Hilden: Warum fliegen Kampfjets über der Stadt
Die Einwohner von Hilden haben in den letzten Tagen vermehrt Kampfjets über der Stadt gesehen. Viele Fragen sich, warum diese militärischen Flugzeuge über dem Ort fliegen und ob dies ein Grund zur Sorge ist. Die Stadtverwaltung und die Bundeswehr haben bisher wenig über die Hintergründe dieser Flüge preisgegeben. Doch worum geht es wirklich? Ist es ein Routine-Training oder gibt es einen anderen Grund für diese militärische Präsenz über Hilden? In diesem Artikel werden wir versuchen, die Gründe für die Flüge der Kampfjets über der Stadt zu ergründen und die Sorgen der Bevölkerung zu zerstreuen.
Hilden: Warum fliegen Kampfjets über der Stadt?
Am Donnerstagnachmittag sind mehrere Kampfjets über Hilden hinweg in Richtung Köln geflogen. Das dumpfe Donnern, das die Flugzeuge verursachten, hat viele Anwohner besorgt und neugierig gemacht. Viele von ihnen haben sich bei uns und in den Sozialen Medien gemeldet und wollten wissen, was hinter diesen Flugbewegungen steckt.
Ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr berichtet auf Nachfrage, dass es sich dabei um Kampfflugzeuge der Bundeswehr vom Typ Eurofighter handelte. Sie flogen in einer Höhe von knapp 1500 Metern und 3500 Metern über den Ort.
„Alle drei Luftfahrzeuge flogen im Rahmen des täglichen Übungsflugbetriebs und waren auf dem Weg vom zeitweise reservierten Luftraum TRA Weser zum Flugplatz Nörvenich“, berichtet der Sprecher weiter. TRA bedeutet „Temporary Reserved Airspace“ und heißt übersetzt „vorübergehend reservierter Luftraum“.
Der Militärflugplatz Nörvenich liegt zwischen Aachen und Köln. Dort ist das taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ stationiert, das als Auftrag unter anderem die Abriegelung aus der Luft hat.
„Nach den uns vorliegenden Daten fanden die zur Ausbildung der Einsatzkräfte durchgeführten Flüge regelkonform und unter Beachtung der geltenden flugbetrieblichen Bestimmungen statt. Grundsätzlich ist militärischer Flugbetrieb überall in Deutschland zulässig und ist nicht an bestimmte Streckenführungen gebunden, um diese Flugbewegungen möglichst gleichmäßig über den gesamten Luftraum der Bundesrepublik zu verteilen“, erklärt der Sprecher weiter.
Es werde dabei versucht, bewohnte Gebiete nicht zu überfliegen. „Aber die dicht besiedelte Bundesrepublik setzt diesem Vorhaben neben den gesetzlichen und flugbetrieblichen Regelungen enge Grenzen.“
Kampfjets fliegen nicht erst seit der russischen Invasion in die Ukraine über die Region. Die Frequenz der Flüge hat auch nicht zugenommen, erklärt der Bundeswehrsprecher weiter – allerdings habe sich die Wahrnehmung in der Bevölkerung seit Ausbruch des Krieges verändert.
Der Artikel ist bereits 2022 erschienen.
Schreibe einen Kommentar