ADHS bei Frauen: Wie sich die Störung manifestiert - Symptome, Behandlungsmöglichkeiten

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ADHS bei Frauen: Wie sich die Störung manifestiert - Symptome, Behandlungsmöglichkeiten

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine neurologische Erkrankung, die traditionell mit Jungen und Männern assoziiert wird. Doch Frauen und Mädchen sind nicht verschont geblieben. Tatsächlich zeigen Studien, dass bis zu 50 Prozent der Frauen mit ADHS unerkannt bleiben, da die Symptome bei ihnen anders manifestiert sind als bei Männern. In diesem Artikel werden wir uns näher mit der ADHS bei Frauen auseinandersetzen, ihre typischen Symptome und Behandlungsmöglichkeiten erörtern, um ein besseres Verständnis für diese Erkrankung zu fördern.

ADHS bei Frauen: Wie sich die Störung manifestiert

Die Aufmerksamkeitsdefizitstörung mit Hyperaktivität oder ADS ist eine Besonderheit menschlichen Seins, so beschreibt es Astrid Neuy-Lobkowicz. Menschen mit AD(H)S seien nicht besser oder schlechter als andere, nur eben anders. Gerade bei Frauen werde diese neurobiologische Stoffwechselstörung jedoch oft nicht erkannt, sagt die Fachärztin für Psychosomatik und Psychotherapie mit einer Praxis in München.

Vorurteile im Kopf: Untersucher-Bias beeinflusst Diagnose von ADHS bei Frauen

Vorurteile im Kopf: Untersucher-Bias beeinflusst Diagnose von ADHS bei Frauen

Die Unterschiede beginnen schon im Kindesalter. Bei Jungen würde viermal häufiger ADHS diagnostiziert als bei Mädchen, obwohl die Störung gleich häufig unter den Geschlechtern verteilt sei, sagt Neuy-Lobkowicz. Dies liegt auch an Vorurteilen in den Köpfen der Kinderärztinnen und Ärzte, also einem Untersucher-Bias. Die Therapeuten haben den Zappelphilipp als Jungen, als männliches Wesen im Kopf, sagt der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Matthias Rudolph.

Mädchen zeigen sozial erwünschtes Verhalten

Mädchen zeigen sozial erwünschtes Verhalten

Frauen mit ADS würden häufig zu Mobbing-Opfern, berichtet Astrid Neuy-Lobkowicz. Weil sie sich schämen, versuchen Mädchen, sich anzupassen und nicht aufzufallen. Sie lernen noch mehr, um in der Schule mitzukommen, haben aber schnell Schuldgefühle oder ein schlechtes Gewissen, wenn sie es nicht schaffen. Sie versuchen im Gegensatz zu Jungs ein sozial erwünschtes Verhalten zu zeigen.

Späte Erkenntnis: ADHS kostet Kraft

Späte Erkenntnis: ADHS kostet Kraft

Auch in Matthias Rudolphs Praxis saßen bereits Frauen, die erst mit oder sogar nach der Menopause den Anforderungen des Lebens nicht mehr gewachsen waren. Sie ließen sich aus Angst vor einer Demenz untersuchen, weil ihre Konzentration und Merkfähigkeit stark beeinträchtigt waren. Viele wussten schon immer, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Häufig sind das starke Frauen, die mit 120 bis 140 Prozent Einsatz das geschafft haben, was andere mit 100 Prozent erledigen, so Rudolph. Da lassen dann irgendwann die Kräfte nach.

Therapie: Besser leben im Alltag

Therapie: Besser leben im Alltag

Steht die Diagnose, setzt sich die Therapie aus mehreren Elementen zusammen. Ein wichtiger Baustein sind Medikamente. Denn das AD(H)S-Gehirn leidet unter ständiger Reizüberflutung, die Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin sind im Ungleichgewicht. Ergänzt wird die Behandlung oft durch eine Verhaltenstherapie, bei der es darum geht, das Leben besser zu strukturieren. Andere Bausteine können Ergotherapie, Sport und Selbsthilfegruppen sein. Auch Angehörige können eine Stütze im Alltag sein.

Auszeit statt Ausrasten ist ein wichtiger Tipp für den Umgang mit ADHS. Neuy-Lobkowicz rät, in der Partnerschaft nicht zu diskutieren, sondern eine Auszeit zu nehmen. Also raus aus der Konflikt-Situation und später mit kühlem Kopf noch einmal besprechen. AD(H)S-lerinnen sind Mimosen mit Holzkeule, so Neuy-Lobkowicz, die selbst ADHS hat. Wenn sie bisweilen etwas verbal raushauen, bringen sie damit für sie die Welt wieder in Ordnung. Aber eben nur für sie: Und deshalb muss man ihnen erklären, dass das Schaden in einer Beziehung anrichten kann.

Jürgen Schneider

Als Experte für die Seite Haren Suche schreibe ich regelmäßig Artikel für die Nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Mein Name ist Jürgen und ich liefere stets die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine jahrelange Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu präsentieren, die Leserinnen und Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner Leidenschaft für die Wahrheit und einem Blick für die Details strebe ich danach, die Leserschaft stets bestmöglich zu informieren.

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