Gastronomie in Düsseldorf: Vereine im Umbruch - von Pizza und Schnitzel weichen

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Gastronomie in Düsseldorf: Vereine im Umbruch - von Pizza und Schnitzel weichen

In der Landeshauptstadt Düsseldorf vollzieht sich ein umfassender Wandel in der Gastronomie-Szene. Die traditionellen Vereine, die lange Zeit das kulinarische Angebot der Stadt geprägt haben, stehen vor einem Umbruch. Die Zeiten, in denen Pizza und Schnitzel die Speisekarten dominierten, sind vorbei. Heute finden sich immer mehr internationale Küchen und moderne Konzepte in den gastronomischen Einrichtungen der Stadt. Doch was bedeutet dies für die traditionellen Vereine und die Einheimischen, die an ihre geliebten Schnitzel und Pizza gewöhnt sind?

Vereinsgastronomien im Wandel: Von Pizza und Schnitzel zu internationaler Küche

Vereinsgastronomien sind etwas Schönes. Nicht nur, dass es dort meist günstiger als im Restaurant ist, auch sind Sportclubs oftmals im Grünen gelegen, haben eine schöne Terrasse, ausreichend Parkplätze und schnellen Service. Und es gibt sie zuhauf: Insgesamt 424 Sportvereine gibt es in Düsseldorf, angeboten werden 81 verschiedene Sportarten.

Nach Angaben des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen sind aktuell mehr als 151.400 Menschen in Düsseldorfer Sportvereinen angemeldet. Viele Klubmitglieder nutzen das Angebot ihres Vereins naturgemäß, etwa nach dem Training oder einem Mannschaftsspiel. Gemeinsam ein kühles Getränk genießen, sich über Sportliches und Privates austauschen – das dürfte für viele auf dem Programm stehen.

Dass es nach dem Sport auch einer Stärkung bedarf, liegt auf der Hand. So wird in vielen Klubhäusern auch eine Gastronomie angeboten. Lange Zeit hieß es dabei vor allem: Es muss satt machen und nahbar sein, kein kompliziertes Essen. Vielerorts hat das die Möglichkeiten eingeschränkt – häufig gibt es Pizza und Pasta, Schnitzel und Pommes, Currywurst und Frikadellen.

Ein Beispiel für die Zukunft: Asiatische Fusionsküche im TC Blau-Schwarz

Ein Beispiel für die Zukunft: Asiatische Fusionsküche im TC Blau-Schwarz

Dass es allerdings auch anders geht, zeigen immer mehr Sportvereine in Düsseldorf. Ein bekanntes Beispiel dürfte wohl der Tennisclub Blau-Schwarz in Grafenberg sein. Dort eröffnete vor zwei Jahren eine asiatische Gastronomie im Club, Fusionküche um genau zu sein. Pächter Cu Thai Han hatte bereits Gastronomie-Erfahrung: Seine Familie hat sich in der Düsseldorfer Gastronomie mit den thailändischen Prickynoo-Restaurants eine Namen gemacht.

Inzwischen hat ein Pächterwechsel stattgefunden – die Küchenrichtung, thailändisch-vietnamesisch hat sich jedoch nicht geändert. Doch auch dort finden sich Pommes und Currywurst weiterhin auf der Karte. Wieso?

Info: Kulinarische Abwechslung in Sportvereinen – eine Auswahl

  • Im TC Blau-Schwarz in Grafenberg gibt es asiatische Fusionsküche (thailändisch-vietnamesisch)
  • Im TC Blau-Weiß Mannesmann in Unterrath dagegen indische Küche
  • Bei der Rudergemeinschaft Benrath finden sich polnische Gerichte auf der Speisekarte
  • Der Düsseldorfer Hockey Club (DHC) am Seestern servierte griechische Gerichte

Vereins-Klassiker

Vereins-Klassiker

Auch wenn der Trend in Vereinsgastronomien zu mehr Internationalität geht, gibt es oftmals weiterhin klassische Vereins-Gerichte: Pizzen, Pasta, Schnitzel oder Pommes. Bei Kindern oder manchen älteren Mitgliedern war unklar, wie das asiatische Essen angenommen wird, sagt Corinna Scheit, 2. Vorsitzende des Vereins TC Blau-Schwarz. Currywurst und Pommes gehen aber auch immer.

Inzwischen sei allerdings klar: Die Küche überzeuge. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Entscheidung, sagt sie. Wichtig sei vor allem, dass sich die Mitglieder wohlfühlen. Schließlich sei eine Vereinsgastronomie eben kein normales Restaurant, stattdessen gehe es familiärer zu.

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Ein weiteres Beispiel: Indische Küche im TC Blau-Weiß Mannesmann

Ein weiteres Beispiel: Indische Küche im TC Blau-Weiß Mannesmann

Ähnlich sieht es in der Gastronomie des TC Blau-Weiß Mannesmann in Unterrath aus. Dort hat kurz vor der Corona-Pandemie ein neues Restaurant eröffnet, das Little Star – indische Küche. Tandoori-Hühnchen, das Reis-Gericht Biryani, frittierte Samosas oder frisches Naan-Brot – in Unterrath wird seit einiger Zeit indisch gegessen.

Auffällig ist jedoch auch dort: Pizzen, Pasta, Schnitzel und Steaks finden sich ebenfalls auf der Speisekarte. Streit um die Tennisplätze des Vereins DJK Agon 08

Das sei keine Bedingung für eine Verpachtung gewesen, sagt Vereinsvorsitzender Manuel Wengenmayer. Stattdessen hätten die indischen Pächter selbst vorgeschlagen, einige deutsche Klassiker auf der Karte zu lassen. Auch Wengenmayer bereut die Entscheidung seines Clubs keinen Moment. Unsere Mitglieder sind hellauf begeistert, sagt er. Und nicht nur die: Immer wieder würden etwa gegnerische Spieler, die zu einem Wettkampf in den Club nach Unterrath kommen, die indische Küche loben.

Teils sind unsere Gegner in der Woche nach unserem Wettkampf wieder bei uns, nur um in unserer Vereinsgastronomie zu essen, sagt der erste Vorsitzende. Es schmeckt aber auch einfach extrem lecker, sagt Wengenmayer. Alle Gerichte würden frisch gekocht – und das merke man auch. Uns als Club hat es gut getan, was Besonderes als Gastronomie zu wählen.

Natürlich würden manche Mitglieder weiter auf Altbewährtes setzen, das könnten sie aber auch. Das Angebot sei schließlich für alle da. Ich jedenfalls liebe das Essen.

Martin Müller

Ich bin Martin, Redakteur bei der Website Haren Suche. Als Autor für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen liegt mein Fokus darauf, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Meine Leidenschaft für Journalismus treibt mich an, fundierte und relevante Informationen für unsere Leser bereitzustellen. Mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Engagement für die Wahrheit strebe ich danach, einen Beitrag zur öffentlichen Diskussion und Meinungsbildung zu leisten.

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