Der Prozess um den Ex-Cold Case Mord an der Stewardessen setzt sich fort.

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Der Prozess um den Ex-Cold Case Mord an der Stewardessen setzt sich fort.

Der Prozess um den Mord an der Stewardessen, der jahrelang als Cold Case gegolten hat, hat einen neuen Verlauf genommen. Nachdem die Ermittler nach Jahren der Ermittlungen endlich einen Verdächtigen gefunden haben, wird der Fall jetzt vor Gericht verhandelt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vorsätzlichen Mord vor und fordert eine lebenslange Haftstrafe. Die Angehörigen der ermordeten Stewardessen hoffen, dass nun endlich Gerechtigkeit geschaffen wird. Der Prozess wird von der Öffentlichkeit mit großem Interesse verfolgt, da der Fall ein Rätsel geblieben ist, das die Menschen seit Jahren beschäftigt hat.

Cold Case-Mörderprozess: Staatsanwaltschaft fordert Todesstrafe für Sven K.

Am 1. Februar 2007 lag Claudia K. tot in ihrer Wohnung. Der damals 14-Jährige Sohn fand seine Mutter mit einer Plastiktüte über dem Kopf und einem Gürtel um den Hals.

Nun sitzt er, 17 Jahre später, als Nebenkläger dem Mann gegenüber, den die Staatsanwaltschaft für den Mörder hält. Sven K. bestreitet die Tat, er habe aber im Auftrag des Ex-Mannes von Claudia K. einen André nach Velbert gebracht, der soll die Stewardess damals getötet und ihn selbst zum Schweigen genötigt haben.

Der Fall Claudia K.

Der Fall Claudia K.

Lange war der Fall Claudia K. ein Cold Case, moderne Analysemethoden hatten eine damals an der Leiche sichergestellte DNA-Spur von Sven K. sichtbar werden lassen, nachdem Ermittler die Akte im vergangenen Jahr erneut aus der Schublade holten.

Der 58-Jährige bestreitet nicht, am Tatort gewesen zu sein. Er sei aber erst später in die Wohnung gekommen, da habe Claudia K. Schon am Boden gelegen: So hat er es nun dem Vorsitzenden Richter Jochen Kötter erzählt.

Die Vorgeschichte

Trotz intensiver Ermittlungen der Mordkommission MK Friedrichstraße, benannt nach der Wohnadresse der Ermordeten, blieb der Fall ungelöst. Auch die bis dahin größte DNA-Untersuchung des Landes, bei der 700 Speichelproben gesammelt worden waren, hatte keine Spur ergeben.

Der Fall landete bei den Akten – bis Ermittler den Cold Case wieder aufgriffen. Genügt dessen DNA-Spur an der Leiche, um einen Angeklagten wegen Mordes zu verurteilen?

Die Schwurgerichtskammer

Die Schwurgerichtskammer am Wuppertaler Landgericht hat schon mutmaßliche Mörder freigesprochen, trotz DNA-Spur am Tatort. Es fehlte der Beweis, dass die Angeklagten zur Tatzeit am Tatort waren.

Das er am Tatort war, hat Sven K. nicht bestritten. Er will, wie er selbst sagt, Erste Hilfe geleistet haben. Seine Beschreibung des Mannes, den er als vermeintlichen Auftragsmörder zum Tatort kutschiert haben will, passt auffallend gut zu dem Phantombild des Mannes, den Zeugen am Morgen der Tat vor dem Haus von Claudia K. beobachtet haben wollen.

Möglicherweise zu gut – auch Sven K. hatte damals jede Gelegenheit, die Ermittlungen in den Medien zu verfolgen.

Offene Fragen

Was bislang auch noch nicht geklärt wurde: Der Mann, den die Zeugen vor dem Haus dabei beobachtet haben wollen, wie er lautstark an der Sprechanlage auf Einlass gedrängt habe, soll gegen 7.30 Uhr dort gewesen sein. Eine Stunde später soll die 47-Jährige noch mit ihrer Mutter telefoniert haben.

Möglicherweise also hat der Mann, den die Zeugen damals beobachtet hatten, nichts zu tun mit dem, was sich später in der Wohnung in der Velberter Friedrichstraße abgespielt haben soll.

Es gibt viele offene Fragen in diesem Prozess und Jochen Kötter hat vor allem ein Problem: Der Vorsitzende Richter muss tief schürfen im Gedächtnis von Zeugen, von denen sich die meisten noch nicht mal mehr an das erinnern können, was sie damals bei der Polizei gesagt haben.

Ein Zeuge erzählt

So blöd kann keiner sein, dich zu ermorden: Das will ein nun als Zeuge vernommener Verwandter zu Claudia K. gesagt haben, nachdem sie ihm erzählt hatte, dass sie nach der Trennung 70.000 Euro aus der Schwarzgeld-Kasse ihres Mannes genommen habe.

Sie soll gesagt haben, dass ihr das Geld zustehen würde, weil sie für ihren Mann die Schreibarbeiten übernommen habe. Der sei, so erinnert sich ein Zeuge selbständig in allerlei Sachen gewesen.

Hartmut K. sei derjenige gewesen, der in der Familie die Regeln aufgestellt habe: Sein Wort war Gesetz.

Geld, so war es von mehreren Zeugen zu hören, war offenbar nach der Trennung ein Thema. Hartmut K. soll 100.000 Euro als Anteil am Haus verlangt haben, das aber soll damals noch der Mutter von Claudia K. gehört haben.

Der Prozess wird fortgesetzt, am 19. Juli will die Kammer das Urteil verkünden.

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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