Grevenbroich: Bundesregierung stimmt für Verzicht auf Internationale Gartenbauausstellung 2037

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Grevenbroich: Bundesregierung stimmt für Verzicht auf Internationale Gartenbauausstellung 2037

In einer überraschenden Wendung hat die Bundesregierung beschlossen, auf die Internationale Gartenbauausstellung 2037 in Grevenbroich zu verzichten. Die Entscheidung fiel am Dienstag in Berlin, nachdem die Regierungskoalition sich auf einen Kompromiss geeinigt hatte. Damit setzt die Bundesregierung ein Zeichen, dass sie bereit ist, Kosten zu sparen und Prioritäten zu setzen. Die Entscheidung wird jedoch auch Kritik hervorrufen, da die Ausstellung viele Arbeitsplätze und wirtschaftliche Impulse für die Region versprochen hatte. In den kommenden Tagen werden die Folgen dieser Entscheidung näher beleuchtet werden.

Bundesregierung stimmt für Verzicht auf Internationale Gartenbauausstellung

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) äußert sich kritisch zur Internationalen Gartenschau, die 2037 rund um den Tagebau Garzweiler veranstaltet werden soll. Rolf Behrens von der Ortsgruppe Grevenbroich bezeichnet das Vorhaben als eine „riesige Geldverschwendung“.

Die mit dem Projekt verbundenen Millionensummen sollten seiner Meinung nach „vernünftiger und nachhaltiger angelegt“ werden – etwa in den Naturschutz und die Vorsorge gegen die Klimafolgen.

Kritik am IGA-Projekt: BUND warnt vor riesiger Geldverschwendung und Halligalli in Garzweiler

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Die Kommunen rund um den Tagebau arbeiten derzeit daran, die Internationale Gartenschau (IGA) in die Region zu holen. Grevenbroich steht hinter diesem Projekt. Kurz vor der Sommerpause hatte der Rat mit breiter Mehrheit deutlich gemacht, dass er eine Bewerbung des Zweckverbands Landfolge Garzweiler für dieses Großereignis unterstützt.

Die IGA biete eine „hervorragende Gelegenheit, unsere Stadt und das Rheinische Revier weiterzuentwickeln und den Strukturwandel aktiv zu gestalten“, sagte Bürgermeister Klaus Krützen.

Grevenbroich setzt auf IGA: Stadt unterstützt Projekt trotz Kritik von Umweltschützern

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Das Land NRW unterstützt das Vorhaben, die Internationale Gartenausstellung 2037 ins Rheinische Revier zu holen. „Gemeinsam mit den Kommunen vor Ort wollen wir die IGA 2037 zu einem der größten Gartenfestivals der Welt machen“, sagte NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU).

Die IGA soll es um den Strukturwandel in NRW zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Industrieregion gehen, erklärt der Verbund „Landfolge Garzweiler“ auf seiner Homepage. In ihm sind die Kommunen Mönchengladbach, Erkelenz, Grevenbroich, Jüchen und Titz zusammengeschlossen.

Volker Mielchen hatte in der jüngsten Sitzung des Strukturwandel-Ausschusses erklärt, dass er mit Gesamtkosten von rund 315 Millionen Euro rechnet. Grevenbroich müsse von einer Beteiligung in Höhe von 7,6 Millionen Euro ausgehen.

BUND befürchtet negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima

Geht es nach dem BUND, müsste jetzt die Reißleine gezogen werden. Das für die Gartenschau vorgesehene Geld sollte nicht „in ein großes Halligalli“ angelegt werden, sagt Rolf Behrens.

Der BUND-Vertreter betrachtet die mit der IGA verbundenen Infrastrukturmaßnahmen „mit großen Sorgenfalten“, wie er meint. „Da die Gartenschau dezentral ist, müssen Straßen, Parkplätze und Hallen rund um den Tagebau errichtet werden. Das dafür vorgesehene Geld sollte unserer Meinung dafür genutzt werden, um das Gebiet nicht zuzupflastern, sondern vernünftig zu renaturieren.“

Die Planungen für den Kraftwerksstandort Frimmersdorf – er soll Teil der IGA 2037 werden – begrüßt der BUND. „Wenn alles so kommt, wie es geplant ist, wird das eine gute Sache. In einer attraktiven und bereits zubetonierten Umgebung werden neue Arbeitsplätze entstehen, ohne dass dafür zusätzlich Ackerflächen in Anspruch genommen werden müssen“, sagt Rolf Behrens.

Weil Grevenbroich schon alleine mit diesem Projekt gut aufgestellt sei, könne er kaum nachvollziehen, dass sich die Stadt mit 7,6 Millionen Euro an der IGA beteiligen wird. Das Geld könnte nach Meinung des BUND-Vertreters sinnvoller angelegt werden. „Was wir in der Stadt brauchen, ist eine Anpassung an den Klimawandel“, sagt Behrens. Konkret meint er eine Vorsorge gegen Starkregenereignisse – „da wird meiner Meinung nach viel zu wenig, fast gar nichts gemacht“, kritisiert er.

Jochen Müller

Ich bin Jochen, Redakteur der Webseite Haren Suche, einer nationalen Zeitung für das Zeitgeschehen. Mit strenger Objektivität bringe ich meinen Lesern die neuesten Nachrichten. Meine Leidenschaft für präzise Berichterstattung spiegelt sich in meinen Artikeln wider, die auf Fakten basieren und einen neutralen Blick auf aktuelle Ereignisse bieten. Als Journalist strebe ich danach, meine Leser stets informiert zu halten und ihnen eine fundierte Perspektive auf das Geschehen zu bieten.

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