Alle Neuigkeiten zum Riesen-Bärenklau im Kreis Kleve

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Alle Neuigkeiten zum Riesen-Bärenklau im Kreis Kleve

In den letzten Wochen hat sich im Kreis Kleve einiges ereignet, was die Bevölkerung in Atem hält. Der Riesen-Bärenklau, eine invasive Pflanzenart, die in Europa immer mehr Verbreitung findet, hat auch in dieser Region Fuß gefasst. Die Folgen sind gravierend, denn die Pflanze kann bis zu 3 Meter hoch wachsen und verdrängt dadurch heimische Pflanzenarten. Umweltschützer und Anwohner alarmiert, fordern Maßnahmen, um die Ausbreitung des Riesen-Bärenklaus zu stoppen. Wir fassen für Sie alle Neuigkeiten und Informationen zum Thema zusammen.

RiesenBärenklau: Gefahren für Menschen und Umwelt

Groß, schön und imposant – so attraktiv wie der Riesen-Bärenklau aussieht, so gefährlich ist er auch. Ein Neophyt (neo=neu, Phyt=Pflanze), aus dem Kaukasus nach Deutschland gebracht für den Garten.

Teilnehmer des „Mammutmarschs“ in Essen mussten am Wochenende ärztlich behandelt werden, weil sie Kontakt mit der Pflanze namens Riesen-Bärenklau hatten. Die Feuerwehr berichtete von 17 Verletzten, fünf mussten wegen Hautverbrennungen ins Krankenhaus.

Giftige Pflanze: Wanderer verletzen sich bei Essen

Giftige Pflanze: Wanderer verletzen sich bei Essen

In der Stadt Kleve wurden in diesem Jahr zwei Standorte gefunden und direkt beseitigt, wie Sprecher Jörg Boltersdorf erklärt. Im Naturschutzgebiet Kranenburger Bruch gibt es noch einige kleine Vorkommnisse. Diese würde die Biologische Station aber im Auge behalten und regelmäßig entfernen, sagt Benedikt Giesbers von der Klever Kreisverwaltung.

Was die sogenannte Herkulesstaude so toxisch macht, erklären Biologin und Kräuterpädagogin Gabi Habersetzer aus Bedburg-Hau und der Naturschutzbund NRW. Der Riesen-Bärenklau ist im jungen Stadium dem hier heimischen Wiesen-Bärenklau zum Verwechseln ähnlich, sagt Gabi Habersetzer. Zweiterer sei ebenfalls giftig, aber nicht wie der Riesen-Bärenklau. Dazu ist er kleiner und hat andersförmige Blätter.

Der Riesen-Bärenklau mit seinen Doldenblüten hingegen ist wegen der Größe von bis zu vier Metern auffällig. Was aber macht die Pflanze so gefährlich für den Menschen? „Furocuramine“, sagt Habersetzer. „Sie sorgen für die Lichtempfindlichkeit auf der Haut und sind besonders intensiv bei der Sonnenstrahlung. Das kann teilweise zu Verbrennung bis zu zweiten oder dritten Grades führen.“

Dieser Stoff ist im Pflanzensaft enthalten. Auch Birgit Königs, Biologin und Sprecherin des Nabu, weist auf diese phototoxische Eigenschaft hin: Bei Berührung der Pflanze brechen die Haare auf den Stängeln ab und der Saft spritzt heraus, so Königs. Die Folge: eine chemische Reaktion auf der Haut mit der UV-Strahlung.

Herkulesstaude: Was Sie über die toxische Pflanze wissen müssen

Herkulesstaude: Was Sie über die toxische Pflanze wissen müssen

Rötungen, Juckreiz, Schwellungen und Blasenbildung, Ausschlag und Verbrennungen – sie macht die Haut sonnenempfindlicher. Auch bei trübem Wetter, ergänzt sie. Warum in Essen gleich 17 Personen den Riesen-Bärenklau offenbar angefasst und sich dadurch verletzt haben, kann sich Königs nicht erklären.

„Die Blasen heilen nur schwer ab“, sagt Kräuterpädagogin Habersetzer. Und die verbrennungsartigen Verletzungen können auch zu Kreislaufproblemen führen. Wie man bei Berührung reagieren kann, erklären die Biologinnen: Man sollte die Haut mit Wasser abspülen, die betroffenen Stellen bedecken und vor Sonne schützen. „Und diese dann bis zu vier Tage dunkel halten“, so Habersetzer.

Gegebenenfalls helfe auch Sonnencreme, den Schaden zu minimieren, meint Königs. Ansonsten: direkt zum Arzt gehen. Wenn man unterwegs ist, sollte man Schutzkleidung tragen, auch für die Augen, rät Königs. Und vor allem: keine Kinder in die Nähe lassen. „Sie können die Gefahr nicht abschätzen und pflücken einfach“, sagt sie.

Den Riesen-Bärenklau sollte man lieber aus der Ferne bestaunen. Bei großen Beständen informiere man am besten das Ordnungsamt der betroffenen Gemeinden. „Die Pflanze wird seit Jahren bekämpft. Es geht schließlich um die menschliche Gesundheit“, sagt Königs. Eine langjährige und aufwendige Arbeit, denn dafür braucht es passend geschütztes Personal, das zuerst die Blüten, bevor es zur Fruchtbildung kommt, entfernt. Dann muss der Stiel heraus.

„Die Pflanze kann aber wieder austreiben. Sie ist hartnäckig und unliebsam“, so Königs. Wenn sie mal im Garten vorkommt, sollte beim Entfernen lange Kleidung und eine Schutzbrille getragen werden, sagt Habersetzer. „Die Wurzeln muss man bis zu zwanzig Zentimeter tief ausgraben und alle entfernen. Nicht an einem sonnigen Tag ausgraben und bevor die Pflanze ihren Samen verbreitet“, sagt Habersetzer. Und: Nicht in die Biotonne, sondern in die Haushaltstonne, damit der Samen sich nicht ausbreitet.

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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