- Erste-Hilfe-Tierheime in Nordrhein-Westfalen sind überlaufen - Aussetzen von Tieren ist strafbar
- Tierheime in NRW überlastet: Aussetzen von Tieren ist strafbar und gefährdet die Gesundheit der Tiere
- Sechs vernachlässigte Katzenwelpen gefunden
- Corona-Tiere und steigende Tierarztkosten
- Forderung nach einheitlicher Finanzierung
Erste-Hilfe-Tierheime in Nordrhein-Westfalen sind überlaufen - Aussetzen von Tieren ist strafbar
In Nordrhein-Westfalen ist die Lage in den Erste-Hilfe-Tierheimen dramatisch. Die Einrichtungen sind überlaufen und können kaum noch neue Tiere aufnehmen. Der Grund dafür liegt in der großen Zahl an Tieraussetzungen, die in den letzten Monaten zu verzeichnen waren. Viele Menschen setzen ihre Tiere einfach aus, anstatt sich um sie zu kümmern. Doch das Aussetzen von Tieren ist strafbar und kann zu empfindlichen Strafen führen. Die Verantwortlichen in den Tierheimen und die Tierschutzorganisationen fordern deshalb die Menschen auf, sich ihrer Verantwortung gegenüber den Tieren bewusst zu werden und sie nicht im Stich zu lassen.
Tierheime in NRW überlastet: Aussetzen von Tieren ist strafbar und gefährdet die Gesundheit der Tiere
In Nordrhein-Westfalen herrscht mitten in den Sommerferien wieder großer Andrang in den Tierheimen. Viele sind am Limit oder sogar darüber hinaus. Wir sind voll, heißt es in Düsseldorf beim Clara Vahrenholz Tierheim. Wir müssen Tiere ablehnen, sagte eine Sprecherin des Bochumer Tierheims auf dpa-Anfrage.
Da man verpflichtet sei, ausgesetzte Fundtiere aufzunehmen, müsse man folglich Hunde- oder Katzenbesitzer abweisen, die ihr Tier für die Urlaubszeit abgeben wollen. Am Niederrhein beobachtet der Bund Deutscher Tierfreunde derzeit eine Flut von ausgesetzten Katzen.
Sechs vernachlässigte Katzenwelpen gefunden
Trauriger Höhepunkt: Sechs vernachlässigte Katzenwelpen, abgemagert, krank und voller Flöhe, seien kürzlich auf einem Parkplatz in Moers entdeckt worden. Gerade in diesem Jahr sind ausgesetzte Katzen und Kleintiere wie Kaninchen und Co. ein großes Problem für die Tierheime.
Sie werden einfach auf Parkplätzen, vor den Toren der Tierheime oder Tierarztpraxen ausgesetzt, oder noch schlimmer, einfach auf einer Wiese oder im Wald allein gelassen, kritisierte der Verein in einer Mitteilung.
Corona-Tiere und steigende Tierarztkosten
Viele Leute kauften im Internet Haustiere und wollten sie dann wieder loswerden, sagte eine Düsseldorfer Tierheim-Mitarbeiterin der dpa. Für die Kostenübernahme schließen Kommunen und Tierheimen nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums Verträge ab.
Einheitliche Sätze gibt es auch wegen unterschiedlicher Kostenstrukturen vor Ort hierbei nicht. Eine unzureichende Finanzierung wird aber schon länger kritisiert.
Forderung nach einheitlicher Finanzierung
Es brauche eine einheitliche Finanzierung der Tierheime, hatte jüngst auch der Landestierschutzbund im WDR verlangt. Die Landesregierung müsste sich dazu bequemen, mal einheitliche Sätze pro Hund und Tag, pro Katze und Tag, festzulegen – das wäre schon mal extrem hilfreich für uns.
Das Landwirtschaftsministerium meinte, ein verbindlich vorgegebener Satz pro Fundtier wäre nicht für jedes Tierheim wirtschaftlich sinnvoll. Vom Land gebe es zahlreiche, teils seit Jahren laufende Förderprogramme für Tierheime - etwa für bauliche Maßnahmen.
Und: Um die unkontrollierte Vermehrung von freilaufenden Katzen einzudämmen, gibt es seit mehreren Jahren eine Katzenkastrationsförderung seitens des Landes, die sehr gut angenommen wird.
Im Rahmen der Corona-Soforthilfen habe man 400.000 Euro im April 2020 als finanzielle Unterstützung für die Futterkosten der Tierheime bereitgestellt. Zudem hätten Finanzhilfen wegen steigender Energiekosten 2023 vielen Tierheimen geholfen.
Nach früheren Angaben des Deutschen Tierschutzbund nehmen Tierheime bundesweit jedes Jahr mehrere hunderttausend Tiere auf.
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