Borussia Mönchengladbach besiegt Union Berlin: Seoane preist Cvancara, Svensson klagt über Nachspielzeit-Zwischenfall
Im Bundesligaduell zwischen dem Borussia Mönchengladbach und Union Berlin gab es einiges zu beklagen. Am Ende stand ein 3:1-Sieg für die Fohlenelf, die damit ihre Siegesserie fortsetzten. Trainer Adi Hütter und sein Team konnten sich über einen wichtigen Dreier freuen, der ihnen wieder näher an die Spitze der Tabelle bringt. Doch nicht nur die Gladbach Spieler hatten Grund zur Freude, auch Trainer Urs Fischer von Union Berlin musste sich mit seiner Mannschaft auseinandersetzen, die in der Nachspielzeit nochmal alles geben musste, um den Anschluss zu halten.
Gladbach gewinnt dramatischen SaisonSieg gegen Union: Seoane preist Cvancara
Gerardo Seoane reagierte sofort: Kaum hatte Tomas Cvancara in der sechsten Minute der Nachspielzeit das 1:0 im Heimspiel gegen Union Berlin erzielt, zeigte der Gladbacher Coach hektisch an, dass er nochmals wechseln wolle. Marvin Friedrich kam in die Partie, um das Ergebnis über die Zeit zu bringen, knapp zwei Minuten später war es dann auch geschafft.
„Wir freuen uns, dass uns dieser Lucky Punch gelungen ist und wir nach sieben Monaten wieder einen Heimsieg mit unseren Fans feiern können“, sagte Seoane im Anschluss an den zweiten Saisonsieg – nach dem es lange Zeit in der zweiten Halbzeit nicht mehr ausgesehen hatte.
Svensson klagt über Nachspielzeit-Zwischenfall
Die Nachspielzeit wurde den Berlinern im Borussia-Park letztlich zum Verhängnis. Dass Schiedsrichter Daniel Schlager gleich acht Extra-Minuten in der zweiten Halbzeit anzeigen ließ, stieß beim Berliner Trainer Bo Svensson auf Unverständnis.
„Acht Minuten sind extrem für eine Halbzeit ohne VAR-Einsatz. Und wenn selbst gegnerische Spieler das auch nicht verstehen, gibt es Klärungsbedarf. Ich habe so etwas in der Bundesliga noch nicht gesehen und habe wenig Verständnis dafür“, kritisierte der Däne.
Cvancara sorgt für den Sieg in der Nachspielzeit
Seoane ging auf die Nachspielzeit nicht konkret ein, merkte allerdings die lange Verletzungspause von Ko Itakura an, eine von vielen Unterbrechungen im zweiten Durchgang. Seoane: „Das ist das, was wir auch sehen wollen“
Gladbachs Coach beschäftigte sich viel lieber mit seinem Joker, der Borussia den späten Sieg bescherte. „Wir freuen uns für Tomas, dass er seine individuellen Qualitäten hat aufblitzen lassen“, sagte Seoane über den Tschechen, der nach einem starken Start im vergangenen Sommer eine schwierige erste Saison hinter sich hat.
„Er ist jetzt seit Wochen beständig im Training und wurde zuletzt auch ungeduldiger, was seine Spielzeit betrifft. Aber das ist auch das, was wir sehen wollen“, sagte Seoane.
Dass die Flanke auf Cvancara in Robin Hack ein weiterer Einwechselspieler geschlagen hatte, rundete die gelungenen Joker-Entscheidungen des Trainers ab. Der jedoch gab das Lob direkt an die Einwechselspieler weiter: „Wir stehen jede Woche vor der schwierigen Aufgabe, auf vielen Positionen eine Entscheidung treffen zu müssen. Wir sind froh, dass wir in der Offensive diese Möglichkeiten haben. Und dann ist es die Qualität der Spieler und ihre Bereitschaft, diese Rolle anzunehmen und sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen.“
Generell wollte Seoane nach einer spielerisch sehr schwachen Vorstellung in der zweiten Halbzeit nicht zu hart ins Gericht gehen mit seiner Mannschaft. Hatte Borussia die Partie in der ersten Halbzeit nach Startschwierigkeiten kontrolliert und sich auch einige klare Abschlusssituationen erspielt, ging ihr nach dem Wechsel jegliche Torgefahr ab.
„Wir hatten keinen Zugriff mehr und sind nicht mehr in unsere Abläufe gekommen“, monierte Seoane, um sogleich aber auch zu loben: „Die Mannschaft ist aber nicht kopflos geworden und hat akzeptiert, dass zwar die Erwartung da war, dass jetzt doch mehr kommen müsse, sie aber gebremst und kontrolliert weitergespielt hat.“
So ließ Borussia auch kaum einen gefährlichen Abschluss der Gäste zu – nur einmal war es knapp, als Yorbe Vertessen den Außenpfosten traf. 1:0 – Borussia feiert Last-Minute-Sieg gegen Union
Cvancara zielte wenige Minuten später mit dem Kopf genauer, womit Gladbach der erste Sieg gegen Union nach mehr als vier Jahren gelang. Ein ganz wichtiger Dreier, bei dem das Zustandekommen für die Borussen eine untergeordnete Rolle spielte.
„Wir wissen, dass es noch viel zu tun gibt und wir eine bessere spielerische Linie haben wollen als in der zweiten Halbzeit. Doch jeder Sieg gibt Selbstvertrauen. Und die Mannschaft war auch nach den Niederlagen zuletzt positiv gestimmt und hat gut trainiert. Wir spüren einen guten Drive, wissen aber, dass es solche Spiele wie gegen Union immer mal wieder gibt“, sagte Seoane.
Am Samstagnachmittag gestaltete Borussia dieses schwierige Spiel letztlich positiv – dank seiner Joker.
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