Kaarst: Die Nacht der Offenen Kirchen entwickelt sich zu einem spirituellen Publikumsmagnet.
In der Stadt Kaarst hat sich ein besonderes Ereignis etabliert, das jährlich zahlreiche Besucher anzieht: die Nacht der Offenen Kirchen. Diese Veranstaltung hat sich in den letzten Jahren zu einem spirituellen Publikumsmagnet entwickelt, der Menschen jeden Alters und Konfessions angehörigen anspricht. An diesem Abend öffnen sich die Türen der Kirchen in Kaarst für Besucher, die sich auf eine Reise durch die Vielfalt der christlichen Spiritualität begeben können. Von Konzerten über Gebeten bis hin zu gesellschaftlichen Begegnungen - die Nacht der Offenen Kirchen bietet ein breites Programm, das jeden Besucher auf seine eigene Weise anspricht.
Kaarst: Die Nacht der Offenen Kirchen entwickelt sich zu einem spirituellen Publikumsmagnet
Am vergangenen Freitagabend zog es trotz regnerischen Wetters zahlreiche Besucher nach Büttgen: „Die Nacht der Offenen Kirchen“ in der alten und neuen Pfarrkirche Sankt Aldegundis erwies sich als spiritueller Publikumsmagnet.
Farbenprächtige Illuminationen waren weithin sichtbar: Während die Fenster der neuen Kirche durch die Ausleuchtung von innen wie eine Martinslaterne strahlten, wurde auf die alte Kirche eine beeindruckende Lichtshow projiziert: Den Glockenturm zierten abwechselnd Logos der katholischen, evangelischen und jüdischen Gemeinde, die sich mit grafischen Elementen mischten. Außen wirkte das Kirchengebäude wie in Regenbogenfarben getaucht.
Für alles zeichnete die BTL-Veranstaltungstechnik aus Düsseldorf verantwortlich. „Ich habe mich heute nochmal in unsere Kirche verliebt“, sagte einer der Besucher.
Kaarst: Regenbogenfarben auf dem Kirchplatz Die Nacht der Offenen Kirchen zaubert ein besonderes Geheimnis
Für die inhaltliche Gestaltung hatte mit Carl-Wilhelm Bienefeld als Initiator des Ganzen ein Fachmann die Regie übernommen. Dem Religionslehrer der Emmy-Noether-Gesamtschule lag es am Herzen, Religion als Teil des Lebens und nicht als Teil des Ortes erlebbar zu machen.
Für die Gestaltung wählte er Menschen aus, die keine offiziellen Amtsträger der Kirche sind: Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule, die Schützenbruderschaft und lokale Künstler. Außerdem öffneten die umliegenden Geschäfte zu einer „Spätschicht“, so dass der Rathausplatz auch an den Rändern stimmungsvoll erleuchtet blieb.
Das Programm nach dem Motto „Bewährtes bewahren – Neues wagen“ konnte sich sehen lassen: In der alten Kirche lockten Turmführungen durch Ehrenamtler bis zu zehn Interessierte wie Inge Jackisch an: „Ich wohne schon so lange hier und war noch nie auf dem Turm! Toll, dass Ehrenamtler so etwas machen“, meinte sie.
Bernd Pfannkuche breitete später seine Yoga-Matte aus und lud zur Meditation. Die neue Kirche, deren weißer Innenraum sonst eher nüchtern wirkt, vermittelte durch die Beleuchtung in warmen Farben einen ganz anderen Eindruck.
So wurde der perfekte Rahmen für ein wahres Feuerwerk an Exponaten geschaffen, gemalt von Künstlern wie Rena Wertheim oder Maria Rath, vor allem aber von Schülern der Emmy-Noether-Gesamtschule. Sie griffen die Themen Geborgenheit, Traum und Spiritualität in eindrucksvoller Symbiose auf.
Kunstlehrerin Elisabeth Diegeler zeigte sich sehr zufrieden mit den Arbeiten ihrer Schützlinge. Pfarrverweser Gregor Ottersbach gefiel das Innere der Kirche besonders gut: hinter jedem Bild stehe ein Mensch – das mache die Kirche auch im übertragenen Sinne bunt.
Musikbeiträge, Trauergebete und Impulsreferate rundeten die nachdenklich machende Atmosphäre ab. Die Besucher waren äußerst angetan von der Aktion: „Kirche ein Mal ganz anders“, so die einhellige Meinung.
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