sich gegen gewaltsames Einschreiten der Polizei, wenn Frauen den islamischen Schleier nicht ordnungsgemäß tragen. Er sei gegen jedes gewaltsame und unmenschliche Verhalten, sagte er - insbesondere gegen unsere Schwestern und Töchter, und wir werden nicht zulassen, dass sich solche Taten wiederholen.

Außenpolitisch wolle er den Iran weder anti-westlich noch anti-östlich positionieren, kündigte Peseschkian an. Sein erklärtes Ziel ist es aber, den Iran aus der Isolation zu holen. Seit Beginn des Wahlkampfs spricht er sich für eine Entspannung der Beziehungen zum Westen, insbesondere zu den USA, aus.

Peseschkian will auf diese Weise eine Lockerung der Sanktionen erreichen, die Irans Wirtschaft und Bürgern schwer zusetzen. Zu diesem Zweck will er sogar die Gespräche mit dem Westen über das iranische Atomprogramm wiederbeleben, die seit dem Rückzug der USA aus dem Atomabkommen im Jahr 2018 in einer Sackgasse stecken.

Allerdings haben alle Ankündigungen des 69-Jährigen einen entscheidenden Haken: Die eigentliche politische Macht liegt im Iran nicht beim Präsidenten, sondern beim geistlichen Führer - und damit beim ultrakonservativen Ayatollah Ali Chamenei.

Hans Schäfer

Als Experte und leidenschaftlicher Autor für die Webseite Haren Suche bin ich Hans stets bemüht, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit einer tiefen Leidenschaft für das Zeitgeschehen und einer scharfen Analysefähigkeit sorge ich dafür, dass die Leser stets gut informiert sind. Meine Artikel sind präzise, gut recherchiert und bieten einen Einblick in die aktuellen nationalen Ereignisse. Durch meine langjährige Erfahrung und mein Engagement für die Wahrheit bin ich stolz darauf, Teil eines so angesehenen Nachrichtenportals zu sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up