Benrather Rathaus in Düsseldorf unterliegt umfassender Sanierung

Benrather Rathaus in Düsseldorf unterliegt umfassender Sanierung

Das Benrather Rathaus, ein wichtiger Verwaltungssitz der Landeshauptstadt Düsseldorf, wird in den kommenden Monaten einer umfassenden Sanierung unterzogen. Die notwendigen Arbeiten sollen die funktionalen und energetischen Defizite des Gebäudes beseitigen und den Bedürfnissen der modernen Verwaltung anpassen. Die Sanierungsmaßnahmen werden voraussichtlich mehrere Millionen Euro kosten und sollen binnen zwei Jahren abgeschlossen sein. Die Stadtverwaltung setzt damit auf eine nachhaltige und zukunftsfähige Infrastruktur, um die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Verwaltung langfristig zu sichern.

Benrather Rathaus verbirgt sich hinter Planen - umfassende Sanierung läuft

Eines der schönsten und historischsten Gebäude von Benrath ist derzeit komplett hinter Planen versteckt. Seit Anfang 2023 läuft die Generalsanierung des unter Denkmalschutz stehenden Rathauses an der Benrather Straße.

Das 1906 gebaute Rathaus hatte eine gewichtige Funktion für den Zuständigkeitsbereich von Groß-Benrath, das von Holthausen bis Benrath reichte. Noch heute ist dort der Ratssaal untergebracht, in dem regelmäßig die Bezirksvertretung 9 tagt. Außerdem beherbergt das Rathaus ein Bürgerbüro und ein Trauzimmer.

Im Keller des Gebäudes ist auch das Benrather Heimatarchiv untergebracht, das aktuell im Paulsmühler Bunker untergebracht ist. Das Bürgerbüro wird moderner, Ämter ziehen ein: die Bezirksverwaltungsstelle 9, das Bürgerbüro (mit Schließfach, um so Dokumente abzuholen), der Bezirkssozialdienst. Derzeit sind das Bürgerbüro und die Bezirksverwaltungsstelle in Containern untergebracht, die auf dem Vorplatz stehen.

Das repräsentative Bauwerk besteht aus einer dreiflügeligen, freistehenden Anlage mit einem so genannten Walmdach. Es vereint Stilelemente der deutschen Renaissance, des Barocks und Jugendstils.

„Nach der Sanierung des Daches und der Natursteinfassade im Jahr 2006 sind zum Erhalt des Denkmals jetzt Arbeiten im Gebäudeinneren und der Innenhoffassade notwendig“, erläuterte die Verwaltung damals im so genannten Bedarfsbeschluss für die Politik.

Und die energetische Sanierung war dringend notwendig geworden, waren die Wände des Kellers doch ziemlich durchfeuchtet. Als Gegenmaßnahme fanden nun erstmal Sockelarbeiten statt. Auf die Wände kommt dann so genannter Sanierungsputz, der diese besser atmen lässt.

Mit dem Aufstellen von Bautrocknern wäre man bei der Dicke der Mauern nicht weit gekommen, sagt Architekt Markus Kalina vom Architekturbüro Schoeps & Schlüter aus Münster, das die Stadt für die Arbeiten hinzugezogen hat.

Noch bis Anfang 2025 läuft die Baumaßnahme – wenn nicht noch etwas Unvorhergesehenes passieren sollte. Denn derzeit sei man gut im Zeitplan, sagt Martin Görtzen, Leitung Projektgruppe im Amt für Gebäudemanagement, bei einem Ortstermin.

Und nicht nur das, auch der Kostenrahmen von rund 13 Millionen Euro soll wie geplant eingehalten werden.

Das historische Benrather Rathaus wird neu eröffnet - Sanierung bis geplant

Wer durch die Eingangstür tritt, kann erkennen, wo das ganze Geld bleibt. Aber zunächst ist man sprachlos, weil der Eingangsbereich kleine Kuppeldecken aufweist und man gleich an eine Kirche denkt.

Wer früher das Benrather Rathaus betreten hat, hat den Blick eigentlich nie nach oben gerichtet. Es gibt keinen einzigen Raum, der bleibt wie er war. Die Raumdecken werden von oben gedämmt, damit das riesige Gebäude nach den Arbeiten deutlich energieeffizienter ist.

Wer plant, sich im kommenden Jahr im Benrather Rathaus das Ja-Wort zu geben, kann sich jetzt schon freuen. Der Raum zieht in das große und helle Arbeitszimmer des Bezirksbürgermeisters mit Blick auf den dann wieder begrünten Vorplatz.

Ein weiteres wichtiges Thema bei der Sanierung ist natürlich auch die Barrierefreiheit. So schön wie die lange Treppe zur Eingangstür und die direkt sich anschließende Treppe in den ersten Stock zum Ratssal sind, so schwierig war es bislang für Besucher mit Handicap, sich im Rathaus fortzubewegen.

Künftig ist der Aufzug ohne Stufe von der Benrather Rathausstraße aus zu erreichen. Es gab zwar schon einen nachträglich eingebauten Aufzug vom Erdgeschoss bis in die erste Etage, doch blieb dieser auch schon gerne mal stecken.

Foto: grafik Überhaupt ist es spannend, einmal durch alle Flügel zu gehen: Immer wieder trifft man auf alte Treppen, die, so gibt es der Denkmalschutz vor, saniert werden sollen. Im Treppenhaus, das hinter dem ehemaligen Trauzimmer liegt, befindet sich auch ein Kamin aus der Bauzeit.