Düsseldorf: Fälle von Blauzungenkrankheit nehmen explosionsartig zu
In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf hat sich in den letzten Wochen eine besorgniserregende Entwicklung abgezeichnet. Die Fallzahlen der Blauzungenkrankheit sind explosionsartig angestiegen. Die Blauzungenkrankheit, auch bekannt als Culicoides, ist eine Viruserkrankung, die durch den Biss bestimmter Mücken übertragen wird. Die Folgen für die Tierhaltung und die Landwirtschaft sind gravierend. Die Behörden sind aufgerufen, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und die Tiergesundheit zu schützen.
Explosive Ausbreitung: Blauzungenkrankheit wütet in NRW und Niedersachsen
In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen nehmen Fälle der Blauzungenkrankheit bei Rinder- und Schafbeständen rasch zu. Das NRW-Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) sprach von einer explosionsartigen Ausbreitung in ganz NRW mit bislang in diesem Jahr über 500 Ausbrüchen.
Die Virus-Erkrankung bei Wiederkäuern werde über blutsaugende Mücken weitergegeben – und die feuchte und warme Witterung der vergangenen Wochen sei ideal für diese Gnitzen, sagte eine Sprecherin auf dpa-Anfrage.
Ausbreitung in Niedersachsen und anderen Bundesländern
Auch Niedersachsen meldet eine schnelle Ausbreitung. In diesem Jahr seien bereits 90 Infektionen nachgewiesen worden, davon allein die Hälfte innerhalb der letzten vier Wochen, schreibt das Landwirtschaftsministerium in Hannover.
Nach Angaben des bundesweit zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) gibt es zudem vereinzelte Ausbrüche in Rheinland-Pfalz und Hessen.
Symptome und Gefahren für Tiere
Die erkrankten Tiere – vor allem die Schafe – zeigen laut Lanuv Symptome wie Lahmheit, Fieber, gestörtes Allgemeinbefinden mit verminderter Futter- und Wasseraufnahme, Nasenausfluss, vermehrter Speichelfluss und Ödem- und Krustenbildung, insbesondere im Kopfbereich. Die Infektion könne zum Tod der Tiere führen.
Für Menschen ist der Erreger nicht gefährlich. Der Name kommt daher, weil Zungen von erkrankten Schafen manchmal blau gefärbt sind.
Empfehlungen und Maßnahmen
Experten empfehlen Impfungen gegen das Virus des Serotyps 3 (BTV-3). Laut Lanuv sind im Jahr 2024 in NRW bisher 504 BTV3-Ausbrüche gemeldet worden. Einige Verdachtsfälle befänden sich derzeit noch in Abklärung. Von den Ausbrüchen entfallen demnach 227 auf Rinderbestände, 267 auf Schafbestände – und auch 10 Ziegenbestände seien betroffen.
Das FLI zufolge war die Krankheit zwar früher schon in Deutschland aufgetreten, dann aber nicht mehr nachgewiesen worden. Deutschland galt daraufhin bis Herbst 2023 offiziell als frei von der Erkrankung.
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