Formel 1: McLaren und Lando Norris geben mehrere Siegchancen aus der Hand
Die Saison 2022 der Formel 1 ist noch jung, aber McLaren und ihr Fahrer Lando Norris haben bereits mehrere Siegchancen ungenutzt lassen. Trotz einer soliden Leistung in den ersten Rennen, konnten sie nicht die erhofften Erfolge erzielen. Fehler bei den Boxenstopps, eine nicht optimale Rennstrategie und auch technische Probleme haben dazu geführt, dass McLaren wichtige Punkte liegen gelassen hat. Die Frage ist, ob das Team aus Woking noch einmal auf den Siegkurs kommt oder ob die Saison 2022 bereits verloren ist.
McLaren gibt Siegchancen aus der Hand: Norris und Piastri verpassen Spitzenplatz
In Runde 15, als die ersten Regentropfen den Asphalt in Silverstone trafen, hatte Lando Norris gerade Max Verstappen überholt und machte Jagd auf die beiden Mercedes-Piloten George Russell sowie Lewis Hamilton auf die Führung. Der McLaren war das mit Abstand schnellste Auto auf der Strecke.
In Runde 19 nutzte Norris einen Fehler des Silberpfeil-Duos aus und zog nach und nach an beiden vorbei. Teamkollege Oscar Piastri folgte wenig später. McLaren schien siegessicher, doch dann kam alles anders.
Lando Norris verliert sicheren Sieg in Silverstone durch Fehler und Pech
Als der Regen immer stärker wurde und alle Autos für die Mischwetter-Reifen an die Box kamen, musste der Zweitplatzierte Oscar Piastri draußen bleiben. Am Ende der Runde verlor er diesen Boxenstopp bereits auf seinen Teamkollegen und fiel auf Rang sechs zurück.
Und Lando Norris? Der kam nach dem Auftrocknen der Strecke ebenfalls eine Runde zu spät an die Box, verlor entscheidende Sekunden, als er sich bei der Anfahrt zu seiner Boxencrew verbremste und ging fälschlicherweise auf die Softreifen. So wurde er dann sogar noch von Verstappen überholt und am Ende nur Dritter.
McLaren-Fluch: Norris und Piastri verpassen Doppelsieg in Regenrennen
McLaren warf nicht nur einen Sieg einfach aus dem Fenster, sondern wohl sogar ein Doppelpodium. Viele Fans kritisierten die Strategie des Teams im Nachgang: Man solle doch aufhören, Lando Norris zu bevorzugen, Piastris Rennen sei absichtlich ruiniert worden oder man habe sich die Strategie bei Ferrari abgeschaut.
Die Reaktionen im Netz sind laut, schließlich war es nicht das erste Mal, dass McLaren einen sicheren Sieg vergab. Man könnte schon fast von einem erneuten Fluch sprechen. Schließlich wurde Norris vor seinem Debüterfolg von Miami bereits als „Lando No-Wins“ tituliert.
Beim Rennen an der amerikanischen Ostküste brachte McLaren die wohl wichtigsten Upgrades mit, die nicht nur Norris seinen ersten Sieg schenkten, sondern den McLaren zum schnellsten Auto auf der Strecke machten. Doch es scheint, als habe Norris‘ Sieg seinen persönlichen Siegesfluch nicht abgelöst, sondern einen neuen für sein Team erschaffen.
In Imola jagte der Brite den führenden Verstappen gegen Ende des Rennens und kam ihm Runde um Runde ein Stück näher. Am Ende reichte es jedoch nicht zum Sieg. Auch weil Norris mit einem Ausrutscher wertvolle Zeit verlor.
In Kanada hingegen war es Pech mit dem Safety Car, das Norris um seine Sieg-Chancen brachte. Wie in der Spiegelung seines ersten Sieges in Miami erwischte Bernd Mayländer, der Pilot des Sicherheitsfahrzeugs, Norris anstelle von Verstappen zum falschen Zeitpunkt.
Am Ende wurde es wieder Platz zwei für den 24-Jährigen. Ein früherer Boxenstopp hätte den Briten jedoch vor dieser Situation bewahren können, wie er selbst gegenüber GPblog verlauten ließ: „Wir hätten einfach ein bisschen besser vorbereitet sein müssen.“
Des Weiteren führte er aus: „Ich bin zuversichtlich, dass wir an einem anderen Wochenende bessere Entscheidungen treffen werden, so einfach ist das. Das konnte das Team aus Woking zuletzt jedoch nicht beweisen.
In Barcelona verpatzte Norris dann den Start von der Pole und fiel sogar hinter George Russell auf Platz drei zurück, der ihn in seinem Mercedes ordentlich Zeit kostete. Schlussendlich reichte die Zeit nicht aus, um Verstappen einzuholen, und der Brite musste sich am Ende erneut mit einem zweiten Platz begnügen.
Auch in Österreich schlug der Fluch wieder zu. Nach Problemen beim Verstappen-Stopp schloss sich die Lücke zwischen dem Niederländer und Norris. Der Brite sah seine Chance und versuchte mehrere Runden lang, seinen Rivalen zu überholen, bis sie in der 64. Rennrunde kollidierten, beide trugen einen Reifenschaden davon.
Für Norris war das Rennen gelaufen, lediglich sein Teamkollege Piastri schaffte es auf den zweiten Podestplatz.
Und zuletzt dann Silverstone. All diese Rennen haben eins gemeinsam: McLaren hätte sie gewinnen können, teilweise sogar müssen, doch nie reichte es für den obersten Platz auf dem Podest. Sei es eine falsche Strategie-Entscheidung, ein Patzer der Fahrer oder einfach Pech.
McLaren tauschte in Miami den Siegesfluch von Lando Norris gegen ihren persönlichen Fluch aus. Immerhin gibt es in Ungarn (21. Juli) und Belgien (28. Juli) vor der Sommerpause noch zwei Chancen, zu zeigen, dass sie doch auch Rennen gewinnen können.
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