- Das ehemalige rezidenziale Anwesen des russischen Komponisten Sergei Rachmaninow
- Schlüssel zur Villa Senar: Der Weg zum ehemaligen Exilhaus des Komponisten Sergei Rachmaninow
- Rachmaninows Schweizer Zuflucht: Die Villa Senar, ein Symbol der Moderne und der Tradition
- Einblick in das Exil: Die Villa Senar, das ehemalige Anwesen des russischen Komponisten Sergei Rachmaninow, jetzt für die Öffentlichkeit zugänglich
Das ehemalige rezidenziale Anwesen des russischen Komponisten Sergei Rachmaninow
In der Schweiz, genauer gesagt in der idyllischen Stadt Hertenstein am Vierwaldstättersee, befindet sich ein besonderes Juwel der Musikgeschichte. Das ehemalige rezidenziale Anwesen des russischen Komponisten Sergei Rachmaninow, eines der bedeutendsten Musiker des 20. Jahrhunderts, ist ein Ort von großer kultureller Bedeutung. In diesem Haus verbrachte Rachmaninow einen Teil seines Lebens und komponierte einige seiner bekanntesten Werke. Heute ist das Anwesen ein Museum, in dem die Besucher einen Einblick in das Leben und Werk des Komponisten erhalten können.
Schlüssel zur Villa Senar: Der Weg zum ehemaligen Exilhaus des Komponisten Sergei Rachmaninow
Schon der Weg ist verheißungsvoll: Kurvige Straßen schlängeln sich am malerischen Vierwaldstättersee entlang bis zu einem bescheidenen Tor. Dahinter aber öffnet sich ein weiter Park im englischen Stil. Auf seinem höchsten Punkt thront eine sonnengelb gestrichene Villa im schlichten Bauhaus-Stil mit großen Fensterfronten und einem traumhaften Blick über den See, Sergei Rachmaninows „Villa Senar“.
Rachmaninows Schweizer Zuflucht: Die Villa Senar, ein Symbol der Moderne und der Tradition
Nach der Oktober-Revolution 1917 hatte der Komponist Russland verlassen und lebte fortan im Exil, vor allem in Amerika, wo er als Pianist gefeiert wurde. Anfang der 1930er Jahre erwarb er ein Grundstück am Vierwaldstättersee und ließ dort die „Villa Senar“ erbauen. Ihr Name ist ein Akronym, bestehend aus den Namen Sergei und Natalia Rachmaninow.
Sergei Rachmaninow war Pianist, Komponist und Dirigent. Er galt als berühmtester Pianist seiner Zeit und ist als Komponist vor allem mit seinen Klavierwerken im heutigen Musikleben präsent. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs verlor Rachmaninow auch seine zweite Heimat am Vierwaldstättersee und ging endgültig nach Amerika, wo er 1943 im Alter von 70 Jahren in Beverly Hills starb.
Einblick in das Exil: Die Villa Senar, das ehemalige Anwesen des russischen Komponisten Sergei Rachmaninow, jetzt für die Öffentlichkeit zugänglich
Andrea Loetscher leitet die Rachmaninow Foundation und ist dabei, aus der Villa ein internationales Kultur- und Bildungszentrum zu machen: „Rachmaninow hatte einen Architekturwettbewerb ausgeschrieben, um etwas Besonderes zu bauen, im Bauhaus-Stil, er liebte ja alles Moderne. Und er liebte diese Ruhe, um sich von seinen Strapazen seiner Tourneen erholen. Er hat allein in Amerika 1600 Konzerte gegeben.“
Rachmaninow überließ bei der Gestaltung seines Zufluchtsorts nichts dem Zufall und zeigte ein Faible für neueste Technik. So ließ er etwa einen Lift einbauen, was damals in Privathäusern noch äußerst unüblich war. Und unten am See lag ein modernes, schnelles Boot, mit dem er in 15 Minuten in Luzern sein konnte.
Die Räumlichkeiten können auch angemietet werden. Die Foundation will Rachmaninows Erbe in möglichst vielfältiger Weise pflegen, aber den Machern ist wichtig, dass die ursprüngliche Aura des Orts erhalten bleibt und das Haus nicht zum Museum wird, sagt Loetscher: „Die Villa ist das Herz der Rachmaninow Foundation, von der öffentlichen Führung bis zu Daniil Trifonov, der hier Meisterkurse gibt. Das Programm und unsere Aufgaben sind sehr divers, bis hin zu den wissenschaftlichen Arbeiten, etwa mit der Herausgabe des Buchs ‚Sergei Rachmaninow spricht‘.“
Das Buch ist ein lebendiges Zeugnis einer widersprüchlichen Persönlichkeit. Die sich auch in der „Villa Senar“ zeigt: Die Anlage des Parks und die Architektur sind in ihrer reduzierten, kühlen Formsprache ganz auf der Höhe der Zeit. Das Mobiliar aber ist traditionell russisch und von verschnörkelter Gemütlichkeit.
Buchempfehlung: Sergei Rachmaninow spricht, Wolke Verlag, 320 Seiten, 36 Euro
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