Häufiges Vollbesetzung bei der Plattdütsch-Avend in Wassenberg

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Häufiges Vollbesetzung bei der Plattdütsch-Avend in Wassenberg

Am vergangenen Wochenende fand in Wassenberg die Plattdütsch-Avend statt, ein beliebtes Ereignis für alle, die ihre Heimatliebe und ihre plattdeutsche Sprache feiern möchten. Die Veranstaltung lockte zahlreiche Besucher an, die sich auf eine abwechslungsreiche Kulturveranstaltung freuten. Mit voller Besetzung konnten die Organisatoren einen großen Erfolg verbuchen, was die Popularität der Plattdütsch-Avend in der Region unterstreicht. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die Highlights der Veranstaltung und die Reaktionen der Besucher.

Häufiges Vollbesetzung bei Auflage des ‚Plattdütschoavends‘

Häufiges Vollbesetzung bei Auflage des ‚Plattdütschoavends‘

Pralle dreieinhalb Stunden Mundart in der Ausprägung „Plattdeutsch“: Das Idiom, die Eigen-Art der Heimat-Sprache von Schwalm und Rur bis an die Maas, zeigte in Wassenberg auch als 27. Auflage des „Plattdütschoavends“ keine Ermüdungserscheinungen. In allein 19 Beiträgen in Geschichten, Gedichten und Liedern war wieder alles vertreten, was diese Regional-Sprache auch in der dritten Auflage mit dem Quartettverein Myhl, dem Männerchor, als Veranstalter attraktiv macht: Feinsinniges, Deftiges, Vergangenes und Aktuelles.

„Natürlich volles Haus“ ist eine Floskel, die die ganze Reihe in fast drei Jahrzehnten begleitet, und sie traf am Dienstag erneut in der Burg, der guten Stube der Wassenberger Innenstadt, mit rund 200 Plattfreundinnen, die Mehrheit im Saal, und – fischen zu. Fast erstaunlich, bedenkt man, dass Mundarten weitgehend im Rückzug befindlich sind, gar als tot gewertet werden.

Info-Termin fürs nächste Jahr steht schon fest: Datum Den nächsten Plattdütsch-Oavend hat der Quartettverein bereits terminiert. Er findet statt am Dienstag, 23. September 2025, ab 19 Uhr auf der Burg Wassenberg.

Gesang: Wer im Chor mitsingen möchte, kann sich dazu mittwochs ab 19 Uhr im Probenraum im Gemeindesaal der Pfarre St. Georg Wassenberg am Stiftsplatz 5 einfinden.

War in 24 Jahren der Städtische Heimatverein der Ausrichter des „Oavends“, übernahm mit dem Quartettverein eine Gemeinschaft die Organisation, die laut ihres Vorsitzenden Norbert Rexing mit eigenem Engagement dabei ist, mehrere Lieder intonierte und ein eigenes Duo ins Programm fügte.

Gehörte Musik immer schon zum Abend-Gerüst, über Jahre geboten von Platt-Altmeister Karl Lieck, erzielte nun der Klinkumer Manni Müchen mit seinen selbstgetexteten Stücken zu bekannten Melodien mit der Gitarre Riesen-Beifall, allein ein aktuelles Repertoire mit Feinsinnigem und Deftigem.

Diesen Wassenberger Gesellschaftsabend ließen sich erneut Bürgermeister Marcel Maurer und CDU-Landtagsabgeordneter Thomas Schnelle ebenso wenig entgehen wie der Heimatverein-Vorsitzender Walter Bienen, von Norbert Rexing begrüßt, der, mit „einem weinenden Auge“, die evangelische Ortspfarrerin Karin Bayer verabschiedete, die zum 1. Oktober in den Westerwald wechselt.

Sie amüsierte sich köstlich, nimmt sicher Anregungen nach Betzdorf mit, wo in etwa ein moselfränkisch-südwestfälischer Dialekt gesprochen wird.

Sänger und Moderator Jacky Claßen führte erneut launig durch das Programm mit dem Hinweis, dass das Platt im Raum der drei vorgenannten Flüsse praktisch von Ort zu Ort verschieden ist; das belegte „Eisbrecherin“ Maria Gerards aus Wildenrath mit ihren Betrachtungen über den „Terminkalender“.

Fulminant feierte Ernst Winkens aus Ophoven seine „Oavend“-Premiere mit der Beleuchtung der „Kermes in Ophoave“ aus der Sicht eines Aktiven des Trommler- und Pfeiferkorps, akribisch-witzig gereimt als Chronologie mit der Begleitung der Majestäten vom Schmücken des Königs-Hauses bis zu den Feier-Tagen.

„Oss Platt, datt es bekangk“ legte Manni Müchen ein Bekenntnis zum Idiom mit Wortwitz und Tempo über Mikro und Gitarrenseiten ab.

Magda Hausmann aus Karken versetzte sich in Kindertage als erstmalige Besucherin einer katholischen Messe – eine überraschend-witzige Anleitung zum Vergnügen.

Leo Wilms aus Wildenrath griff gern wieder einmal auf Geschichten seines Großvaters Leonard zurück, Erinnerungen an vergangene Zeiten.

Altmeister Leo Cremers aus Effeld erzählte in freier Rede „Stökskes ut de Bahnhoffwietschafft“ in Wassenberg, als Bahnbeamter ließ er spannend offen, ob die Geschichten Wahrheiten sind oder seiner Fantasie entspringen.

Der MGV war nicht nur als Chor im Programm, er stellte dazu ein Gesangsduo als „Die Twie van d’r Quartettverein“, die ihre Premiere ebenfalls meisterten.

Es würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, ginge man auf alle Details des Abends ein – aber die Hommage an Platt-Pionier Karl Lieck soll nicht vergessen werden: Den Abschluss bildet der gemeinsame Gesang des ganzen Saals mit seiner Hymne „Wasseberch, ech han dech jäer“!

Andreas Bauer

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