Bundeswehr: Inspekteur für Wehrpflicht öffnet auch Frauen die Tore
In einer bahnbrechenden Entscheidung hat der Inspekteur für Wehrpflicht der Bundeswehr Frauen den Weg in die Wehrpflicht geebnet. Ab sofort können auch Frauen freiwillig in die Bundeswehr eintreten und somit ihre Pflicht zum Vaterland erfüllen. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichstellung der Geschlechter in der Bundeswehr. Nachdem Frauen bereits in verschiedenen Funktionen in der Bundeswehr tätig waren, können sie jetzt auch aktiv an der Wehrpflicht teilnehmen. Dieser Schritt wird als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer modernen und offenen Bundeswehr gewertet.
Wehrpflicht wird für alle Geschlechter geöffnet
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, befürwortet die Wiedereinführung der Wehrpflicht für alle Geschlechter. Wir haben im Moment eine ausgesetzte Wehrpflicht, die laut Grundgesetz allein auf die männliche Bevölkerung zielt. Hier sollte man Gleichberechtigung herstellen – aber dazu brauchen wir erst eine entsprechende politische und gesellschaftliche Diskussion, sagte Breuer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
In Deutschland müsse kriegstüchtig sein. Der Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte im Juni Pläne für ein neues Wehrdienstmodell vorgestellt. Das neue Modell soll aus einem Grundwehrdienst von sechs Monaten mit einer Option für zusätzlichen freiwilligen Wehrdienst bis zu 17 Monaten bestehen. Dazu soll eine verpflichtende Erfassung eingeführt werden, in der junge Männer ihre Bereitschaft und Fähigkeit zu einem Wehrdienst benennen müssten. Junge Frauen könnten dies auch tun.
Bundeswehr will Frauen in die Wehrpflicht nehmen
Der Generalinspekteur Carsten Breuer sprach sich für Pistorius' Modell aus. Militärisch betrachtet brauchen wir eine Aufwuchsfähigkeit, nicht zuletzt mit Blick auf die Planungen der Nato. Deutschland sei die zentrale Drehscheibe für das Bündnis. Insgesamt liegt unser Bedarf bei über 400.000 Zeit- und Berufssoldaten sowie Reservisten. Um diesen Bedarf zu decken, brauchen wir ungefähr 100.000 Reservisten zusätzlich, sagte der Generalinspekteur. Dies könne das neue Modell zunächst decken. Aber: Ganz ohne verpflichtende Anteile wird es dabei nicht gehen.
Die Wehrpflicht war 2011 in Deutschland unter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach 55 Jahren ausgesetzt worden. Das kam einer Abschaffung von Wehr- und Zivildienst gleich.
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