- Abschied vom Haustier: 'Wir fühlen uns wie Verräter' - Besitzer verlieren ihre emotionalen Bindungen
- Abschied von alten Freunden: Wir fühlen uns wie Verräter
- Der letzte Gang: Socke, unser Katze, spürt, dass es zu Ende geht
- Gute Jahre, schlechte Tage: Wir müssen uns von unserem alten Freund Socke verabschieden
- Wir müssen uns entscheiden
- Ein schwere Entscheidung
Abschied vom Haustier: 'Wir fühlen uns wie Verräter' - Besitzer verlieren ihre emotionalen Bindungen
Der Abschied vom Haustier ist für viele Besitzer ein einschneidendes Ereignis, das tiefe emotionale Wunden hinterlässt. Viele Menschen empfinden den Verlust ihres geliebten Tieres als einen Verrat, den sie sich selbst nicht verzeihen können. Die Bindung zwischen Mensch und Tier ist oft so eng, dass der Verlust des Haustieres eine wahre emotionale Lücke in ihrem Leben hinterlässt. In diesem Artikel werden wir uns mit dem Thema auseinandersetzen, warum der Abschied vom Haustier so schwierig ist und wie man damit umgehen kann.
Abschied von alten Freunden: Wir fühlen uns wie Verräter
Unser Kater schläft jetzt auf dem Teppich unterm Küchentisch. Nicht, dass es dort besonders bequem wäre. Aber von dort hat er den Futternapf gut im Blick. Früher bevorzugte er komfortablere und höher gelegene Schlafplätze. Seinen Sessel, sein Sofakissen oder die im Winter heizungswarme Fensterbank.
Heute, mit stolzen 20 Jahren auf dem Katzenbuckel, kommt er nirgendwo mehr hoch. Er spürt, dass es zu Ende geht. Für uns, die Katzeneltern, ist das schwer mit anzusehen, aber noch frisst, schnurrt und schmust er. Noch ist es nicht so weit.
Der letzte Gang: Socke, unser Katze, spürt, dass es zu Ende geht
Wer je ein Haustier, das einen über viele Jahre begleitet hat und quasi zur Familie gehört, einschläfern lassen musste, weiß, wovon ich spreche. Man will dem Tier Leid ersparen, aber man fühlt sich wie ein Verräter, wie jemand, der das in ihn gesetzte Vertrauen schändlich missbraucht. Natürlich stimmt das nicht. Aber es fühlt sich so an.
Wenn wir Socke fragen könnten, was würde er wohl sagen? Wir vermuten, dass er leben will, aber sicher sind wir uns nicht. Denn seine beste Zeit ist definitiv vorbei. Die Leber will nicht mehr. Dabei hat er, kleiner Scherz, nie getrunken.
Gute Jahre, schlechte Tage: Wir müssen uns von unserem alten Freund Socke verabschieden
Das Leben reduziert sich auf Elementares. Und über viele Dinge legt sich der Nebel des Vergessens. Als Freigänger musste er nie ein Katzenklo betreten, weiß daher aber auch jetzt, wo er es benutzen müsste, nichts damit anzufangen. Mit unschönen Folgen für ihn und für uns.
Um es mal so zu sagen: Wir sind es, die putzen, und zwar ihn und das Haus, und das mehrfach täglich. Für eine immer reinliche Katze ist das unwürdig.
Wir müssen uns entscheiden
Wir würden gerne, wenn wir könnten. Denn wenn Menschen von eigensinnigen, kratzbürstigen und undankbaren Katzen sprechen, müssten sie Socke kennenlernen. Er war (und ist es mit Abstrichen noch) stets zugewandt, auf seine menschlichen Dosenöffner fixiert und fast nervtötend schmusesüchtig.
Und einer von der Sorte, mit denen man sprechen kann. Auf Ansprache antwortet er stets, wir wissen meistens, was gemeint ist. Wie man sich halt kennt, wenn man lange zusammenlebt.
Heute hören wir von ihm vor allem Beschwerden. Mehr Futter, mehr Liebe, mehr Leben. Wir möchten, können aber leider nicht jeden Wunsch erfüllen.
Ein schwere Entscheidung
Wir kommen nicht weiter, diskutieren, wägen ab. Was soll man sagen, er ist uns ans Herz gewachsen. Zwei Jahrzehnte sind eine lange Zeit. Unser Tierarzt hat in seiner Kartei nur fünf Katzen, die älter als 20 Jahre sind, nach menschlichen Maßstäben wohl im Greisenalter.
Und kaum eine, bei der er weniger zu tun hatte. Denn Socke, den er schon als Jungtier betreute, war nie krank. Wir müssen nun über den richtigen Zeitpunkt entscheiden, sagt der Arzt, und natürlich kommt er bei uns vorbei, wenn es soweit ist.
Socke soll nicht dort sterben, wo er sich unwohl fühlt, und er soll nicht wissen, wann es passiert. Lange, das ist klar, geht es nicht mehr gut. Bald werden sich unsere Wege trennen müssen. Uns graut es vor diesem Tag.
Jeden Morgen schauen wir uns an und sagen: Heute noch nicht. Vielleicht morgen.
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