15 Jahre Krebsberatung Düsseldorf – ein wichtiger Rückhalt für Betroffene
Als Nicole Herber 2022 an Brustkrebs erkrankte, war ihr erster Gedanke: „Jetzt sterbe ich!“ Es folgten Chemotherapie, Operation, Bestrahlung – eine schwierige Zeit für Herber. „Ich fühlte mich wie eine tickende Zeitbombe“, sagt sie.
Sie ist dankbar für die Begleitung, die sie in der Krebsberatung Düsseldorf bekam: „Es kann sehr hilfreich sein, mit Menschen zu sprechen, die sich auskennen und die nicht so nah an mir dran sind.“
Herber gehört zu den mehr als 4600 Menschen, die in den vergangenen 15 Jahren dort Rat und Unterstützung gesucht haben. Mehr als 9000 Gespräche wurden geführt. Eine beeindruckende Bestätigung für die Arbeit des Beratungsteams.
Ein offenes Ohr für Betroffene
„Es sind die Menschen und die vielen Begegnungen, die das Tun der Krebsberatung so besonders machen“, sagt Professor Ullrich Graeven, Vorstandsvorsitzender der Krebsgesellschaft NRW: „Wir sind da und haben immer ein offenes Ohr“, sagt Cornelia Sattler, die die Ratsuchenden – Betroffene oder auch Angehörige und Freunde – empfängt und den ersten Kontakt herstellt.
Krebs bedeutet Krise, Chaos und Normalität zugleich
„Krebs bedeutet Krise, Chaos und Normalität zugleich“, sagt Psychoonkologin Melina Morawietz von der Krebsberatung. Da seien zum einen Schock, Sorgen und Ängste. Und zum anderen der veränderte Alltag: „Es gibt Ratsuchende, die seit Jahren immer mal wieder zur Beratung kommen, da sich ihre Belastungen mit der Zeit verändern.“
Das Beratungsteam unterstützt zum Beispiel kostenlos bei der Orientierung im Gesundheitssystem, beim Umgang mit Unsicherheiten und Ängsten, bei der Neuordnung des Alltags in Familie und Beruf, aber auch bei Anträgen bei Sozialversicherungsträgern.
Unterstützung für Familien
Für Kinder erkrankter Eltern gibt es eine Familienberatung und ein kreatives Gruppenangebot. „Erkrankt ein Elternteil, ist die gesamte Familie einer großen Belastung ausgesetzt. Kinder haben sehr feine Antennen und merken sofort, wenn etwas nicht stimmt“, sagt Kathrin Schwickerath vom Bereich „Psychoonkologie und Selbsthilfe“ bei der Krebsgesellschaft.
Ein wichtiger Rückhalt von der Bürgerstiftung Düsseldorf
Einen wichtigen Rückhalt bekommt die Krebsberatung auch von der Bürgerstiftung Düsseldorf. Mit einer Anschubfinanzierung ermöglichte sie der Krebsgesellschaft den Aufbau der Stelle und unterstützt die Arbeit weiter – die Fördersumme liege bei mehr als 900.000 Euro.
„Die Krebsberatungsstelle mit ins Leben zu rufen, war vor 15 Jahren für die Bürgerstiftung nicht nur eine Herzensangelegenheit, sondern auch eine große Herausforderung“, sagt Jürgen Schulz, Gründungsmitglied der Bürgerstiftung.
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