Alexej Nawalnys Autobiografie Patriot erscheint

Alexej Nawalnys Autobiografie Patriot erscheint

Der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny veröffentlicht seine lang erwartete Autobiografie Patriot. In diesem Buch gewährt der Kreml-Kritiker einen tiefen Einblick in sein Leben und seine politische Karriere. Nawalny, der sich selbst als dissidentischer Kämpfer gegen die autoritäre Herrschaft von Wladimir Putin sieht, erzählt von seinen Erfahrungen als politischer Aktivist, von seinen Auseinandersetzungen mit der russischen Justiz und von seinen Visionen für eine demokratische Zukunft Russlands. In Patriot zeigt Nawalny, dass er nicht nur ein politischer Gegner Putins ist, sondern auch ein engagierter Patriot, der sein Land liebt und für eine bessere Zukunft kämpft.

Alexej Nawalnys Autobiografie Patriot erscheint

Heute erscheint die eindringliche Autobiografie des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny. Das Buch Patriot ist nicht nur ein Zeugnis von Nawalnys Leben und seinem Kampf gegen die Korruption in Russland, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Geschichte des politischen Widerstands in Russland.

Ein wichtiger Beitrag zur Zeitgeschichte

Nawalny, der selbst Präsident werden wollte, galt lange als der schärfste Gegner von Kremlchef Wladimir Putin. Seine Familie und Anhänger werfen Putin Mord vor. Nawalnys Witwe Julia Nawalnaja sieht Patriot als eine Art Vermächtnis ihres Mannes Alexej.

Das Buch erscheint in 20 Sprachen, darunter auf Deutsch im Verlag S. Fischer. Es ist ein wichtiges Zeugnis vom Mut des schärfsten Gegners von Russlands Präsident Putin und vom Glauben an eine bessere Zukunft Russlands, sagt die 48-Jährige Nawalnaja.

Ein intimes Porträt eines politischen Widersachers

Wer Nawalnys politische Karriere verfolgt hat, kennt viele Stationen des Buches. Und er kennt auch die beißend scharfe Kritik des Oppositionsführers. Doch Nawalny gibt in seinem Buch auch intime Einblicke in sein Leben. Eindrücke vom Schicksal eines Mannes, der wie kein anderer mit unzähligen Enthüllungen ein mafioses System unter Putin anprangerte, aber auch von der Liebe zu seiner Frau Julia und seinen Kindern Dascha und Sachar getragen wurde.

Nawalny erzählt, wie er als Kind eines Offiziers in der zerfallenden Sowjetunion über das Jurastudium und die Arbeit als Anwalt zum bedeutendsten Kämpfer gegen Korruption in dem Riesenreich wurde.

Ein Nachschlagewerk für politische Graswurzelarbeit

Die Biografie ist nicht nur ein Zeugnis, wie ein politisch sehr wacher Mensch Zeitgeschichte erlebte. Der Leser erfährt auch von Nawalnys Versuch, mit einer umstrittenen Zusammenarbeit mit Rechtsextremen gegen den Kreml Front zu machen.

Über weite Strecken ist das Buch auch ein Nachschlagewerk, wie politische Graswurzelarbeit weitab westlicher Vorstellungen in einem autoritären System funktioniert - oder eben nicht.

Ein Zeugnis von Nawalnys politischem Kampf

Der mit internationalen Preisen ausgezeichnete Nawalny schaffte es, ein breites politisches Netzwerk aufzubauen, mit seiner Anti-Korruptions-Stiftung die Mächtigen bloßzustellen, bis Putins Apparat immer stärker zur Gegenwehr überging.

Nawalny schildert die zahlreichen Angriffe auf ihn, die mit dem Giftanschlag mit dem Nervengift Nowitschok 2020 in Sibirien ihren Höhepunkt erreichten. Der Kremlgegner überlebte damals nur knapp.

Der weltweit beachtete Kriminalfall, den der Machtapparat in Moskau nie untersuchen wollte, war letztlich auch der Auslöser für das Buchprojekt.

Ein Vermächtnis für die Zukunft

Nawalny starb am 16. Februar allein im Straflager Polarwolf unter nicht geklärten Umständen. Tagelang weigerten sich die Behörden, seine Leiche herauszugeben, bis seine Mutter Ljudmila Nawalnaja in einem Videoappell an Putin die Erpressungsversuche öffentlich machte.

Julia Nawalnaja hat schon kurz nach seinem Tod erklärt, sie werde seinen politischen Kampf gegen Putin fortsetzen. Sie lebt wie ihre Kinder im Ausland.

Alexej Nawalnys Autobiografie Patriot ist jetzt in 20 Sprachen erschienen. Ein wichtiger Beitrag zur Geschichte des politischen Widerstands in Russland.