Die Sommerschauspielschule des Niederrheintheaters in Brüggen
In diesem Sommer bietet das Niederrheintheater in Brüggen wieder seine beliebte Sommerschauspielschule an. Dieses einzigartige Projekt ermöglicht Kindern und Jugendlichen zwischen 8 und 18 Jahren, ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entdecken und zu verbessern. Unter der Anleitung erfahrener Theaterpädagogen und -profis werden die Teilnehmer in verschiedenen Workshops und Proben die Grundlagen des Theaterspiels erlernen und eigene Ideen entwickeln. Das Ergebnis dieser Sommerwerkstatt wird in einer öffentlichen Aufführung präsentiert, auf der die jungen Talente ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können.
Junge Schauspieler im Training: Echtheit der Emotionen auf der Probe
Sie stehen auf der Bühne, brüllen wütend und stampfen mit den Füßen, dass die Wände des Kultursaals der Burg Brüggen wackeln. Keine Zweifel an der Echtheit der Emotion! Aber Alina, Lorenz, Mia, Svenja, Anna-Maria, Elisa, Emily und Beli sind überhaupt nicht wütend, sondern sehr gut gelaunt. Seit Montag nehmen sie an dem einwöchigen Sommerschauspielkurs des Niederrheintheaters unter der Leitung von Elena Bill und Michael Koenen teil.
Das Imitieren der Wut war nur eine Übung zum Aufwärmen. Es folgen die Darstellung der Gefühle von Trauer, Freude, Erstaunen, Begeisterung. Freude sei am schwierigsten darzustellen, sagen die Acht übereinstimmend. Wut dagegen sei eine leichte Übung.
SommerSchauspielschule des Niederrheintheaters: Jugendliche lernen auf der Bühne
Die Niederrheinischen Theaterfestspiele finden ab Freitag in Brüggen statt. Das Neiderrheintheater zeigt sein Stück „Die Niere“ an der Burg Brüggen. Insgesamt sind acht Termine für die Tragikomödie angesetzt.
Die kleine Truppe, die sich eine Woche lang jeden Tag in der Burg trifft, ist zwischen 14 und 23 Jahre alt. Bis auf eine Teilnehmerin besuchen sie zum ersten Mal einen Schauspielkurs. Ambitionen, ihre Füße beruflich auf die Bretter zu stellen, die die Welt bedeuten, haben einige von ihnen.
Lorenz, 18 Jahre alt, hat das Abi gerade hinter sich. „Ich wollte mal gucken, wie das Fachgebiet Schauspiel so funktioniert und von Profis wie Elena und Michael Lernen“, sagt er. Beli, 16, spielt schon in einem privaten Ensemble, und auch er könnte sich vorstellen, beruflich in die Schauspielerei einzusteigen.
In der Vorstellung der 14-jährigen Svenja schwirrt ebenso die Idee der beruflichen Schauspielerin, aber Elena Bill wiegelt ab: „Die Sommerschauspielschule ist kein Angebot für zukünftige Schauspielerinnen und Schauspieler.“ Ziel des Workshops sei es vielmehr, ein besseres Verhältnis zu seinem Körper zu bekommen, eine gute und überzeugende Haltung zu erlangen, authentisch zu werden, die Stimme zu üben, eine Sache durchzuziehen und sich am Ende der Woche vor Publikum zu präsentieren.
Unter den wachsamen Augen von Bill und Koenen wird gesprochen und gemimt. Sie loben die Jugendlichen und machen auf Kleinigkeiten aufmerksam. „Jetzt hast du auch auf die Hände geachtet“, heißt es – Hände sind extrem schwierige Körperteile, wie es scheint. „Versuch, deine Emotion stärker rüberzubringen. Schau uns an.“
Zum Abschluss steht die Präsentation dessen, was sie gelernt haben, auf dem Programm. Jeder von ihnen hat von Elena Bill einen Text erhalten, der auswendig gelernt werden musste und an dem intensiv gearbeitet wird. zum Finale wird er vorgetragen. Eine Stelle aus Gogols „Heirat“ ist dabei, eine aus Irmgard Keuns „Kunstseidenem Mädchen“ oder Christopher Purangs „Gebrüllt vor Lachen“.
So ging es auch der 17-jährigen Elisa mit „Gebrüllt vor Lachen“. „Es macht solch einen Spaß, sich in den Text hineinzuversetzen. Die Denkweise der Hauptperson ist mir beim Lernen näher gekommen.“
So eine Methode würden sie sich auch für den Deutschunterricht wünschen anstelle theoretischer Textanalysen.
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