Anschlag in Solingen: Ermittler vor Rätsel – gab es Hintermänner oder Unterstützer?
Am 4. Mai 1993 erschütterte ein brandanschlag auf eine türkische Familie in Solingen die deutsche Öffentlichkeit. Fünf Menschen verloren ihr Leben, neun weitere wurden verletzt. Die Ermittler stehen noch immer vor einem Rätsel: gab es Hintermänner oder Unterstützer, die hinter dem grausamen Anschlag standen? Die Frage nach der Verantwortung für das Verbrechen bleibt bis heute unbeantwortet. Die Aufklärung des Falles ist ein wichtiger Schritt, um der Opfer und ihren Angehörigen Gerechtigkeit zu verschaffen und um der Gesellschaft zu zeigen, dass solche Verbrechen nicht toleriert werden.
Schatten über Solingen: Ermittler suchen nach Hintermännern des Anschlags
Ein Monat nach dem Terroranschlag in Solingen, bei dem ein mutmaßlich islamistischer Terrorist drei Menschen tötete und acht verletzte, suchen die Ermittler noch immer nach Hintermännern des Anschlags.
Mysterium des Terrors: Solingen wartet auf Aufklärung
Die Menschen in Solingen sind noch immer schockiert und trauernd. Viele Blumensträuße sind verwelkt, andere gerade erst abgelegt und noch ganz frisch. Auch ein Meer von Grablichtern hat sich angesammelt auf dem Fronhof in Solingen. Hier hatten vor einem Monat die Opfer des Anschlags gelebt.
„Meine Tochter war live dabei, sie hat alles vom Fenster aus gesehen, auch den Täter. Sie beansprucht nun psychologische Hilfe“, sagt eine 63 Jahre alte Solingerin. Viele trauten sich noch immer nicht in die Innenstadt, schildert ihre Bekannte.
Die Spur des Messers: Ermittler suchen nach Clues für den Anschlag in Solingen
Die Ermittler suchen nach Clues für den Anschlag und konzentrieren sich auf das als Tatwaffe sichergestellte Messer. Aus Sicherheitskreisen heißt es, dass das Messer dem Syrer Issa Al H. zweifelsfrei zugeordnet werden könne. An dem Messer seien nicht nur Blutspuren der Opfer, sondern auch DNA des 26-Jährigen gesichert worden.
Zudem fand sich die passende Verpackung eines Messersets in seinem Zimmer. Ein wohl absichtlich beschädigtes Handy, das auf einer Wiese gefunden wurde, habe inzwischen trotz des Schadens ausgelesen werden können. Nach einem zweiten Handy wird noch öffentlich gefahndet.
Die Ermittler interessieren sich besonders für das sogenannte Nachtat-Verhalten: Wo war der 26-Jährige in den Stunden bis zur Festnahme? Verbunden damit ist die Frage: Gab es Mitwisser oder gar Helfer?
Die Stadt Solingen bleibt trotz des Anschlags bei ihrem Titel „Klingenstadt“. Solingen stehe nun einmal in aller Welt für eine jahrhundertealte Tradition und Erfahrung bei der Herstellung von Klingen. Die Industriestadt sei damit die weltweit einzige Stadt, deren Name zugleich ein geschützter Markenbegriff ist.
Die Trauer ist sehr groß und natürlich sind Ängste noch da nach so einer schlimmen Tat, berichtet die 63-jährige Solingerin. Neben ihr legt eine Dame Blumen nieder. Sie habe eine der getöteten Personen gekannt, erzählt sie - und fragt: „Was ist das bloß für eine Welt?“
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