In der Stadt Hückelhoven, gelegen im Kreis Heinsberg, wird die Geschichte lebendig. Ein Zechenkalender, der die bedeutendsten Ereignisse der Stadtgeschichte aufzeigt, soll die Bürger und Touristen auf eine Reise durch die Zeit mitnehmen. Der Kalender führt die Leser durch die verschiedenen Epochen der Stadt, von der Gründung im 12. Jahrhundert bis hin zu den wichtigen Ereignissen des 20. Jahrhunderts. Durch die historischen Meilensteine, die in diesem Kalender dokumentiert werden, erhält man einen umfassenden Einblick in die Entwicklung der Stadt und ihrer Bevölkerung.
Hückelhoven: Zeche Sophia-Jacoba lebt weiter im Kalender
Das Erbe des Bergbaus ist in Hückelhoven auch mehr als 25 Jahre nach der Schließung der Zeche Sophia-Jacoba im Jahr 1997 allgegenwärtig. Das liegt unter anderem am Wahrzeichen der Stadt, dem ehemaligen Förderturm Schacht 3, aber auch den Ehrenamtlern des Fördervereins Schacht 3, die die Erinnerung an die Zeche Sophia-Jacoba am Leben erhalten.
Ein Puzzleteil in dieser Erinnerungskultur ist das Herausbringen eines Jahreskalenders. Den inzwischen siebten Kalender haben nun die Verantwortlichen um den Fördervereinsvorsitzenden Detlef Stab und seine Mitstreiter Ludwig Gorniak und Karl-Heinz Münker-Appel vorgestellt.
Der Kalender ist ab sofort zu kaufen und kann bei den Schachtfreunden jeden Donnerstag zum Preis von zehn Euro erworben werden. „Ein faires Angebot“, findet Detlef Stab. 150 Exemplare haben die Schachtfreunde vorerst drucken lassen, ein Nachdruck sei aber jederzeit möglich.
Jeder Kalender, den der Förderverein Schacht 3 seitdem veröffentlicht hat, steht unter einem ganz speziellen Motto. Der erste Kalender für das Jahr 2018 trug den Titel „Gestern“. Der neue Kalender für das Jahr 2025 trägt den Titel „Historische Momente“. Darin sind auch Motive enthalten, die nicht direkt mit der Zeche, sondern mit dem gesamten Umfeld zu tun haben.
Die Expansion der Siedlungen etwa sei fotografisch festgehalten worden, schildert Karl-Heinz Münker-Appel. Probleme, genug Bilder für einen Jahreskalender zusammen zu bekommen, haben die Hückelhovener freilich nicht – eher im Gegenteil. Das Portfolio ist so riesig, dass immer schon eine Vorauswahl getroffen werden muss.
Und das Archiv wächst weiter. Wo immer es möglich ist, sammeln die ehemaligen Bergleute Bild- und Textmaterial von alten Kumpels von früher. Vieles muss digitalisiert werden, manche Bilder brauchen eine Aufbereitung. So steckt in den Kalendern auch viel Arbeit.
Gleichzeitig bleiben so auch die Namen der Fotografen in Erinnerung und geraten nicht in Vergessenheit. Ein Punkt, der den Verantwortlichen sehr am Herzen liegt. „Sophia-Jacoba war nicht nur ein Arbeitgeber, das war Familie“, sagt Detlef Stab.
Der Kalender wird von der Heinsberger Druckerei HS Grafik + Druck gedruckt. Zum Repertoire des Verlags gehören neben historischen Städtekalendern und historischen Heimatkalendern auch Klassiker-Kalender etwa über bestimmt Automarken und Modelle. Druckerei-Chef Manfred Rütten gesteht, dass der Kalender von Sophia-Jacoba inzwischen zu seinen Lieblingskalendern gehört.
Das liege nicht nur an den spannenden historischen Motiven, sondern auch an dem intensiven Austausch mit den ehemaligen Bergleuten. „Da herrscht ein blindes Verständnis“, sagt er.
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