Duisburg: Der vergessene Anschlag von Wanheimerort 1984 (Literalmente: Duisburg: The forgotten attack at Wanheimerort 1984)

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Duisburg: Der vergessene Anschlag von Wanheimerort 1984

Am 12. September 1984 geschah in Duisburg-Wanheimerort ein verheerender Anschlag, der bis heute viele Fragen offen lässt. An jenem Tag explodierte ein Sprengsatz in einem Wohnhaus und richtete immense Zerstörung an. Doch trotz der dramatischen Auswirkungen und der zahlreichen Verletzten geriet der Anschlag bald in Vergessenheit. Warum wurde dieser Vorfall so schnell aus dem öffentlichen Bewusstsein getilgt? Was geschah wirklich in jener Nacht? In diesem Artikel werden wir den vergessenen Anschlag von Wanheimerort 1984 näher untersuchen und versuchen, die Gründe für sein Verschwinden aus der Öffentlichkeit zu ergründen.

Vergessen und verschwiegen: Der Brandanschlag von Wanheimerort

Es ist ein Anschlag, über den kaum gesprochen wurde: In der Nacht vom 26. auf den 27. August 1984 bricht in einem von türkischen Familien bewohnten Wohnhaus in Duisburg-Wanheimerort ein Feuer aus. Niemand schafft es mehr aus dem Gebäude. Sieben Menschen sterben. 23 Bewohner werden zum Teil schwer verletzt. Das jüngste Opfer war ein neugeborenes Baby.

Polizei und Staatsanwaltschaft schließen ein rassistisches Motiv aus. Und das, obwohl Augenzeugen und Überlebende berichten, dass an dem Wohnhaus zum Tatzeitpunkt Hakenkreuze gefunden wurden. Die Polizei ermittelt mehrere Wochen nach dem Brand, kann den Fall aber nicht lösen.

Der zweite Anschlag und die Täterin Evelin D.

Der zweite Anschlag und die Täterin Evelin D.

Doch dann brennt es neun Jahre später erneut im Wanheimerort: Die gleiche Täterin, Evelin D., zündet eine Geflüchtetenunterkunft an. Bei dem Feuer werden fünf Menschen verletzt. 70 Bewohner müssen mit Drehleitern gerettet werden. Auch hier ist schnell klar: Es war Brandstiftung und die Betroffenen hatten alle Migrationsgeschichte.

Die Täterin gesteht im Jahr 1996 vor Gericht und wird zu neun Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Sie wurde in eine Psychiatrie eingewiesen, wo sie 2010 starb. Das Gericht spricht von „Impulstaten“. Das klingt nach Verharmlosung einer schrecklichen Tat. Von Rassismus ist ausdrücklich nicht die Rede.

Die Überlebende Aynur Satır und die Trauma

Die Überlebende Aynur Satır und die Trauma

Mit Tränen in den Augen spricht Aynur Satır, die den Anschlag 1984 als 13-Jährige überlebt hat, in die Kamera: „Ich habe meine Zukunft verloren, wir wurden einfach allein gelassen“, sagt sie dem SWR. Sie gehe stark davon aus, dass es sich um eine rassistische Tat handelte, so Satır in einem Interview mit dem WDR.

Aynur Satır und ihre Schwester Rykie überleben schwer verletzt. Ihre Mutter stirbt hingegen beim Sturz aus dem Fenster. Aynurs Vater verkraftet den Verlust nicht und begeht im Jahr 1985 Suizid.

Die Initiative DU 26. August 1984 und die weitere Aufklärung

Über Jahre versuchte die Initiative DU 26. August 1984, die Forderungen der Hinterbliebenen sichtbar zu machen. Für Interviews haben sie nicht immer Kraft, zu stark sind die traumatischen Erinnerungen. Jetzt stellt die Initiative ihre Arbeit ein, das teilten die Gründer über die Plattform Instagram mit. Den genauen Grund nennen sie nicht.

Die Opfer waren: Döndü Satır, 40 Jahre, Zeliha und Rasim Turhan, 18 Jahre, und deren Sohn Tarık Turhan, 1 Monat alt. Çiğdem Satır, 7 Jahre, Ümit Satır, 5 Jahre und Songül Satır, 4 Jahre.

Das LKA soll im vergangenen Jahr, also 39 Jahre nach dem Brandanschlag, neue Ermittlungen eingeleitet haben. Das ist richtig, nur leider viel zu spät. Die weitere Aufklärung und Erinnerung an die Ermordeten sollten nicht nur die Aufgabe der direkt und indirekt Betroffenen, sondern eine der gesamten Gesellschaft sein.

Die Geschichte des Brandanschlags von Wanheimerort ist eine dunkle Seite der Geschichte, die nicht vergessen werden sollte. Es ist Zeit, dass die Gesellschaft sich mit dieser Tat auseinandersetzt und die Opfer und ihre Familien endlich die Anerkennung und den Respekt erhalten, die sie verdienen.

Hans Schäfer

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