Deutsche Bahn hält Digitalisierung aufgrund hoher Kosten auf der Schwelle
Die Deutsche Bahn steht vor einem großen Dilemma. Trotz der großen Bedeutung der Digitalisierung für die Zukunft des Unternehmens, müssen die Pläne für eine umfassende Modernisierung aufgrund hoher Kosten auf Eis gelegt werden. Die Investitionen in die digitale Infrastruktur des Unternehmens sind enorm und übersteigen offensichtlich die finanziellen Möglichkeiten der Bahn. Dies bedeutet, dass die geplanten Projekte zur Verbesserung der Zugverbindungen und der Fahrplanoptimierung vorerst zurückgestellt werden müssen. Die Frage, die sich stellt, ist, wie die Deutsche Bahn ihre Ziele erreichen kann, ohne die notwendigen Investitionen in die Digitalisierung zu tätigen.
Deutsche Bahn stoppt Digitalisierung aufgrund hoher Kosten
Die Deutsche Bahn erwägt, die Digitalisierung von Stellwerkstechnik und Schieneninfrastruktur aufgrund von Kostengründen zu stoppen. Dies geht aus internen Plänen hervor, die noch vom Aufsichtsrat der Bahn diskutiert und beschlossen werden müssen.
Demnach sollen alte und marode Stellwerke nicht wie bisher geplant durch neue digitale Stellwerke ersetzt werden, sondern durch herkömmliche elektronische Technik. Darüber hinaus wird auch diskutiert, das neue digitale europäische Zugsicherungssystem stark zu reduzieren.
Eigentlich sollen die Digitalisierungspläne sicherstellen, dass mehr Zugverkehr möglich ist und die Bahn soll dadurch auch pünktlicher werden. Stattdessen wird nun auf eine traditionelle Technik gesetzt, um Kosten zu sparen.
Die für die Modernisierung der Infrastruktur zuständige Bahngesellschaft InfraGo habe festgestellt, dass die digitale Stellwerkstechnik zu teuer sein könnte und der Ausbau zu viel Personal binden würde, zitierte der SWR einen Bahn-Insider.
Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) erklärte gegenüber dem SWR zu den Plänen: „Dies sendet ein falsches Signal hinsichtlich der Modernisierung und Zukunftsfähigkeit des Schienennetzes in Deutschland.“ Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bezeichnete die Pläne als „alarmierend“.
Die Deutsche Bahn äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.
Hintergrund
Parallel gibt es bei der Bahn derzeit aber umfassende weitere Sanierungen. Dem SWR zufolge will die Bahn offenbar weniger Geld in die Digitalisierung stecken, um so mehr Finanzmittel für die Sanierung der Haupttrassen zu haben.
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