Anschlag auf Trump: Warum das Foto nach den Schüssen zur Ikone werden wird

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Anschlag auf Trump: Warum das Foto nach den Schüssen zur Ikone werden wird

In den frühen Morgenstunden des 8. Juni 2016 schockte die Welt die Nachricht von einem Anschlag auf Donald Trump, den damaligen Präsidentschaftskandidaten der Vereinigten Staaten. Ein junger Mann namens Michael Steven Sandford versuchte, Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas anzugreifen. Doch einem Fotografen gelang es, den dramatischen Moment festzuhalten, der sich in den Köpfen der Menschen einprägte. Das Foto zeigt Trump, wie er von Sicherheitskräften weggezogen wird, während der Angreifer am Boden liegt. Dieses ikonische Bild wird in der Geschichte der politischen Fotografie einen bleibenden Eindruck hinterlassen und uns zum Nachdenken über die Risiken des öffentlichen Lebens anregen.

Das Foto, das die Geschichte prägt: Warum Trumps Moment ikonisch wird

Es gibt Bilder, die muss niemand sehen, um sie doch ganz klar vor dem inneren Auge zu haben. Ein paar Stichworte reichen aus: Der erschossene US-Präsident John F. Kennedy im offenen Cabriolet neben seiner Frau Jackie, aufgenommen am 22. November 1963 in Dallas. Das nackte vietnamesische Mädchen Kim Phuc, das im Juni 1972 auf offener Straße vor einem Napalm-Angriff flieht. Oder der wohl berühmteste Kniefall der Welt – von Bundeskanzler Willy Brandt am Warschauer Ghetto-Ehrenmal, 25 Jahre nach Ende der Naziherrschaft.

Diese drei historischen Momente entfalten ihre Wirkung aber nicht nur durch die extrem inhaltlich aufgeladene Symbolik: Der getötete mächtigste Mann der Welt, ein unschuldiges Mädchen als Opfer eines grausamen Krieges, die tiefe Demut eines Tätervolk-Oberhauptes gegenüber den Holocaust-Opfern. Die Fotos sind auch deshalb so wirkmächtig, weil sie etwas nicht Vorhersehbares festhalten, etwas unverstellt Wahrhaftiges, dessen Strahlkraft im selben Moment niemand begreifen konnte.

An jenem Sommertag vor 61 Jahren in Dallas hatte es – nach allem was man bis heute weiß – keinerlei Hinweis auf ein Mordkomplott gegen den US-Präsidenten gegeben. JFK war keine Hassfigur, im Gegenteil, zusammen mit seiner Frau verkörperte er für die Amerikaner eine neue Ära, war ein Liebling des Volkes. Dass die Hintergründe zum Mord nie ganz geklärt werden konnten, machen die Aufnahmen der Schockminuten umso bedeutsamer, bieten immer neue Blickwinkel für weitere Verschwörungstheorien rund um seinen Tod.

Ein Bild, das nie vergessen wird: Der Anschlag auf Trump und die Ikone

Ein Bild, das nie vergessen wird: Der Anschlag auf Trump und die Ikone

Aus vielen verschiedenen Winkeln ist das andere ikonische Bild eines Staatsoberhauptes aufgenommen worden: Beim Kniefall Willy Brandts waren schließlich mehr als ein Dutzend Fotografen anwesend, die eigentlich nur eine Kranzniederlegung am Denkmal des Warschauer Ghettos festhalten wollten. Dass aus diesem Kanzler-Standardtermin ein Moment für die Ewigkeit würde, konnten sie kaum ahnen, wohl nicht einmal Brandt selbst.

Die Fotografen haben nicht qua eines Amtes, sondern mehr oder weniger durch Zufall die neunjährige Kim Phúc als „Napalm-Mädchen“ weltbekannt gemacht. Ihr schmerzverzerrtes Gesicht, ihr nackter, von verbrennender Kleidung entledigter Körper, ihre hilflos ausgestreckten Arme – die Aufnahme löste eine Abfolge von grausamen Bildern über den andauernden Vietnamkrieg Anfang der 70er im Kopf aus und blieb deshalb im kollektiven Gedächtnis.

Im Hintergrund Soldaten und die Rauchschwaden der Napalmbombe noch zu sehen, musste sich manch ein Fotograf der Kritik stellen, nicht geholfen, sondern fotografiert zu haben. Doch gerade wenn Ereignisse sich überschlagen, reagieren Reporter oft aus Reflex. Zu beobachten war das auch jetzt, beim Attentat auf Trump.

Die Ikone geboren: Warum Trumps Augenblick in die Geschichte eingeht

Schon in dem Moment, als sich Trump kurz nach den Schüssen hinter sein Rednerpult duckt, sieht man Fotografen unten am Rande der Bühne von links nach rechts rennen – um sich trotz Gefahrenlage für das bestmögliche Motiv bereitzuhalten. Evan Vucci, Profifotograf und Pulitzer-Preisträger, gelingt das Foto, das Trump zum Präsidenten machen könnte. Das sich einreiht in die ikonischen Augenblicke der politischen Zeitgeschichte.

Dass es dazu kommt, liegt allerdings an Trump selbst, und das unterscheidet diese Situation von anderen der Geschichte. Trump erkennt in einem Moment, in dem bei anderen Panik und Fluchtinstinkt einsetzten, dessen zukünftige Wirkung. Entgegen aller Vernunft sagt er seinen Personenschützern „wait, wait, wait“ (Wartet, wartet, wartet!) – und reckt sich, am Ohr blutend, zur Kampfgeste empor.

In Sekundenschnelle muss er begriffen haben, was er schon am Morgen darauf im Interview mit der „New York Post“ erklärt: „Normalerweise musst Du sterben, um ein ikonisches Foto zu haben. Durch Glück oder durch Gott – und viele Leute sagen, es war Gottes Werk – bin ich noch hier.“

Trump ist insofern kein John F. Kennedy, schon allein dadurch, dass er lebt. Aber auch, weil er das Momentum der symbolischen Bildmöglichkeit erkannt und bewusst für sich genutzt hat.

Jürgen Schneider

Als Experte für die Seite Haren Suche schreibe ich regelmäßig Artikel für die Nationale Zeitung für das Zeitgeschehen. Mein Name ist Jürgen und ich liefere stets die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität. Meine jahrelange Erfahrung im Journalismus ermöglicht es mir, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu präsentieren, die Leserinnen und Leser informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner Leidenschaft für die Wahrheit und einem Blick für die Details strebe ich danach, die Leserschaft stets bestmöglich zu informieren.

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