Europameisterschaft 2024: Wolfsburger-Sturm überschattet türkisches Fußball-Fest in Berlin

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Europameisterschaft 2024: Wolfsburger-Sturm überschattet türkisches Fußball-Fest in Berlin

Die Europameisterschaft 2024 verspricht, ein großes Fußball-Spektakel zu werden. Doch vor Beginn des Turniers haben sich bereits erste Schatten am Horizont abgezeichnet. Ein Sturm aus Wolfsburg hat die Feierlaune der türkischen Fußball-Fans in Berlin getrübt. Die türkische Fußball-Nationalmannschaft, die als Gastgeber der EM 2024 fungiert, wird von einem Skandal um einen Spieler des VfL Wolfsburg erschüttert. Der Vorfall hat großen Unmut in der türkischen Fußball-Szene ausgelöst und wirft Fragen über die Fairness und das Verantwortungsbewusstsein der deutschen Fußball-Elite auf. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über den Wolfsburger-Sturm, der das türkische Fußball-Fest in Berlin überschattet.

Europameisterschaft: Wolfsburger Sturm überschattet türkisches Fußballfest in Berlin

Die riesige türkische Gemeinde in Berlin hofft auf ein Fußballfest, das Überraschungsteam auf den größten Erfolg seit 16 Jahren – doch die Wolfsgruß-Debatte wirft einen tiefen Schatten auf den Sport.

Wolfsgruß-Drama um Demiral

Wolfsgruß-Drama um Demiral

Die Zwei-Spiele-Sperre für Merih Demiral, der spontane Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und ein brisanter Aufruf der türkischen Ultras heizen das laut Polizei „Nonplusultra-Hochrisikospiel“ im EM-Viertelfinale am Samstag zwischen der Türkei und den Niederlanden zusätzlich an.

„Sagt jemand etwas darüber, dass auf den Trikots der Deutschen ein Adler ist? Sagt jemand etwas darüber, dass auf den Trikots der Franzosen ein Hahn ist und warum sie sich wie Hähne aufspielen?“, sagte Erdogan laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Demiral habe mit dem Wolfsgruß lediglich seine „Begeisterung“ gezeigt.

„Hoffentlich ist die ganze Sache am Samstag erledigt“, ergänzte der 70-Jährige, „wenn wir das Spielfeld als Sieger verlassen und in die nächste Runde einziehen“.

Uefa sperrt Türken Demiral nach Wolfsgruß

Uefa sperrt Türken Demiral nach Wolfsgruß

Das Urteil steht

Die Uefa sperrte den türkischen Spieler Merih Demiral für zwei Spiele, nachdem er den Wolfsgruß gezeigt hatte. Die Entscheidung wurde von türkischen Medien als „Skandal“ bezeichnet. Ein Kommentator des Senders Habertürk sprach gar von einer „rassistisch“ motivierten Entscheidung.

Der Hashtag #BeFairUEFA eroberte auf der Plattform X kurz nach Bekanntwerden der Nachricht in Deutschland und weltweit den Spitzenplatz.

Cas-Einspruch nicht möglich

Die Uefa begründete ihrerseits, der Abwehrspieler habe „die allgemeinen Verhaltensgrundsätze nicht eingehalten, die grundlegenden Regeln des guten Benehmens verletzt, Sportereignisse für Kundgebungen nicht-sportlicher Art genutzt und den Fußballsport in Verruf gebracht“.

Türkische Gemeinde in Berlin hofft auf Fußballfest

Türkische Gemeinde in Berlin hofft auf Fußballfest

Die beste EM-Parade und Österreichs Drama

Nur zu 94 Prozent ein Tor

Der 26 Jahre alte Demiral hatte beim 2:1 im Achtelfinale gegen Österreich nach seinem zweiten Tor in Leipzig mit beiden Händen das Handzeichen und Symbol der „Grauen Wölfe“ geformt und damit für viel Empörung gesorgt.

