Der Präsident der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna Nicole Heinrich, fordert zum Dialog auf, während sie den Parteitag der Alternativen

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Der Präsident der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna Nicole Heinrich, fordert zum Dialog auf, während sie den Parteitag der Alternativen für Deutschland (AfD) in Essen besucht.

Am Rande des Parteitags der AfD in Essen machte die Präsidentin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna Nicole Heinrich, einen Appell an die politischen Akteure, sich für einen offenen und respektvollen Dialog einzusetzen. Die Kirchenpräsidentin betonte die Notwendigkeit, tiefgreifende gesellschaftliche Fragen zu diskutieren und Konsens zu suchen, um den Zusammenhalt der Gesellschaft zu stärken. Mit ihrem Aufruf zur Dialogbereitschaft will Heinrich einen Beitrag leisten, um die polarisierte Stimmung in Deutschland zu überwinden und die gesellschaftliche Vielfalt zu fördern.

Präses Heinrich fordert Dialog bei AfD-Parteitag in Essen

Frau Heinrich, Sie reisen am Wochenende zum Protest gegen den AfD-Parteitag nach Essen – was hat sie dazu bewogen?

Heinrich: Dass ich mir das Wochenende frei schaufele, um ins Ruhrgebiet zu kommen, war gar keine Frage. Der Kirchenkreis Essen hat mich gefragt, für den es wie für mich selbstverständlich ist, dass Kirche dort präsent ist und sich für Demokratie, Vielfalt und Toleranz einsetzt und Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Populismus etwas entgegensetzt.

Wir sind mehr, wir sind die, die unsere Gesellschaft zusammenhalten

Wir sind mehr, wir sind die, die unsere Gesellschaft zusammenhalten

Heinrich: Es ist ja nicht nur die Demonstration mit Großkundgebung, wo ich eine Ansprache halte. Es ist ein Demokratiefest, das auf dem Messeparkplatz unter anderem mit dem Markt der Möglichkeiten stattfindet, wo auch viele diakonische und kirchliche Einrichtungen mit Ständen vertreten sind. Darauf freue ich mich, weil das gesamte Programm zeigen wird: Wir sind mehr, und wir sind die, die unsere Gesellschaft zusammenhalten und nicht spalten wollen.

Wir müssen uns in unsere Familien und Freundeskreise tragen, für Demokratie und Vielfalt

Heinrich: Zum einen sollen die zahlreichen Stände der diversen Initiativen ganz konkrete Möglichkeiten zeigen, sich auch längerfristig für die Demokratie einzubringen. Zum anderen müssen wir die Sorge um die Demokratie in unsere Familien und Freundeskreise tragen, auch und gerade da, wo es schwerfällt und anstrengend ist, im Gespräch zu bleiben.

Heinrich: Wichtig dabei ist, auf individuelle Situationen einzugehen und dem Onkel, der Nachbarin, den Bekannten sagen: Ich sehe dich, ich sehe deine Sorgen und Nöte; ich will verstehen, wo es dich betrifft. Dann muss man gemeinsam schauen und sachlich überlegen: Wer hat Lösungen für dein Problem, die auch wirklich welche sind und nicht nur verlockend einfach klingen?

Umgang mit Menschen in einer Gemeinde, die die AfD wählen oder mit ihr liebäugeln

Heinrich: Da muss man unterscheiden zwischen Menschen in einer Gemeinde, die sich von der AfD angesprochen fühlen und sie wählen – und Amtsträgern, die sich bewusst und offiziell für die Partei einsetzen. In der Gemeinde gilt: Egal was Menschen wählen, im Gottesdienst sind sie alle willkommen. Wir dürfen nicht aufhören, miteinander zu sprechen.

Lässt sich ein Kirchenamt mit einem AfD-Engagement vereinbaren?

Heinrich: Völkische, nationale Gesinnungen und menschenverachtenden Haltungen sind mit Grundsätzen des christlichen Glaubens nicht vereinbar, das kann man nicht oft genug wiederholen. Ich sage: Sie schlagen Gott ins Gesicht. Und wenn man das Evangelium ernstnimmt, dann darf man diesen hasserfüllten Stimmen keinen Raum geben – nicht in unserer Demokratie und auch nicht in unserer christlichen Kirche.

Heinrich: Ich habe absolut kein Verständnis dafür, wie man gleichzeitig in der Kirche und in der AfD beheimatet und aktiv sein kann – einer Partei, die Menschengruppen nach rassistischem Muster ausgrenzt. Das ist ein radikaler innerlicher Überzeugungskonflikt, den man auch so benennen muss.

Andreas Bauer

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