Bundnis gegen AfD-Parteitag in Essen: Protestierende klagen über Polizeigewalt und Verletzte bei Zusammenstößen

Index

Bundnis gegen AfD-Parteitag in Essen: Protestierende klagen über Polizeigewalt und Verletzte bei Zusammenstößen

In der Stadt Essen haben sich am Wochenende tausende Demonstranten versammelt, um gegen den AfD-Parteitag zu protestieren. Die Veranstaltung stand unter dem Motto Kontrastessen und richtete sich gegen die rechtspopulistische Partei. Doch die friedliche Protestaktion eskalierte, als es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei kam. Die Protestierenden beklagen sich über Polizeigewalt und berichten von Verletzten bei den Ausschreitungen. Die Situation ist noch unklar, doch die Bilder von Verletzten und Festnahmen machen deutlich, dass die Protestaktion in Essen ein dramatisches Ende gefunden hat.

Protest gegen AfD-Parteitag in Essen: Polizeigewalt und Verletzte bei Zusammenstößen

Nachdem am vergangenen Wochenende an die 70.000 Menschen an Demonstrationen gegen die AfD teilgenommen haben, ziehen die Protest-Initiativen eine bittere Bilanz, die sich gegen die Polizei richtet.

Das Aktionsbündnis „Widersetzen“, das zusammen mit „Gemeinsam laut“ die großen Versammlungen angemeldet und organisiert hatte, meldet vielfach Berichte von Verletzungen durch Polizeihandlungen. Innerhalb eines Tages seien auf den öffentlichen Aufruf über 80 detaillierte Berichte eingegangen, „Tendenz steigend“.

Es gehe um Verletzungen wie Arm-, Nasen- und Jochbeinbrüche, starke Augenreizungen, Atemnot und Bewusstlosigkeit. „Menschen beschreiben einen Einsatz von zum Teil behandschuhten Faustschlägen sowie Tritten, Pfefferspray, Schmerzgriffen oder Schlagstöcken, wobei die Handlungen teilweise gezielt auf Kopf, Hals, Brustkorb, Leber und Niere ausgeführt wurden“, so die Mitteilung.

Hinzu kämen etliche Berichte von Prellungen, Stauchungen, Hautreizungen, beschädigten Zähnen und Platzwunden. Das Bündnis bemühe sich um eine gute Betreuung der Betroffenen, trage diese Berichte zusammen und dokumentiere sie.

Zu den Betroffenen zählen nach Angaben des Bündnisses auch Gewerkschafter, Menschen mit Migrationshintergrund, Minderjährige, Menschen mit Behinderung sowie Menschen höheren Alters. Man bemühe sich um eine Betreuung der Betroffenen, fordere aber eine „konsequente politische Aufarbeitung des Polizeieinsatzes durch das NRW-Innenministerium“.

Polizei zieht andere Bilanz

Polizei zieht andere Bilanz

Die zuständige Polizei Essen, die von zahlreichen Kräften anderer Länder bei dem Großeinsatz unterstützt worden ist, zog eine andere Bilanz. Das Einsatzkonzept habe sich bewährt, hatte die Behörde am Montag resümiert.

Bei insgesamt 34 Versammlungen mit mehreren zehntausend Teilnehmern sei es überwiegend friedlich geblieben, mitunter sei ein „robustes“ Vorgehen nötig gewesen, um Sitzblockaden aufzulösen und den AfD-Delegierten den Durchgang zum Parteitagsgelände zu ermöglichen.

Bei diesem Vorgehen sei es mehrfach zum Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray gekommen. 143 Strafanzeigen habe die Polizei angefertigt – meist wegen Widerstands und tätlichen Angriffs auf Einsatzkräfte.

Ein Polizist sei durch Tritte gegen den Kopf so schwer verletzt worden, dass er mehrere Wochen ausfalle, hieß es auf Nachfrage am Mittwoch von der Polizei Essen. Sie bestätigte auch: Gegen Polizeibeamte auf der anderen Seite läge bislang nach wie vor keine einzige Anzeige wegen Körperverletzung oder Ähnlichem vor.

Innenminister verteidigt Polizei

NRW-Innenminister Herbert Reul fand dazu am Mittwoch deutliche Worte: „Der Polizei in Essen am Wochenende übermäßige Gewalt vorzuwerfen, ist eine Frechheit und verdreht die Realität. Wenn Polizistinnen und Polizisten mit Warnbarken beworfen, geschlagen oder sogar getreten werden, wenn sie am Boden liegen, dann macht mich das unfassbar wütend. Diese Leute wollen keine politischen Botschaften vermitteln, sondern suchen Ärger“, so der CDU-Politiker.

Gegen diese Krawallmacher sei die Polizei vorgegangen. „Da wo Sperrstellen durchbrochen werden sollten oder versucht wurde, auf die Autobahn zu gelangen, um die Anreise zum Parteitag zu verhindern, kommt die Polizei mit Bitte Bitte nicht weiter. Wenn es nicht anders gelingt, die Störer zu stoppen, dann muss und darf die Polizei Gewalt anwenden.“

Die am Protest-Tag in Gewahrsam genommenen 22 Demonstranten sowie zwei vorläufig festgenommene Personen sind nach Angaben der Polizei Essen inzwischen alle auf freiem Fuß.

Martin Schmid

Mein Name ist Martin und ich bin Redakteur der Webseite Haren Suche. Als Journalist für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Aufgabe, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für die Fakten und einem scharfen Auge für Details, arbeite ich daran, unseren Lesern stets aktuelle und verlässliche Informationen zu liefern. Meine Berichterstattung ist geprägt von Genauigkeit und Neutralität, um sicherzustellen, dass unsere Leser stets informiert sind.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up