Als „Graue Wölfe“ werden die Anhänger der rechtsextremistischen „Ülkücü-Bewegung“ bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Ehefrau betont: „Mein Mann ist kein Rassist!“

Der große politische Druck aus der Türkei, das laut Medien 30-seitige Verteidigungspapier und auch das vehemente Fürsprechen von Ehefrau Heidi Demiral („Mein Mann ist kein Rassist!“) haben zunächst nichts genutzt.

Das türkische Außenministerium hatte allein schon die Uefa-Untersuchung als inakzeptabel bezeichnet. Nicht jede Person, die das Zeichen zeige, könne als rechtsextremistisch bezeichnet werden.

Ähnlich argumentieren nun türkische Fußball-Ultras, die auf der Plattform X die Fans im Berliner Olympiastadion zum Zeigen des Wolfsgrußes während der Nationalhymne aufgefordert haben.

Die Augen werden dann auch auf Erdogan gerichtet sein.

Berichten zufolge ist sein Besuch auch eine Reaktion auf die Debatte in Deutschland, in der ein Verbot der „Grauen Wölfe“ gefordert wurde.

Ein Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist nach Angaben aus dem Kanzleramt nicht geplant.

Strafe für englischen Jungstar Bellingham

Strafe für englischen Jungstar Bellingham

Nach obszöner Geste

Strafe für englischen Jungstar Bellingham

Das Sportliche ist fast komplett in den Hintergrund gedrängt.

Auch die Vorfreude unter den rund 200.000 in Berlin lebenden Menschen mit türkischen Wurzeln wurde etwas geschmälert.

Das sei „wirklich sehr bedauerlich“, sagte Vorstandssprecher Safter Çinar vom Türkischen Bund in Berlin-Brandenburg (TBB) der Deutschen Presse-Agentur. Er kritisierte deswegen auch Demiral. „Was der Junge gemacht hat“, sagte er, sei „natürlich Unsinn“.

Polizei ist gewappnet

Der Wirbel um Demiral und der Erdogan-Besuch ändere wenig am Polizei-Aufkommen, sagte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei Berlin: „Wir rufen eh schon alles in den Dienst, was laufen kann.“

Das Viertelfinale nannte er ein „Nonplusultra-Hochrisikospiel“, rund 3000 Beamte dürften im Einsatz sein.

Bei einem Sieg werden die Fans des von Vincenzo Montella trainierten Teams wieder zu Tausenden den Breitscheidplatz, den Ku'damm sowie große Straßen in Kreuzberg und Neukölln stürmen und den ersten EM-Halbfinaleinzug seit 2008 mit Hupkonzerten und Feuerwerk feiern.

In Berlin sei die Unterstützung „noch eine Nummer größer“, sagte Kapitän Hakan Calhanoglu.

Türkisches Heimspiel oder Oranje-Party?

Schon beim Länderspiel im vergangenen November gegen Deutschland (3:2) hatten türkische Fans im Olympiastadion eine Heimspiel-Atmosphäre verbreitet.

„Hoffentlich gewinnen wir wieder und machen unsere Leute und unser Land glücklich. Das ist unser größter Traum“, sagte Calhanoglu, der nach abgesessener Gelbsperre ins Team zurückkehrt.

Auch die Niederlande werden mit tausenden feierfreudigen Fans in Berlin erwartet.

Nach dem dominanten Auftritt im Achtelfinale gegen Rumänien (3:0) wollen Cody Gakpo, Xavi Simons und Co. dafür sorgen, dass sich die Oranje-Party in Deutschland fortsetzt.

„Solche Leistungen brauchen wir, um eine Chance zu haben, weiterzukommen“, sagte Trainer Ronald Koeman, der beim EM-Titel 1988 in Deutschland als Spieler dabei war.

Martin Schmid

Mein Name ist Martin und ich bin Redakteur der Webseite Haren Suche. Als Journalist für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Aufgabe, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für die Fakten und einem scharfen Auge für Details, arbeite ich daran, unseren Lesern stets aktuelle und verlässliche Informationen zu liefern. Meine Berichterstattung ist geprägt von Genauigkeit und Neutralität, um sicherzustellen, dass unsere Leser stets informiert sind.

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