Israelisches Militär gibt Details über Rekrutierung von Ultraorthodoxen bekannt
Das israelische Militär hat erstmals detaillierte Informationen über die Rekrutierung von Soldaten aus der ultraorthodoxen Gemeinschaft veröffentlicht. Laut einem Bericht des israelischen Verteidigungsministeriums sind im letzten Jahr mehr als 2.000 ultraorthodoxe Männer in die Armee eingetreten, was einen erheblichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt. Die Rekrutierung von Ultraorthodoxen ist ein umstrittenes Thema in Israel, da viele Mitglieder dieser Gemeinschaft traditionell von der Wehrpflicht befreit waren. Die neuen Daten werfen ein Schlaglicht auf die Veränderungen, die sich in der israelischen Gesellschaft vollziehen.
Israelisches Militär gibt Einberufung von Ultraorthodoxen bekannt
Das israelische Militär hat Details zur bevorstehenden Einberufung ultraorthodoxer Juden in die Armee genannt. 1000 ultraorthodoxe Männer erhielten in der kommenden Woche ihre Einberufungsbefehle, 3000 sollten bis zum Ende des Jahres rekrutiert werden, hieß es.
Die Hälfte der Männer, deren Einberufungsbefehle am Sonntag verschickt werden sollten, sei zwischen 18 und 20 Jahren alt, der Rest zwischen 20 und 26 Jahren, teilte das Militär mit. Es werde erwartet, dass die Einberufungen im kommenden Jahr im selben Tempo abliefen.
Die Aufgaben für die jungen Männer würden auf die Bedürfnisse ultraorthodoxer Israelis zugeschnitten, hieß es. Der Militärdienst ist für die meisten Männer und Frauen in Israel eigentlich Pflicht. Politisch einflussreiche ultraorthodoxe Parteien hatten jedoch lange Zeit erfolgreich darauf gedrungen, dass ihre Anhänger vom Wehrdienst ausgenommen werden und sich stattdessen religiösen Studien widmen konnten.
Für säkulare Juden war dies schon seit Jahrzehnten ein Ärgernis. Seit Beginn des Gaza-Krieges, für den Zehntausende Israelis eingezogen wurden, hat sich der Unmut noch einmal verstärkt.
Vor diesem Hintergrund entschied das Oberste Gericht vor kurzem, dass das bisherige System, das Ausnahmen für Ultraorthodoxe vorsah, eine Benachteiligung darstelle. Daher müssen die Streitkräfte künftig auch Angehörige dieser Personengruppe zum Militärdienst einziehen.
Schreibe einen Kommentar