Das Arbeitszeugnis des Chefs: Was tun bei einer ungerechten Bewertung?
Ein Arbeitszeugnis ist ein wichtiger Bestandteil der Karriere eines jeden Arbeitnehmers. Es dient als Referenz für zukünftige Arbeitgeber und gibt Auskunft über die Fähigkeiten und Leistungen des Mitarbeiters. Doch was, wenn das Arbeitszeugnis ungerecht ist und die tatsächlichen Leistungen nicht angemessen wiedergibt? Dies kann für den Arbeitnehmer zu einer Benachteiligung auf dem Arbeitsmarkt führen. Es ist daher ratsam, zu wissen, wie man bei einer ungerechten Bewertung im Arbeitszeugnis vorgeht. In diesem Artikel werden wir Ihnen Tipps und Strategien an die Hand geben, um Ihre Rechte als Arbeitnehmer durchzusetzen.
Die Arbeitszeugnis-Debatte: Was tun bei einer ungerechten Bewertung?
Bei einem Jobwechsel oder wenn sich der Vorgesetzte ändert, ist es wichtig, ein Arbeitszeugnis zu erhalten. Doch was tun, wenn die Bewertung von der eigenen Wahrnehmung abweicht oder schlichtweg unfair ist?
Arbeitnehmer, die ihr Arbeitszeugnis als ungerecht empfinden, sollten zunächst das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen und nach den Gründen für die negative Bewertung fragen.
Zeugnisberichtigungsanspruch
Wird keine Lösung gefunden und eine Änderung des Arbeitszeugnisses verweigert, besteht laut Johannes Schipp, Fachanwalt für Arbeitsrecht, die Möglichkeit, einen Zeugnisberichtigungsanspruch geltend zu machen.
Sollte er auch dann nicht freiwillig das Zeugnis ändern, kann der Gang vor das Arbeitsgericht helfen.
Beurteilung der erbrachten Leistungen
Bei Streitigkeiten über die Bewertung geht es nicht um klassische Noten, sondern um die genaue Beurteilung der erbrachten Leistungen.
Laut Schipp gestaltet sich der Arbeitsgerichtsprozess folgendermaßen: „Bescheinigt der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer fälschlicherweise nur durchschnittliche Leistungen, muss der Arbeitnehmer nachweisen, dass er besser war. Will der Arbeitgeber hingegen unterdurchschnittliche Leistungen attestieren, liegt die Beweislast bei ihm, dies zu begründen.“
Die Formulierungen eines Zeugnisses
Das Problem: In den Formulierungen eines Zeugnisses steckt oft mehr, als man auf den ersten Blick sieht. Ein Zeugnis solle wohlwollend sein, weshalb negative Beurteilungen oft zwischen den Zeilen stehen, erklärt Schipp.
Formulierungen wie „Er hat sich stets bemüht“ klingen positiv, bedeuten aber im Grunde eine schlechte Leistung.
Überprüfung des Arbeitszeugnisses
Deswegen lohnt es sich, das Zeugnis genau zu prüfen und Unstimmigkeiten anzusprechen. Ein Arbeitsgerichtsprozess sollte zwar die letzte Lösung sein, kann aber notwendig werden, wenn der Arbeitgeber nicht kooperiert.
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