Renate Künast, Grüne-Politikerin, kündigt Ausscheiden aus dem Bundestag an

Renate Künast, Grüne-Politikerin, kündigt Ausscheiden aus dem Bundestag an

Renate Künast, langjährige Grüne-Politikerin und ehemalige Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, hat überraschend ihr Ausscheiden aus dem Bundestag angekündigt. Die 61-Jährige wird nach 20 Jahren im Deutschen Bundestag ihren Abschied nehmen. Künast war eine prägende Figur der Grünen und hat sich in ihrer politischen Laufbahn für eine umweltfreundliche und nachhaltige Politik eingesetzt. Ihre Entscheidung kommt zu einer Zeit, in der die Grünen ihre Positionen im Bundestag neu justieren müssen. Die Genossen werden nun nach einer geeigneten Nachfolgerin suchen müssen, um die Lücke zu füllen, die Künast hinterlassen wird.

Renate Künast: Grüne-Politikerin kündigt Rückzug aus dem Bundestag an

Die Bundestagsabgeordnete Renate Künast (Grüne) hat ihren Rückzug aus dem Bundestag angekündigt. In einem Brief an ihren Berliner Kreisverband Tempelhof-Schöneberg, der der dpa vorliegt, teilt sie mit, dass sie bei der Bundestagswahl im Jahr 2025 nicht mehr kandidieren wird.

Es ist jetzt Zeit, um Platz für Jüngere zu machen, heißt es in dem Schreiben. Die 68-Jährige betont jedoch, dass sie weiterhin Politikerin bleiben will. Sie schaue mal, welche Aufgaben noch so kommen.

In ihrer verbleibenden Legislaturperiode will sie sich unter anderem mit der Ernährungssicherung beschäftigen. Können wir uns auf Importe getrost weiter verlassen oder werden die Importe aufgrund Klimaänderungen und geopolitischer Umbrüche nicht mehr kommen beziehungsweise extrem teuer sein?, heißt es dazu in ihrem Brief.

Renate Künast: Eine Karriere voller Höhen und Tiefen

Renate Künast ist seit 2002 Mitglied des Bundestags und war von 2001 bis 2005 Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft in der rot-grünen-Bundesregierung. In den vergangenen Jahren hatte sie für Aufmerksamkeit gesorgt, weil sie juristisch gegen wüste Beschimpfungen auf Facebook vorgegangen war.

Der Fall ging bis vor das Bundesverfassungsgericht, mit Erfolg für die Politikerin. Künast suchte einige der Kommentatoren persönlich zuhause auf und führte Gespräche mit ihnen.

Zugleich blickt die Grünen-Politikerin auf die vergangenen Jahre in der Politik zurück und erinnert an die Begeisterung über den Mauerfall am 9. November 1989. Heute denke sie allerdings, dass ihr damals das Bewusstsein gefehlt habe, wie langwierig der Prozess der gesellschaftlichen Einheit sei.

Sie beklagt zudem, dass Rechtsextreme und Staaten das Ziel hätten, Vertrauen in demokratische Verfahren zu zerstören und Unruhe zu stiften. Und betont: Unsere Aufgabe ist es, Menschen gegen Hass und Desinformation zu unterstützen.