Ach, Kaarst: 'Cohousing als Lebensform meiner Zukunft'

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Ach, Kaarst: 'Cohousing als Lebensform meiner Zukunft'

In der Stadt Kaarst im Rhein-Kreis Neuss wird derzeit ein innovatives Projekt umgesetzt, das die Art und Weise, wie wir leben und wohnen, revolutionieren könnte. Unter dem Titel Cohousing entwickelt sich eine neue Form des gemeinschaftlichen Wohnens, die sich von der traditionellen Wohnform deutlich unterscheidet. In diesem Konzept teilen sich die Bewohnerinnen und Bewohner nicht nur Wohnraum, sondern auch gemeinschaftliche Räume und Freiflächen, um ein enge Netzwerk zu schaffen, das gegenseitige Unterstützung und Hilfe ermöglicht. Für viele Menschen könnte dies zu einer neuen Lebensform werden, die sich von der klassischen Einzelwohnung abhebt.

Baugenehmigung erteilt: Cohousing Büttgen macht Fortschritte

Das Baugrundstück an der Birkhof-/Lotte-Lehmann-Straße in Büttgen präsentierte sich am Sonntagnachmittag noch wild überwuchert, doch bunte Luftballons, ein Info-Zelt, Tische, Bänke und gut gelaunte Menschen ließen ahnen, dass sich etwas tut: Die aktuell zwölf Gesellschafter der Sozialen Wohnungseigentümergenossenschaft (WEG) des Mehrgenerationen-Wohnprojekts „Cohousing Büttgen“ feierten mit einem Grillfest die Erteilung der Baugenehmigung vor vier Wochen.

Bürgermeisterin Ursula Baum sagte bei ihrer Begrüßung, als Amtsträgerin und als Büttgener Bürgerin freue sie sich, dass es nun endlich weitergeht – vielleicht könne in einem Jahr Richtfest gefeiert werden.

Auf dem 3200 Quadratmeter großen Grundstück sollen 32 Wohnungen entstehen, davon 21 Eigentumswohnungen und elf öffentlich geförderte Wohnungen für Mieter mit Wohnberechtigungsschein. Gemeinschaftsräume, Gartenhof und Dachgarten runden das Ganze ab.

Entscheidend ist die gelebte Gemeinschaft samt möglicher Unterstützung: Für die dreijährige Mathilda wünscht sich Mutter Mareike viele Spielkameraden und erhofft sich ein nachbarschaftliches Leben ohne Anonymität. Außerdem schätzt sie die gute Anbindung durch den öffentlichen Nahverkehr.

Sie hofft, dass die Umsetzung des „spannenden Modells“ klappt, denn man sei inzwischen schon weit gekommen.

Kaarst: Wohnprojekt Cohousing Büttgen schreitet voran

Kaarst: Wohnprojekt Cohousing Büttgen schreitet voran

Das Wohnprojekt „Cohousing Büttgen“ schreitet voran. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 19 Millionen Euro. Sind 70 Prozent durch die Gesellschafter abgedeckt, kann mit dem Bau gestartet werden, erklärte Gesellschafterin Uschi Heffe im Gespräch mit unserer Redaktion.

Der aktuelle Preis pro Quadratmeter hat sich inzwischen von 5700 Euro auf 6100 Euro erhöht. Knapp die Hälfte der Wohnfläche ist belegt. Acht Wohnungen mit Wohnberechtigungsschein sind noch zu vergeben.

Claudia Ennicke-Gotthardt (69) stuft „Cohousing als Lebensform meiner Zukunft“ ein. Sie hat schon mehrfach positive Erfahrungen mit Wohngemeinschaften gesammelt. Sie setzt auf ein Leben in Gemeinschaft, aber auch auf den notwendigen Rückzugsbereich: alles kann, nichts muss.

Ennicke-Gotthardt ist sich ganz sicher, dass die Realisierung funktioniert. Es sind allerdings noch einige (hohe) Hürden zu überwinden.

Das Wohnprojekt „Cohousing Büttgen“ schreitet voran. Es wurde auch die Meinung vertreten, dass sich beim Auftauchen von Baggern auf dem Grundstück noch Interessenten finden lassen.

Hans Schäfer

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