Zum 70. von Bischof Heiner Koch: Verkündigung im Festzelt – warum nicht?​

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Ein rheinischer Bischof in Berlin: Heiner Koch

Wer einen echten rheinischen Bischof erleben will, fährt am besten nach Berlin. Dort amtiert der leutselige Heiner Koch, dessen besondere Stärke die Fürsorge ist. Mit Menschen reden – ob es Kinder in der Schule, Kranke in der Klinik, Kirchgänger oder Glaubenssuchende sind, das kann er besonders gut.

Dabei kommt dem gebürtigen Düsseldorfer zugute, dass er das rheinische Glaubensverständnis verinnerlicht hat. Der Rheinländer entscheidet für sich selbst, welche Regel für ihn richtig und deshalb bindend ist. Rheinische Bischöfe machen das manchmal ähnlich, wenn sie – wie ich jüngst beobachten durfte – sogar ein Bierfass segnen und dann mit Wucht anschlagen.

Das offene Bekenntnis „wenn es denn sein muss, glauben wir das auch noch“ ist zwar eher unverbindlich, dafür aber ehrlich. Koch akzeptiert das, weil er weiß, dass der Glaube unterschiedliche Ausprägungen hat. In Berlin unterscheidet er zwischen den Rheinischen und den Entschiedenen.

Die Düsseldorfer Mundart karikiert Frömmler als Belderbützer. Eine wunderbare Vorstellung. Die Kölner sagen: „Wäm Gott en Amt gibt, dem jibbt e och Verstand“. Eine Hoffnung, die sich manchmal erfüllt.

Koch, der Erzbischof in Berlin

Koch, der Erzbischof in Berlin

Seit 2015 amtiert Heiner Koch als Erzbischof in Berlin. Als rheinische Seele vermisst er das gemeinsame Feiern – Karneval und Schützenfest: „Wo alle dabei sind.“ Das hat er in Köln als stärkend und verbindend erfahren, wo er deshalb zum Regimentsbischof der Prinzengarde ernannt wurde.

Das war in seiner Zeit als Bundespräses der Schützenbruderschaften seine wichtigste Aufgabe: Verkündigung dort, wo die Menschen sind. Wenn nötig, auch im Festzelt. Als junger Priester in Kaarst, so erzählte er einmal, habe ihm ein älterer Herr bei einem Krankenbesuch stolz berichtet: „Ja, Herr Kaplan, ich bin in meinem Leben auch regelmäßig zur Kirche gegangen – einmal im Jahr zum Schützenfest.“

Der Rheinländer sagt; „Wer nitt en der Himmel will, bruch och keen Predigt“. Am 13. Juni ist das „halbe Rheinland“ in Berlin, um Koch predigen zu hören. Vielleicht spricht er zu seinem 70. über das, was Köln und Düsseldorf verbindet: „Wir glauben an den lieben Gott und haben auch immer Durst.“

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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