Big-Brother-Awards 2024 verurteilen Karl Lauterbach und Deutsche Bahn

Big-Brother-Awards 2024 verurteilen Karl Lauterbach und Deutsche Bahn

In diesem Jahr wurden die Big-Brother-Awards 2024 verliehen, eine Auszeichnung, die Personen und Institutionen für ihre besondere Verdienste um die Überwachung und Kontrolle von Bürgern und Daten auszeichnet. In diesem Rahmen wurden der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die Deutsche Bahn für ihre datenschutzrechtlichen Verfehlungen ausgezeichnet. Die Jury kritisierte die beiden Preisträger scharf für ihre datenschutzrechtlichen Verstöße und ihre Bemühungen, die Privatsphäre der Bürger zu untergraben. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Gala in Berlin statt, bei der Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft anwesend waren.

BigBrotherAwards: Karl Lauterbach und Deutsche Bahn erhalten Negativ-Auszeichnungen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erhielt die Negativ-Auszeichnung für das Gesundheitsdatennutzungsgesetz, das nach Ansicht von Digitalcourage unter unzureichenden Schutzvorkehrungen die Verarbeitung hochsensibler Gesundheitsdaten ermöglicht.

Die Deutsche Bahn wurde für eine zunehmende Überwachung der Reisenden gerügt. Immer mehr Fahrkarten bietet die Bahn nur noch digital und personalisiert an, hieß es in der Begründung. Fahrgäste würden zur Nutzung der App DB Navigator gedrängt, die sogenannte Tracker einsetze.

Weitere Negativ-Auszeichnungen gingen unter anderem an die Handelsplattformen Temu und Shein für nach Ansicht von Digitalcourage umfangreiche Begrenzungen der Rechte von Nutzern und Kunden. Verbraucher in Deutschland shoppen immer häufiger bei Temu und Shein.

Die Polizei Sachsens mit dem zuständigen Innenminister Armin Schuster (CDU) wurde für ein videogestützte Personen-Identifikations-System (PerIS) kritisiert, mit dem Tatverdächtige ausfindig gemacht werden sollen.

Die deutschen Big-Brother-Awards werden seit dem Jahr 2000 jährlich vom Verein Digitalcourage gemeinsam mit weiteren Bürgerinitiativen vergeben. Im vergangenen Jahr ging der Negativpreis unter anderem an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wegen des Plattformen-Steuertransparenzgesetzes (PStTG) sowie an die Deutsche Post DHL Group für die Umstellung ihrer Packstationen auf eine reine Smartphone-Bedienung.

Die BigBrotherAwards zeichnen Personen, Unternehmen und Behörden aus, die sich durch besondere Leistungen im Bereich der Überwachung und Kontrolle hervorgetan haben.