Bahn-Ergebnis: 'Nicht zufriedenstellend' - und die Gewerkschaft fordert Entlassung des Vorstands

Die Deutsche Bahn AG hat ihr unerwartet schlechtes Ergebnis für das vergangene Jahr vorgelegt. Die Zahlen fallen deutlich unter die Erwartungen und haben zu einem gewaltigen Verlust geführt. Die Gewerkschaft reagiert empört auf die Misswirtschaft des Vorstands und fordert die Entlassung des gesamten Vorstands. Die Forderung nach einem personellen Umbruch an der Spitze des Unternehmens ist nicht überraschend, da die Kritik an der Führungspraxis des Vorstands bereits seit längerem laut wird. Die Frage bleibt, wie die Bahn AG aus dieser Krise hinausfinden wird und wie die Zukunft des Unternehmens gesichert werden kann.

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Bilanz der Deutschen Bahn: 'Nicht zufriedenstellend'

Der Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat der Deutschen Bahn nach der Vorlage ihrer Halbjahresbilanz eine Art Schulnote gegeben - nicht befriedigend.

Rote Zahlen bei der Bahn:

Rote Zahlen bei der Bahn: 'Managementversagen'

Die Union fordert den Rauswurf des Bahnmanagements. Fraktionsvize Ulrich Lange (CSU) sagte unserer Redaktion, das Unternehmen habe ein Bilanz des Scheiterns vorgelegt. Der Erfolg von Konzernchef Richard Lutz ist ausgeblieben. Das Management müsse daher ausgetauscht und die Bahn komplett neu aufgestellt werden, so Lange.

Ist die Bahn im ersten Halbjahr pünktlicher geworden?

Ist die Bahn im ersten Halbjahr pünktlicher geworden?

Nein. Die Pünktlichkeit im Fernverkehr lag bei 62,7 Prozent - um sieben Prozent schlechter im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023. Im gesamten Personenverkehr des Konzerns betrug sie 90,1 Prozent. Hintergrund sind demnach auch die vielen Überflutungen Anfang des Jahres. Vor allem der Juni war schlecht. Die Pünktlichkeitsquote lag während der Fußball-EM bei 52,9 Prozent.

Haben insgesamt mehr Reisende die Bahn genutzt?

Haben insgesamt mehr Reisende die Bahn genutzt?

Auch hier ein Nein. Im ersten Halbjahr fuhren deutlich weniger Menschen im Fernverkehr als im Vorjahreszeitraum: Minus sechs Prozent, macht 64,2 Millionen Reisende weniger. Insgesamt nutzten 1,2 Milliarden Fahrgäste in den ersten sechs Monaten die Züge im DB-Schienennetz.

Wie steht es um die Finanzen?

Wie steht es um die Finanzen?

Miserabel. Im ersten Halbjahr 2024 betrug der Nettoverlust nach Zins und Steuerzahlungen schon 1,2 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum Minus 71 Millionen). Extrem-Wetterereignisse in nie dagewesenem Ausmaß hätten die ohnehin sanierungsbedürftige Schieneninfrastruktur an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gebracht und die betriebliche und finanzielle Lage im Personen- und Güterverkehr verschärft, so Bahnchef Lutz.

Wie will man aus den roten Zahlen kommen?

Unter anderem mit Stellenstreichungen und Ausgabenkürzungen. Wir müssen mehr Bahn mit weniger Menschen schaffen, sagte Finanzvorstand Levin Holle. Der errechnete Bedarf über fünf Jahre solle um 30.000 Stellen gekürzt werden. Allein in der Verwaltung würden 1500 Stellen wegfallen.

Gibt es Lichtblicke?

Ja. Der DB-Konzern hat seine Investitionen in das Schienennetz im ersten Halbjahr 2024 aufgrund stark erhöhter Bundesmittel gesteigert. Die Netto-Investitionen stiegen gegenüber 2023 um rund 35 Prozent auf vier Milliarden Euro.

Wie fallen die Reaktionen aus?

Die SPD zeigte Verständnis. Fraktionsvize Detlef Müller sagte unserer Redaktion: Die Bahn steht in diesem Jahr unter besonders hohem Druck. Grund dafür seien beispielsweise die alleinige Vorfinanzierung der Generalsanierung Riedbahn oder ungeplante große Instandhaltungen nach Unwetterkatastrophen, so Müller. Unionsfraktionsvize Lange betonte: Die DB ist strukturell überfordert und notorisch überlastet. Notwendig sei eine massive Verschlankung des Konzerns.

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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