Anschlag in Oslo: Täter zu 30 Jahren Haft verurteilt
In Norwegen hat ein Gericht den Täter des Anschlags in Oslo von 2019 zu einer Haftstrafe von 30 Jahren verurteilt. Der Attentäter, der am 10. August 2019 eine Moschee in der Hauptstadt Oslo gestürmt und mehrere Menschen lebensgefährlich verletzt hatte, muss nun für sein verbrecherisches Handeln büßen. Die Strafe gilt als einer der höchsten in der Geschichte Norwegens. Die norwegische Justiz hat damit ein Zeichen gegen Terrorismus und Gewalt gesetzt. Die Opfer und ihre Angehörigen hoffen nun auf Ruhe und Gerechtigkeit.
Oslo-Anschlag: Täter zu 30 Jahren Haft verurteilt
Zwei Jahre nach dem tödlichen Terrorangriff vor einer Schwulenbar in Oslo ist der Attentäter zur Höchststrafe von 30 Jahren Verwahrung verurteilt worden. Die Richter am Osloer Amtsgericht sprachen den angeklagten Norweger mit iranischen Wurzeln einstimmig wegen schwerer Terrorvergehen schuldig.
Der 45-Jährige wurde dabei auch zu Entschädigungszahlungen in Höhe von insgesamt mehr als 110 Millionen norwegischen Kronen (fast 10 Millionen Euro) an Hinterbliebene, Verletzte und Hunderte andere Geschädigte verurteilt.
Historisches Urteil in Norwegen
Der Anwalt des Mannes deutete gegenüber dem Rundfunksender NRK an, seinem Mandanten dazu raten zu wollen, Berufung gegen das Urteil einzulegen.
Der Islamistische Terroranschlag in Schwulen-Bar in Oslo am 25. Juni 2022 forderte zwei Todesopfer und 21 Verletzte. Der Täter hatte in der Nacht zum 25. Juni 2022 vor einer beliebten Schwulenbar und einem Lokal im Zentrum von Oslo um sich geschossen, nachdem er kurz zuvor ein Treuebekenntnis zur Terrormiliz Islamischer Staat abgegeben hatte.
Der Täter wurde kurz darauf von Passanten übermannt und anschließend von der Polizei festgenommen. Der Geheimdienst hatte die Attacke, die der 45-Jährige kurz vor einer geplanten und dann abgesagten Pride-Parade in Oslo verübt hatte, als islamistischen Terroranschlag eingestuft.
Eine neue Ära in der norwegischen Strafjustiz
Norwegische Medien sprachen von einem „historischen“ Urteil: Es handelt sich demnach um den ersten Fall, in dem ein Täter in dem skandinavischen Land wegen schwerwiegender Terrorvergehen zu 30 Jahren Verwahrung verurteilt wurde.
Selbst der Rechtsterrorist Anders Behring Breivik hatte 2012 nach seinen Anschlägen im Osloer Regierungsviertel und auf der Insel Utøya mit insgesamt 77 Toten lediglich 21 Jahre Verwahrung - die damals geltende Maximalstrafe - erhalten.
Seit dem Inkrafttreten einer neuen Strafgesetzgebung 2015 können schwerwiegende Terrortaten jedoch mit 30 Jahren Gefängnis bestraft werden. Verwahrung bedeutet dabei im Gegensatz zu einer normalen Haftstrafe, dass die Strafdauer alle fünf Jahre verlängert werden kann.
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