Industrie am Niederrhein zeigt sich nach dem Vorjahr allmählich erholend.

Industrie am Niederrhein zeigt sich nach dem Vorjahr allmählich erholend.

Die Wirtschaft am Niederrhein erlebt nach einem schwierigen Jahr 2022 einen allmählichen Aufschwung. Die Industriebranche, die in der Region traditionell eine wichtige Rolle spielt, zeigt sich nach ersten Anzeichen erholend. Dieser Trend wird auch durch die jüngsten Zahlen der Produktionszahlen und der Auslastung der Unternehmen bestätigt. Laut Experten zeichnet sich ab, dass die Konjunktur am Niederrhein sich langsam aber stetig erholt. Dies ist ein positives Signal für die Region und ihre Bewohner, die nach einer langen Periode der Unsicherheit wieder auf Wirtschaftswachstum hoffen dürfen.

Industrie am Niederrhein: Erholungsgeschwindigkeit steigt, aber Herausforderungen bleiben

Im Kreis Viersen sind die Industrieumsätze gestiegen. Von April bis Juni machten die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes aus dem Kreis Viersen um 4,8 Prozent höhere Umsätze als im Vorjahresquartal.

Sowohl die Exporte als auch die Geschäfte mit inländischen Kunden haben sich verbessert. Das jeweilige Plus beträgt 3,9 beziehungsweise 5,4 Prozent. Das zeigt eine Analyse der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein auf Basis von Daten von IT.NRW.

Wachstumssignale: Industrieumsätze in Viersen steigen leicht, Chemie und Metallindustrie zeigen Vorzeichen einer Erholung

Die Industrieumsätze am Mittleren Niederrhein insgesamt sind im Vergleich zum Vorjahresquartal geringfügig gestiegen. „Es zeigen sich nun in der gesamten Region erste Anzeichen einer Erholung der Industrie. Im Kreis Viersen war die Lage aber auch schon in den Vorquartalen stabil“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz.

Positiv wertet die IHK, dass die Chemische Industrie und die Metallerzeuger und -bearbeiter nach sehr schlechten Daten im Vorjahresquartal nun leicht steigende Umsätze melden. Der Export der Industrie am Mittleren Niederrhein hat sich im zweiten Quartal mit einem Plus von 6,2 Prozent besser entwickelt als in Nordrhein-Westfalen (Minus 4,8 Prozent).

„Wir vergleichen die aktuelle Situation der Betriebe in unserer Region allerdings mit einem sehr schwachen zweiten Quartal 2023“, so Steinmetz. „Die im internationalen Vergleich schlechteren Rahmenbedingungen in Deutschland schwächen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie. Dennoch behaupten sich viele Unternehmen dank ihrer weltweit gefragten Produkte auf dem globalen Markt.“

Sorgen bereitet der IHK, dass die Inlandsumsätze zurückgehen. Sowohl im IHK-Bezirk als auch in NRW ist das Minus mit 4,3 Prozent beziehungsweise 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal spürbar.

„Die Konjunktur kommt hierzulande nicht richtig in den Tritt. In anderen Ländern läuft es trotz der globalen Herausforderungen besser. Das hat sich positiv auf die Exporttätigkeit ausgewirkt“, erklärt Steinmetz.

Der Blick auf die einzelnen Industriezweige zeigt, dass die industriellen Leitbranchen am Mittleren Niederrhein zurzeit eine leichte Aufwärtstendenz melden. Die Chemische Industrie (+2,1 Prozent), der Maschinenbau (+4,5 Prozent), die Metallerzeuger und -bearbeiter (+6,5 Prozent) und auch das Ernährungsgewerbe (+6,6 Prozent) melden bessere Werte als im Vorjahresquartal.

„Insbesondere die Chemische Industrie und die Metallerzeuger und -bearbeiter liegen allerdings noch nicht annähernd auf dem Umsatzniveau von vor zwei Jahren. Bei den energieintensiven Branchen ist die Talsohle erreicht, aber die Herausforderungen bleiben groß“, sagt Steinmetz.