Beauftragte für Chancengleichheit in Viersen: Sexismus ist immer noch allgegenwärtig

In der Kreisstadt Viersen hat die Beauftragte für Chancengleichheit ein alarmierendes Fazit gezogen: Sexismus ist immer noch allgegenwärtig. Laut Aussagen der Beauftragten zeigen die Zahlen eine besorgniserregende Tendenz. Frauen und Mädchen werden nach wie vor Opfer von sexueller Belästigung, diskriminierenden Kommentaren und eingeschränkter Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Beauftragte fordert deshalb ein Umdenken in der Gesellschaft, um diese Formen der Diskriminierung zu bekämpfen. Es ist Zeit, dass wir uns gemeinsam gegen den Sexismus in unserem Alltag wenden und für eine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft kämpfen.

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Sexismus ist immer noch allgegenwärtig

Die Gleichstellungsbeauftragte Swantje Day im Gespräch über ihre Rolle im Kampf gegen Sexismus in Viersen.

Gemeinsam gegen Sexismus

Gemeinsam gegen Sexismus

Die Beauftragte für Chancengleichheit in Viersen über die Notwendigkeit eines Bündnisses gegen Sexismus.

Warum war es Ihrer Meinung nach notwendig, dem Bündnis Gemeinsam gegen Sexismus beizutreten? Die Stadt Viersen hat eine Vorbildfunktion für die Stadtgesellschaft, aber auch für Unternehmen. Sexismus ist für viele Frauen noch immer allgegenwärtig. Teilweise sind es die klassischen Altherrenwitze, die uns im Alltag begegnen. Aber auch das Catcalling, was bedeutet, dass Frauen auf der Straße blöde Sprüche hinterhergerufen werden oder auch gepfiffen wird, ist viel vertreten. Genau deshalb ist es wichtig, einem solchen Bündnis beizutreten, denn ich glaube, vielen ist nicht bewusst, wie allgegenwärtig Sexismus ist.

Sexismus ist nicht okay

Sexismus ist nicht okay

Die Gleichstellungsbeauftragte Swantje Day über ihre Erfahrungen und ihre Ziele im Kampf gegen Sexismus.

Können Sie auf den Begriff Catcalling noch etwas genauer eingehen, bitte? In einigen anderen Städten gibt es auch Aktionen von jungen Frauen, die genau diese Sprüche auf die Straße bringen, indem sie sie mit Straßenmalkreide aufschreiben. Die Aktionen sind natürlich super, weil sie die Thematik mehr in die Öffentlichkeit bringen. Es ist wirklich erschreckend, was dort teilweise steht.

Viersen will Sexismus bekämpfen

Viersen will Sexismus bekämpfen

Die Beauftragte für Chancengleichheit Swantje Day über ihre Pläne für die Stadt.

Was wird es Ihrer Meinung nach denn bewirken? Ich hoffe, dass sich Synergieeffekte ergeben, indem man das Thema Sexismus mehr in die Öffentlichkeit trägt. Damit Menschen schneller darauf aufmerksam werden und vielleicht auch direkt sagen, dass ein bestimmtes Verhalten oder ein Kommentar nicht okay sind.

Wie kann die Stadt Dinge ausführen oder ergänzen, die das Bündnis anstößt? Zum einen würde ich gerne eine Ausstellung, die das Bündnis bereitstellt, nach Viersen holen. Sie erklärt, was Sexismus überhaupt ist und vieles zu Grenzüberschreitungen, also: Wo fängt Sexismus an?

Wie oft hören Sie von Sexismus? Wenn ich mit Menschen im Gespräch bin, erzählen sie häufig von Sexismus, insbesondere auf der Straße. Im Vergleich zur häuslichen Gewalt findet Sexismus meistens durch fremde Personen statt.

Können Sie einmal erklären, wieso es sexistisch sein kann, wenn ein Mann einer Frau den Koffer in die Gepäckablage hebt? Das Hauptproblem entsteht, wenn vorher nicht darüber gesprochen wird. Dann wirkt es auf die Frau schnell übergriffig. Es gibt Dinge, die sind gut gemeint, aber schlecht gemacht.

Wie denken Sie über die aktuelle polizeiliche Kriminalstatistik, speziell über die Zahlen zur häuslichen Gewalt, die erneut gestiegen sind? Es ist total erschreckend. Wir haben darüber auch in der Landesarbeitsgemeinschaft der Gleichstellungsbeauftragten NRW gesprochen. Die Hoffnung ist, dass die Öffentlichkeitsarbeit wirkt und sich dadurch mehr Frauen trauen, die Gewalt, die sie erleben, zur Anzeige zu bringen und die offiziellen Zahlen deshalb steigen.

Was sagen sie zum Gewalthilfegesetz, das die Bundesregierung auf den Weg bringen will? Wir brauchen ganz klar einen Ausbau an Beratungsstellen und eine sichere Finanzierung. Häufig ist es ja so, dass die Finanzierung nur für einen gewissen Zeitraum bewilligt ist und das ist offen gesagt eine Katastrophe.

Ist ein Leben ohne Gewalt an Frauen und ohne Sexismus utopisch? Es sollte nicht so sein. Man braucht ja nur in die ersten beiden Artikel des Grundgesetzes zu schauen. Eigentlich müsste es selbstverständlich sein. Aber da haben wir noch ganz viele Strukturen aufzubrechen.

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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