Klimakrise: Wie der Klimawandel Waldbrände fördert und die Gesundheit beeinträchtigt

Klimakrise: Wie der Klimawandel Waldbrände fördert und die Gesundheit beeinträchtigt

Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Ein wichtiger Aspekt, der oft übersehen wird, ist der Zusammenhang zwischen Klimawandel und Waldbränden. Durch die steigenden Temperaturen und die Veränderung der Niederschlagsmuster werden die Bedingungen für Waldbrände immer günstiger. Dies hat nicht nur verheerende Folgen für die Umwelt, sondern auch für die Gesundheit der Menschen. In diesem Artikel werden wir uns näher mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Waldbrände und die menschliche Gesundheit auseinandersetzen und Möglichkeiten aufzeigen, wie wir diesem Problem entgegentreten können.

Klimakrise: Wie der Klimawandel Waldbrände fördert und die Gesundheit beeinträchtigt

Die Erderwärmung führt weltweit zu mehr Waldbränden, die wiederum die Luftverschmutzung erhöhen und die Gesundheit von immer mehr Menschen bedrohen. Dies sind die Ergebnisse zweier Studien, an denen das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) beteiligt war und die im Fachjournal „Nature Climate Change“ veröffentlicht wurden.

Der Klimawandel fördert Waldbrände

Laut der ersten Studie hat der Klimawandel in den letzten Jahrzehnten für mehr verbrannte Flächen gesorgt. Im Zeitraum von 2003 bis 2019 seien knapp 16 Prozent mehr Wald abgebrannt, verglichen mit einem Szenario ohne Klimawandel. Betroffen waren vor allem Australien, Südamerika, der Westen Nordamerikas und Sibirien.

Obwohl die verbrannte Fläche in diesem Zeitraum um 19 Prozent abnahm, liegt dies daran, dass immer mehr Waldflächen für Landwirtschaft oder andere Zwecke genutzt worden seien. Dadurch gibt es weniger Flächen, die abbrennen können. Doch dort, wo es zu Bränden kommt, sorgt die Erderwärmung für besonders große verbrannte Areale.

„Unsere Studie zeigt, dass, sobald Brände auftreten, der Einfluss des Klimawandels mit trockeneren und wärmeren Wetterbedingungen immer bedeutsamer wird“, wird Co-Autorin Chantelle Burton vom britischen Met Office Hadley Centre in Exeter in einer Mitteilung zur Studie zitiert.

Luftverschmutzung durch Waldbrände: Eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit

In der zweiten Studie untersuchte eine Gruppe um Chae Yeon Park vom Japanischen Nationalinstitut für Industrie- und Wissenschaftstechnologie in Tsukuba, wie solche Brände die Gesundheit schädigen. Durch die Brände entstehen auch Rauch und damit Feinstaub, der tief in die Lunge gelangen kann.

Laut der Studie stieg die Zahl der Todesfälle durch feuerbedingte Luftverschmutzung weltweit von etwa 46.400 pro Jahr in den 1960er Jahren auf rund 98.750 in den 2010er Jahren. Fünf Szenarien für den Klimawandel Aufbauend auf die Resultate der ersten Studie gingen demnach in den 2010er Jahren jährlich mehr als 12.500 Todesfälle durch Luftverschmutzung infolge von Bränden auf das Konto des Klimawandels.

„Unsere Forschung verdeutlicht, dass der Klimawandel zunehmend eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellt, da Rauch häufiger auch dicht besiedelte Gebiete trifft“, erklärt Hauptautorin Park.

Die Studie nennt aber auch Ausnahmen zu dem Trend: In einigen Regionen, wie Südasien, führte eine Klimawandel-bedingt steigende Luftfeuchtigkeit zu weniger Todesfällen durch Brände.

Die Ergebnisse der beiden Studien passen zum Resultat einer Untersuchung, die ein internationales Forschungsteam vergangene Woche im Fachjournal „Science“ veröffentlicht hat. Demnach haben sich Flächenbrände zunehmend von tropischen Savannen in Wälder verlagert. Diese würden stärker brennen und dadurch größere Mengen schädlichen Rauches freisetzen, schreibt die Gruppe um Matthew Jones von der University of East Anglia in Norwich.

Das stellt erhebliche Bedrohungen für Menschen dar.