Der Streit um die Umbenennung des Jürgensplatzes in Unterbilk - Eine Debatte um Identität und Geschichte

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Der Streit um die Umbenennung des Jürgensplatzes in Unterbilk - Eine Debatte um Identität und Geschichte

In der Düsseldorfer Stadtteil Unterbilk tobt ein heißer Streit um die Umbenennung des Jürgensplatzes. Die Initiative Geschichte bewahren fordert, den Platz umzubenennen, um die Erinnerung an die problematische Vergangenheit des Namensgebers zu tilgen. Doch die Gegner der Umbenennung sehen in diesem Schritt eine Verfälschung der Geschichte und eine Bedrohung der Identität des Stadtteils. Die Debatte wirft Fragen über die Rolle der Geschichte in der Gegenwart auf und lässt die Gemüter hochkochen. Wie soll mit der Vergangenheit umgegangen werden, um die Zukunft zu gestalten?

Streit um den Jürgensplatz: Klaus-Dönecke-Platz als neue Namensvorschlag

Der Jürgensplatz in Unterbilk wird einen neuen Namen bekommen, das steht seit geraumer Zeit fest. Doch wie wird der lauten? Innerhalb der Düsseldorfer Lokalpolitik macht nun ein Name die Runde, der tatsächlich mehrheitstauglich sein könnte: Klaus-Dönecke-Platz.

Der 2017 verstorbene Polizeihauptkommissar Dönecke hat sich besonders um die Aufarbeitung der Polizeiverbrechen im Nationalsozialismus verdient gemacht. Die Initiative dazu geht von SPD-Ratsherr Martin Volkenrath aus. Volkenrath, selbst langjähriger Polizist und Gewerkschaftssekretär, sagt dazu: „Klaus Dönecke hat wie kein anderer die Düsseldorfer Polizeigeschichte aufgearbeitet, analysiert und handlungsbezogen weiterentwickelt.“

Dönecke stehe für eine demokratische Polizei, wie sie in der deutschen Geschichte nicht selbstverständlich gewesen sei. Deshalb lehnt Volkenrath auch die von Polizeipräsidentin Miriam Brauns vorgeschlagene Umbenennung in „Platz der Polizei“ ab. Im NS-Staat beispielsweise, sei die Polizei wichtiger Teil der faschistischen Machterhaltung und -ausübung gewesen sowie an Deportationen beteiligt.

Debatte um Identität und Geschichte: Umbenennung des Jürgensplatzes in Unterbilk

Debatte um Identität und Geschichte: Umbenennung des Jürgensplatzes in Unterbilk

Der die Wahrheit suchte Düsseldorfer Polizeihistoriker SPD-Politiker Volkenrath hofft bei dem Vorschlag auf fraktionsübergreifende Einigkeit, parteipolitischen Streit will er nicht provozieren. Seine Fraktion wolle zur nächsten Ratssitzung einen entsprechenden Antrag stellen, und nach Gesprächen mit den anderen Fraktionen sei er guter Dinge, dass das klappen könnte: „Mittlerweile bin ich recht optimistisch.“

Auf Nachfrage ist von CDU und Grünen zu hören, dass sie sich intern noch beraten müssen. Dietmar Wolf, Grüner Bezirksbürgermeister, sagt zumindest, dass er „mit dem Namen gut leben“ könne – auch wenn sich seine Fraktion eine Frau als Namensgeberin gewünscht hätte. Das gilt auch für die Linkspartei, deren Ratsfraktionssprecherin Julia Marmulla ankündigte, den Antrag nicht zu unterstützen, sollte der tatsächlich keinen Frauennamen beinhalten.

PolizeiPlatz oder Klaus-Dönecke-Platz? Der Streit um den Jürgensplatz in Düsseldorf

PolizeiPlatz oder Klaus-Dönecke-Platz? Der Streit um den Jürgensplatz in Düsseldorf

Wird der Jürgensplatz nun doch nicht „Platz der Polizei“? Ein Meinungsbild aus der Bevölkerung wurde Ende August im Bürgerhaus in Bilk eingeholt. Bei der gut besuchten Öffentlichkeitsbeteiligung votierte eine Mehrheit dafür, den alten Straßennamen unter anderen Vorzeichen beizubehalten, den Platz einfach nach Udo oder Curd Jürgens (ohne explizite Nennung der Vornamens) zu taufen, sodass ein Austausch der Schilder gar nicht notwendig sei.

Viel Sympathie heimste aber eben auch der Vorschlag „Platz der Polizei“ der neuen Polizeipräsidentin Brauns ein. Ein solche Benennung wäre demnach auch ein Zeichen der Wertschätzung für Kollegen der Polizei.

Hans Schäfer

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