Heiligenhaus: Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Heiligenhaus
Am Sonntag, den 17. Juli 2022, lädt die Feuerwehr Heiligenhaus zum Tag der offenen Tür ein. Bei diesem besonderen Ereignis wird die Feuerwehr ihre Türen für alle interessierten Bürger öffnen und einen Blick hinter die Kulissen ihres Einsatzalltags ermöglichen. Besucher können sich über die Aktivitäten und Aufgaben der Feuerwehr informieren, die Fahrzeuge und Geräte kennenlernen und mit den Feuerwehrleuten ins Gespräch kommen. Der Tag der offenen Tür bietet eine hervorragende Gelegenheit, die Arbeit der Feuerwehr hautnah zu erleben und mehr über die wichtige Arbeit dieser Einsatzkräfte zu erfahren.
Heiligenhaus: Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Heiligenhaus - Wasser, Feuer und Technik
Aus allen Rohren plätschert das Wasser: Der Springbrunnen ist beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr Heiligenhaus ein beliebter Anziehungspunkt. Bei hochsommerlichen Temperaturen bieten die Wasserspiele nicht nur eine willkommene Erfrischung, sondern auch einen kleinen Überblick über die Vielfalt der Strahlrohre, die bei der Feuerwehr verwendet werden.
Selbstverständlich dürfen die Besucher selber „löschen“. Nicht nur Kinder stehen an, um einer richtigen Feuerwehrspritze einen Strahl zu entlocken, so mancher Erwachsene macht seine Erfahrungen. Für die Kleinen gibt es Laufkarten, die das Motto „Retten-Löschen-Bergen-Schützen“ erfahrbar machen. Zum Schluss kommt ein nettes Erinnerungsfoto hinzu.
Die Feuerwehr Heiligenhaus sucht immer wieder neue Leute
Die Feuerwehr Heiligenhaus verfügt über 102 Mitglieder in der Einsatzabteilung, 36 in der Jugendfeuerwehr, 25 in der Kinderfeuerwehr und je 20 in der Unterstützungsabteilung und der Ehrenabteilung. Die Feuerwehr Heiligenhaus benötigt aber auch immer wieder neue Frauen und Männer, die sie bei der Arbeit unterstützen wollen.
Jan Heinisch, der Leiter der Feuerwehr, begrüßt die Mitglieder der Blaulichtfamilie, Bundes-, Landes- und Kommunalpolitiker aller Parteien und vor allem Bürgermeister Michael Beck, der nicht mit leeren Händen kam. „Wir haben hier eine gut funktionierende Feuerwehr, die gut motiviert ist, deren Ausbildung ebenso sichergestellt ist. Dazu gehört eine gute Ausstattung.“
Hinter ihm steht ein neues Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug. „Das kostet mit Fahrgestell, Aufbau und Beladung knapp 550 000 Euro. Es dient dazu, damit im Einsatzfall die Feuerwehr optimal mit Material unterstützt wird. Dem Stadtrat ist es wichtig, dass die Feuerwehr gut zum Einsatz kommt und wieder gesund zum Standort zurückkehrt. Wir haben eine tolle Truppe, die alles ehrenamtlich macht: 24 Stunden in der Woche, um Leben zu schützen und Sachwerte zu retten.“
Der Bürgermeister rät zu einem Blick auf das erste moderne Tanklöschfahrzeug, das die Stadt Heiligenhaus in den 50er Jahren angeschafft hatte. „Vergleichen Sie die Größe, schauen Sie durch die Türen und sehen Sie, wie die Technik vorangeschritten ist.“
Das neue 18 Tonnen schwere Scania P 380 bringt über ein Automatikgetriebe 379 PS auf die Räder. Neben 2000 Liter Löschwasser ist eine umfangreiche Ausrüstung an Bord, unter anderem Wärmebildkamera, Hochleistungslüfter und viele andere Werkzeuge. „Über eine Pneumatik lässt sich das Fahrgestell absenken, so dass man leichter an die oberen Gegenstände kommt“, beschreibt Jan Heinisch nur eine der vielen Annehmlichkeiten.
Das TLF 15, das die Heiligenhauser Feuerwehr 1955 fabrikneu erhielt, wirkt dagegen sehr spartanisch und einfach – aber toll im Lack. Die Aktiven des Feuerwehrmuseums Heiligenhaus sind seit Jahren dabei, den Oldtimer, der bis 1982 bei der Löschgruppe Isenbügel im Einsatz war, wieder in den Urzustand zu versetzen.
„Der Mercedes-Stern ist weg, ein neuer wurde uns für 750 Euro angeboten. Das war uns zu teuer, wir haben eine andere Lösung gefunden“, so Rolf Blum vom Feuerwehrmuseum. Unterstützt wird er durch Gianluca Costantino, einem Nutzfahrzeugmechatroniker, dessen Herz für das alte Schätzchen schlägt. „Die technische Herausforderung ist halb so wild. Viel schwieriger ist es, den Auslieferungszustand herzustellen, im Laufe der Jahre wurde vieles verändert.“
Sorgfältig betrachtet er alte Fotos: „Wie ist was gewesen? War die Peilstange bei der Auslieferung ganz schwarz und die Kugel oben weiß?“ Nach langem Stillstand ist der 69 Jahre alte Benz wieder fahrtüchtig. „Uns fehlt noch die TÜV-Abnahme“, sagt Rolf Blum, der nicht weiß, ob der Löschveteran beim Oldtimertreffen am 8. September auflaufen kann.
Auch wenn die Feuerwehrangehörigen damit beschäftigt sind, die Besucher zu unterhalten, zu informieren und zu beköstigen, gibt es unter ihnen eine Bereitschaftstruppe, die sofort die Drehleiter und ein Löschfahrzeug besetzen kann, sollte es einen Einsatz geben. „Wenn ein ganzer Löschzug erforderlich ist, würde auch das neueste Fahrzeug mit ausrücken“, schildert Pressesprecher Leon Ratmov die vorausschauende Planung beim Tag der offenen Tür, der zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder die Heiligenhauser begeistert.
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