Honegger-Oratorium mit Schudt und Führmann beim Düsseldorfer Festival

Index

Honegger-Oratorium mit Schudt und Führmann beim Düsseldorfer Festival

Das Düsseldorfer Festival bereitet sich auf ein musikalisches Highlight vor. Am Samstag, den 15. Oktober, wird im Rahmen des Festivals das Honegger-Oratorium aufgeführt. Das Werk des Schweizer Komponisten Arthur Honegger wird von den renommierten Musikern Andreas Schudt und Thomas Führmann interpretiert. Die beiden Künstler sind für ihre engagierten und emotionalen Aufführungen bekannt und werden das Publikum mit ihrer Darbietung des Honegger-Oratoriums sicherlich begeistern. Das Festival bietet damit einen weiteren Höhepunkt in diesem Jahr und lockt Musikliebhaber aus der ganzen Region an.

Honeggers König David kommt auf die Bühne

Der biblische König David steht im Mittelpunkt eines der bekanntesten Werke Arthur Honeggers (1892-1955). Als Oratorium für Soli, Chor und Orchester (Fassung von 1923) wird „Le Roi David“ des schweizerisch-französischen Komponisten häufig gespielt. Im Rahmen des Düsseldorf-Festivals erklingt allerdings die bühnendramatische Urfassung (1821) für Vokalisten sowie zehn Bläser, Schlagwerk, Harmonium und Celesta, sodass nur 17 Instrumentalisten mitwirken.

Anna Schudt und Moritz Führmann bringen Honeggers biblisches Drama

Anna Schudt und Moritz Führmann bringen Honeggers biblisches Drama 'Le Roi David' zum Leben

Mit von der Partie sind zwei Sprecher: Und diese beiden Rollen sind für die Aufführung in der Johanneskirche unter der Leitung von Wolfgang Abendroth prominent besetzt: mit dem in Düsseldorf lebenden Schauspieler-Ehepaar Anna Schudt und Moritz Führmann. Der langjährige „Tatort“-Star Anna Schudt übernimmt auch die Rolle der Hexe von Endor mit ihren unheimlichen „Om“-Rufen zur Beschwörung der Toten.

Die Originalsprache ist Französisch, und französisch wird auch gesungen, doch die Sprecher verwenden die deutsche Übersetzung. Theresa Nelles (Sopran), Renée Morloc (Alt) und Patricio Arroyo-Lesuisse (Tenor) übernehmen die Gesangssoli.

Honeggers Le Roi David und Dvoráks Biblische Lieder erklingen am 21. September

INFOWolfgang Abendroth dirigiert das Konzert. Der langjährige Kantor der Johanneskirche leitet den Düsseldorfer Kammerchor und Mitglieder des Düsseldorf Festival Orchesters. Karten Hotline: 0211/82 82 66 22, weitere Infos: www.duesseldorf-festival.de

Das dreiteilige Kammermusikdrama basiert auf den beiden Samuel-Büchern des Alten Testaments. Auf eine Stunde komprimiert, schildert das Opus die Biografie des Titelhelden auf sehr stimmungsvolle Weise.

Zunächst wird berichtet, dass Gott den Propheten Samuel damit beauftragt, den auserwählten König Israels zu salben. Hierzu erklingt eine erweitert tonale Musik, wie sie typisch ist für das frühe 20. Jahrhundert vor allem in Frankreich, wo Honegger überwiegend sein Leben verbrachte – als Teil der für ihre musikalischen Neuerungen bekannte Groupe des Six.

Die Tonsprache arbeitet aber auch mit archaischen Mustern wie Fanfaren, die an Zeremonien der Antike denken lassen. Ein paar Jahrzehnte vor den Breitwand-Epen der Traumfabrik in Hollywood hat Honegger bereits zum historisierenden Sound gefunden – wenn auch auf harmonisch und klangfarblich deutlich raffiniertere und ausdrucksvollere Weise als die Filmmusikkomponisten.

Die Handlung besitzt unterdessen Thriller-Qualitäten: Der junge David, der am Hofe des amtierenden Königs Saul lebt, ist beim israelischen Volk ungemein beliebt, nachdem er den Kampf gegen Goliath gewonnen hat. Aus Angst vor Konkurrenz trachtet Saul nach dem Leben Davids und lässt ihn verfolgen.

Doch das Schicksal fällt Saul in den Arm – personifiziert durch die Hexe von Endor, die den Sieg der Philister vorhersagt nebst der Tötung Sauls und seiner Söhne. David stimmt ein Klagelied an um Saul und dessen Sohn Jonathan, mit dem David freundschaftlich verbunden war.

Im triumphalen zweiten Teil wird David als neuer König gekrönt, der sogleich Jerusalem erobert. Vor der nach Jerusalem geholten Bundeslade feiern alle gemeinsam ein Freudenfest. Unter Davids Regentschaft werden die Philister endgültig besiegt.

Der Schlussakt entwickelt sich sodann zum Familiendrama: Es geht um Davids Ehebruch und eine brutal erzwungene zweite Heirat, die Gott mit dem Tod des aus der neuen Ehe hervorgegangenen Kindes bestraft. Unterdessen rebelliert Davids Sohn Absalon gegen seinen Vater; es kommt zum Aufstand, nach dessen Niederschlagung Absalon sein Leben verliert.

Nach all der Dramatik und Brutalität wird es ganz zum Schluss sanft und verklärend mit dem sterbenden König David, der noch zu Lebzeiten die Regentschaft an seinen Sohn Salomon überträgt. Ein zugleich erhaben und leichtfüßig dahinschwebendes Halleluja bildet den musikalischen Höhepunkt, der entscheidend zum langjährigen Ruhm der Komposition beiträgt.

Obwohl sich Honegger nicht als Romantiker verstand, sei „Le Roi David“ in seiner kurzen, knappen und einprägsamen Art doch auch sehr berührend, sagt Johannes-Kantor Wolfgang Abendroth. „Alles ist gedanklich reduziert, aber genau auf den Punkt gebracht.“

Dazu passe die durchsichtige Kammerbesetzung, die allerdings ein paar besondere räumliche Lösungen sinnvoll mache: So soll der Chor nicht wie sonst hinter den Instrumentalisten stehen, sondern davor, während das Kammerorchester ein paar Stufen oberhalb der Vokalisten positioniert ist.

Da „Le Roi David“ mit seiner rund einstündigen Dauer nicht ganz abendfüllend ist, befindet sich noch eine weitere Komposition auf dem Programm: die „Biblischen Lieder“ Antonín Dvoráks nach Psalmentexten aus der tschechischen Kralitzer-Bibel. Abendroth hat diese Lieder, die ursprünglich für Klavier und Gesang komponiert sind, für die Besetzung von Honeggers „David“ arrangiert, sodass neben der Parallele des Biblischen auch die Klangähnlichkeit beide Kompositionen miteinander harmonieren lassen.

Martin Schmid

Mein Name ist Martin und ich bin Redakteur der Webseite Haren Suche. Als Journalist für die nationale Zeitung für das Zeitgeschehen, ist es meine Aufgabe, die neuesten Nachrichten mit strenger Objektivität zu präsentieren. Mit meiner Leidenschaft für die Fakten und einem scharfen Auge für Details, arbeite ich daran, unseren Lesern stets aktuelle und verlässliche Informationen zu liefern. Meine Berichterstattung ist geprägt von Genauigkeit und Neutralität, um sicherzustellen, dass unsere Leser stets informiert sind.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up