Abfindung nach Aufhebungsvertrag: Wie viel Geld kann ich erwarten?
Wenn ein Aufhebungsvertrag zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geschlossen wird, stellt sich für viele die Frage, wie hoch die zu erwartende Abfindung ausfällt. Die Höhe der Abfindung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Dauer der Beschäftigung, der Höhe des Gehalts und der gesetzlichen Regelungen im jeweiligen Bundesland. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die zu erwartende Abfindung berechnen können und welche Faktoren bei der Verhandlung mit Ihrem Arbeitgeber zu beachten sind.
Abfindung nach Aufhebungsvertrag: Wie viel Geld kann ich als Abfindung erwarten?
Ein Aufhebungsvertrag soll Arbeitsverhältnisse einvernehmlich und ohne Kündigung beenden. Häufig gehört dazu auch, dass Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich auf eine Abfindung einigen. Aber wie hoch fällt die eigentlich aus?
Wichtig: Grundsätzlich ist eine Abfindung eine freiwillige Leistung, einen gesetzlichen Anspruch gibt es nicht. In der Praxis sieht es aber oft anders aus. Es gebe Kaum ein Auflösungsvertrag, der abgeschlossen wird ohne Abfindung, so Jan Tibor Lelley, Fachanwalt für Arbeitsrecht im Podcast der Fachzeitschrift Arbeit und Arbeitsrecht.
Zur Höhe der Abfindung müssen beide Seiten jedoch verhandeln, es gebe dazu keinerlei gesetzliche Vorgaben, sagt der Rechtsexperte. Häufig wird jedoch Paragraf 1a Kündigungsschutzgesetz als Handreichung ins Feld geführt. Da findet man die berühmte Formel von den 0,5 Bruttomonatsgehältern pro Jahr der Betriebszugehörigkeit, so Jan Tibor Lelley.
Konkret heißt es dort: Die Höhe der Abfindung beträgt 0,5 Monatsverdienste für jedes Jahr des Bestehens des Arbeitsverhältnisses. Zwar bezieht sich diese Vorgabe zur Abfindung nur auf den Fall einer betriebsbedingten Kündigung, wird für Auflösungsverträge aber dennoch zumindest als Ausgangsformel oftmals herangezogen.
Wie hoch die Abfindung letztlich im Detail ausfällt, ist aber immer Verhandlungssache und kann auch abhängig davon sein, wie dringend ein Arbeitgeber einen Mitarbeiter loswerden will - und wie gut dessen Chancen im Falle einer Kündigungsschutzklage stehen.
Aufhebungsvertrag: Wie hoch fällt die Abfindung aus und was beeinflusst sie?
Abfindung kann Anspruch auf Arbeitslosengeld beeinflussen
Für Beschäftigte wichtig: Eine Abfindung kann den Anspruch auf Arbeitslosengeld beeinflussen. So ruhe der Anspruch auf Arbeitslosengeld zum Beispiel, wenn die Kündigungsfrist nicht eingehalten wurde - selbst wenn keine Sperrzeit vorliegt, wie die Arbeitskammer des Saarlandes erläutert.
In einem solchen Fall erhalten Betroffene bis zum Ablauf der Kündigungsfrist, die für den Arbeitgeber gegolten hätte, kein Arbeitslosengeld - längstens aber für ein Jahr und nur so lange, bis die Abfindung durch Anrechnung als verbraucht gilt.
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