Die Luftverkehrssteuer wird heftig kritisiert
Die Luftverkehrssteuer, die seit Anfang des Jahres in Kraft ist, steht aktuell unter scharfer Kritik. Viele Experten und Branchenvertreter äußern sich bekümmert über die Auswirkungen dieser neuen Abgabe auf die deutsche Luftfahrt. Insbesondere die Klein- und Mittelständler in der Branche sehen sich von der Steuer existenziell bedroht. Die Kritiker argumentieren, dass die Luftverkehrssteuer zu einer Verteuerung der Flugtickets führen und somit den Tourismus und die Wirtschaft insgesamt schädigen wird.
Kritik an Luftverkehrssteuer: Branche übertreibt Bedarf an Abgaben
Die Klagen der Luftfahrtbranche über die hohen Abgaben sind teilweise übertrieben. Denn es gibt kein Recht auf extrem günstige Flugtickets, eine gewisse Belastung der Airlines mit Abgaben ist nur angemessen, um die starken Klimabelastungen durch den Flugverkehr auszugleichen.
Es bedeutet auch, dass es gut ist, wenn innerdeutsch oder nach Paris und Brüssel weniger geflogen wird. Häufig ersetzen Videocalls Termine, es ist Geschäftsreisenden zuzumuten, auf vielen Routen mit dem ICE statt per Flugzeug unterwegs zu sein.
Flugtickets: Kein Recht auf extrem günstige Preise
Wenn Ryanair die Kapazitäten an einigen Airports wie Köln/Bonn senkt, hat dies zwei Seiten: Es gibt zwar weniger Discount-Tickets und weniger Routen. Andere Airlines profitieren jedoch von höheren Ticketpreisen.
Trotzdem darf die Politik die Branche in Europa nicht zu stark belasten. Wenn die hohe deutsche Luftverkehrssteuer nur dazu führt, dass Jets beispielsweise von Ryanair nach Südeuropa verlagert werden, bringt das der Umwelt nichts, aber hiesige Reisende müssen mehr zahlen.
Es ist ärgerlich, dass die Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer nicht genutzt werden, um Produktionskapazitäten für nachhaltiges Kerosin (SAF) aufzubauen. Denn nur mit massenhaft Ökosprit kann der Luftverkehr klimaneutral werden.
Klimaschutzstrategie der EU: Nur ein Teil der Lösung
Auch die Klimaschutzstrategie der EU kann nicht nur positiv gesehen werden: Es ist zwar richtig, dass Airlines ab 2025 immer mehr SAF beimischen müssen und dass sie zunehmend für CO2-Zertifikate zahlen sollen.
Aber wenn droht, dass immer mehr Passagiere Richtung Asien in Dubai oder Istanbul umsteigen, weil die EU-Regeln dort nicht gelten, macht dies nur klar, dass weltweit gültige Klimaschutzverträge nötig sind.
Alternativen zum Flugzeug: Hochgeschwindigkeitszüge
Was ist sonst zu tun? Die Netze für Hochgeschwindigkeitszüge sollten ausgebaut werden. In 15 Jahren sollte es normal sein, mit dem ICE oder TGV statt dem Flugzeug ans Mittelmeer zu fahren. Und zwar nonstop ab dem Rheinland und zu günstigen Preisen.
Aktuell ist eine Fahrt von Düsseldorf nach Nizza zwar auch möglich, aber teuer und mit Umsteigen. Es ist Zeit, dass sich dies ändert und umweltfreundliche Alternativen zum Flugzeug geschaffen werden.
Es ist Zeit für Veränderung
Die Zukunft des Luftverkehrs muss nachhaltiger und umweltfreundlicher werden. Es ist Zeit, dass die Politik und die Branche gemeinsam an Lösungen arbeiten, die den Klimaschutz voranbringen und den Reisenden zugleich faire Preise anbieten.
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