E-Autos bei Privatkunden in Nordrhein-Westfalen kaum gefragt, so die HUK-COBURG

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E-Autos bei Privatkunden in Nordrhein-Westfalen kaum gefragt, so die HUK-COBURG

Die HUK-COBURG, eine der größten deutschen Autoversicherungen, hat einen bemerkenswerten Trend in Nordrhein-Westfalen festgestellt. Laut einer aktuellen Studie der HUK-COBURG sind E-Autos bei Privatkunden in diesem Bundesland nur wenig gefragt. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass nur ein geringer Prozentsatz der Privatkunden in Nordrhein-Westfalen ein Elektrofahrzeug besitzt oder plant, eines zu kaufen. Dieser Befund wirft Fragen auf, warum die Nachfrage nach E-Autos in diesem Bundesland so gering ist.

EAutos bei Privatkunden in Nordrhein-Westfalen: Nachlassende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen

Die privaten Autofahrer setzen in NRW und bundesweit seit dem Wegfall der Kaufprämie wieder deutlich weniger auf E-Autos als in 2023. Dies zeigt eine Untersuchung der HUK Coburg, einer der wichtigsten Autoversicherungen in Deutschland mit einem Marktanteil von rund 25 Prozent bei privaten Fahrern.

Von den Autofahrern, die in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein neues Fahrzeug anmeldeten, entschieden sich in NRW nur 3,7 Prozent für ein reines E-Auto. Bundesweit waren es 3,6 Prozent. In Bayern, Schleswig-Holstein und dem VW-Land Niedersachsen waren E-Autos beliebter mit Werten zwischen 4,1 Prozent (Bayern) und 3,9 Prozent in Niedersachsen.

In Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Pommern werden jeweils nicht einmal zwei Prozent erreicht. Die Werte in 2023 lagen jeweils deutlich höher als in diesem Jahr mit 6,9 Prozent bundesweiter Umstiegsquote zum E-Auto im 4. Quartal und 5,5 Prozent im 3. Quartal.

„Die Kaufprämie der Bundesregierung hatte damals noch die Nachfrage der privaten Haushalte stark angeheizt“, sagt der Branchenkenner und Wirtschaftsprofessor Ferdinand Dudenhöffer, „einen deutlichen Aufschwung erwarte ich nur, wenn es erneut eine Kaufhilfe gibt.“

Minimaler Anstieg der Nachfrage

Minimaler Anstieg der Nachfrage

Die Privatkunden steigern ihre Nachfrage nach E-Autos wieder minimal: Im ersten Quartal griffen zwar nur drei Prozent der privaten Haushalte in NRW bei einem neuen Wagen zu einem Elektrofahrzeug, von Juli bis September waren es immerhin 4,3 Prozent.

Die HUK bewertet die niedrige Wechselbereitschaft als dramatisch, weil sie im Gegensatz dazu steht, dass es immer mehr E-Auto-Modelle zu teilweise immer günstigeren Preisen gibt.

„Es kann sich hier ein grundsätzliches Akzeptanzproblem andeuten, wenn in nur vier von 100 Wechselfällen vom Verbrenner auf E-Antrieb umgestiegen wird“, sagt HUK-Vorstand Jörg Rheinländer.

Ziele der Bundesregierung in Frage

Damit ist unwahrscheinlich, dass das Ziel der Bundesregierung erreicht wird, dass in 2030 rund 30 Prozent der Autos (15 Millionen Wagen) auf deutschen Straßen elektrisch betrieben werden.

„Das Umstiegstempo der privaten Haushalte ist gemessen an den Zielen der Bundesregierung deutlich zu niedrig, sagt Rheinländer. Denn während dienstlich genutzte E-Autos aufgrund sehr hoher Steuervorteile etwas häufiger gewählt werden als privat, nimmt die Zahl der E-Autos in privater Hand nur minimal zu.

In NRW und auch bundesweit sind Stand 3. Quartal 2024 erst 2,9 Prozent der privat genutzten Autos ein E-Auto, ergibt die Studie. Bei genau zwei Prozent lag die Quote im ersten Quartal 2023, also vor anderthalb Jahren.

Wechselbereitschaft der Bundesbürger

Eine zusätzlich erhobene Umfrage der HUK über Yougov zeigt derweil, dass ein Teil der Bundesbürger im Prinzip dem E-Auto zuneigt: Immerhin rund jeder fünfte Bürger erklärt, für ihn komme als nächstes Auto nur ein Elektrofahrzeug in Frage, lautet das Ergebnis vergleichbar zu einigen Umfragen in den Vorjahren.

28 Prozent der Befragten unter 40 Jahren können sich einen solchen Wechsel gut vorstellen, aber nur zwölf Prozent der älteren Bürger. Die nachwachsenden Generationen begeistern sich also mehr für die neue Technik als die noch am Verbrenner hängenden Bürger.

Insgesamt, so die Umfrage bei 4200 Bürgern. 47 Prozent der Befragten sagen aber, dass sie E-Autos „weniger gut“ oder „gar nicht gut“, finden.

Warnung vor Rückfall in den Verbrenner

Experte Dudenhöffer warnt davor, die deutsche Autoindustrie angesichts ihrer aktuellen Schwierigkeiten wieder mehr zum Verbrenner zu drängeln.

„Wir sollten uns nichts vormachen. Wie wir in China sehen, lässt sich der Siegeszug der E-Autos nicht mehr bremsen. Um die deutsche Autoindustrie zu stützen, ist also entscheidend, sie auch beim Verkauf ihrer E-Autos im Heimatmarkt zu unterstützen. Das bringt unseren Konzernen mehr als ob sie nun noch einige zehntausend Verbrenner mehr verkaufen.“

Martin Schmid

Mein Name ist Martin und ich bin Redakteur der Webseite Haren Suche. Als Journalist für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Aufgabe, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für die Fakten und einem scharfen Auge für Details, arbeite ich daran, unseren Lesern stets aktuelle und verlässliche Informationen zu liefern. Meine Berichterstattung ist geprägt von Genauigkeit und Neutralität, um sicherzustellen, dass unsere Leser stets informiert sind.

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