Düsseldorf: Stadt-Natur-Bezirk setzt sich für nachhaltige Ernährung ein

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Düsseldorf: Stadt-Natur-Bezirk setzt sich für nachhaltige Ernährung ein

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf gibt es einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger Ernährung. Der Stadt-Natur-Bezirk hat sich zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung für eine umweltfreundliche und gesunde Ernährung zu sensibilisieren. Durch die Förderung regionaler Produkte und die Unterstützung lokaler Landwirte soll ein Beitrag zur Verringerung von CO2-Emissionen und zur Erhaltung der Artenvielfalt geleistet werden. Dieser Schritt ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung und soll langfristig zu einer Verbesserung der Lebensqualität der Bürger beitragen.

UrbanNaturBezirk setzt sich für nachhaltige Ernährung ein

Inmitten der Stadt, auf engem Raum und dort, wo sonst keine Felder sind, baut die Firma Urban Nature Gemüse an. Der Sitz des Unternehmens befindet sich in Lierenfeld auf dem Factory Campus. Das Gewächshaus des Unternehmens ist neben dem Parkplatz im Hof.

Gemüseanbau in Lierenfeld

Gemüseanbau in Lierenfeld

Darin wachsen Salate, Gurken, Tomaten, Kräuter und Sprossen. Das Start-up-Unternehmen verbindet seit 2020 in einem System die Fischzucht mit Gemüseanbau in einem geschlossenen Kreislauf. Das Konzept von Urban Nature und dem modernen Gemüseanbau basiert auf der Aquaponik.

Das ist ein Verfahren der Fisch- und Pflanzenaufzucht, bei der Stoffwechselprodukte der Fische zum Düngen der Pflanzen verwendet werden. Wir bauen im Wasser an und das funktioniert so, dass die Fische durch ihre Ausscheidungen, vor allem durch Ammoniak über die Kiemen, Nährstoffe abgeben, sagt Biologin Katharina Esche.

Diese Nährstoffe werden aufbereitet, gehen zu den Salaten und die Salate entziehen dem Wasser die Nährstoffe und das saubere Wasser fließt zurück zu den Fischen. Im Sommer braucht der Salat ungefähr vier Wochen, sagt Esche.

Wasser und Ernährung in Einklang

Ganzjährig können so Nahrungsmittel auf kleinstem Raum erzeugt werden, verspricht das Unternehmen und legt dabei Wert auf Bio-Qualität, ohne den Einsatz von künstlichen Düngemitteln oder Pestiziden.

Dadurch, dass wir kein Gießwasser an die Erde, an das Grundwasser und an die Beikräuter verlieren, geht das Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen, sagt die Biologin. Die nähmen sich nur so viel, wie sie brauchen. Der Rest des Wassers geht dann wieder zurück zu den Fischen, erklärt Katharina Esche.

Damit seien also Wassereinsparungen verbunden. Wir bauen zwar im Wasser an, aber wir sparen Wasser. Wir verlieren nur etwas Wasser durch die Verdunstung und dem, was die Pflanzen brauchen, beschreibt sie den Anbauvorgang. Für den Einsatz in einer Großstadt sei das ideal.

Urban Nature entwickelt innovative Lösung

Man kann solche Anlagen beispielsweise auch auf Dächern von Parkhäusern installieren, sagt Vadim Stecklov, Projektleiter von Urban Nature. In der kalten Jahreszeit sind es Forellen, ansonsten das ganze Jahr über drei verschiedene Arten von Stör, die das Unternehmen für den Einsatz bei der Aquaponik in Wassertanks hält.

Über Pumpen gelangt das Wasser zum Gewächshaus und steht dort für das Gemüse- und auch die Kräuterkeimlinge zur Verfügung. Seine Produkte bietet das Unternehmen aktuell an einem Mittagsimbiss auf dem Factory Campus an. Weitere Vertriebswege sind in Planung.

Man kann sich während der Öffnungszeiten am Mittag zwischen 12 und 14 Uhr dort auch Gemüse kaufen. Mit dem Ziel, durch den nahen Anbau vor Ort Lieferketten zu verkürzen und damit den CO2-Ausstoß zu verringern, setzt sich das Team von Urban Nature täglich auseinander.

Vadim Steklov von Urban Nature: Das System ermöglicht ganzjährig, Nahrungsmittel in Bio-Qualität auf kleinstem Raum zu erzeugen. Und das ohne den Einsatz von Erde oder Pestiziden.

Die Ideen, wo demnächst Nahrung in der Stadt wachsen kann, sind vielfältig. Es geht darum, Flächen zu begrünen, alte Gebäude grün zu machen und mit Lebensmittelproduktion zu füllen, sagt die Biologin Esche.

Auch Bushaltestellen, die sich begrünen lassen, und ungenutzte Betonflächen schweben ihr vor. Man kann natürlich auch vertikale Gärten betreiben und hier noch eine Fläche darüber setzen, erklärt sie im Gewächshaus.

Dazu sei für die Pflanzen nicht unbedingt Erde notwendig, sondern Nährstoffe und Halt. Solange sie das haben, können die Pflanzen wachsen, sagt Esche.

Düsseldorf setzt sich für Nachhaltigkeit ein

Urban Nature erzeugt Bio-Gemüse auf Factory Campus. Neben den klassischen Salaten, Tomaten und Gurken wachsen in den Urban Nature-Gewächshäusern Gemüse- und Kräuterkeimlinge, sogenannte Microgreens. Diese werden nach sieben bis 21 Tagen abgeerntet.

Zur Schädlingsbekämpfung beim Gemüse kommen nur natürliche Mittel zum Einsatz, damit das Wasser nicht beeinflusst und die Fische nicht gefährdet werden. Wir nutzen beispielsweise Marienkäferlarven, die dann als Marienkäfer später etwa Blattläuse fressen, sagt Esche.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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